30.~ 𝚂𝚘 𝚠𝚒𝚎 𝚍𝚞 𝚖𝚒𝚛, 𝚜𝚘 𝚒𝚌𝚑 𝚍𝚒𝚛*

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≽Eren Jaeger Pov.≼

Die Feiertage wie Weihnachten und Silvester waren vorbei, somit auch die Ferien und der gewohnten Alltag der Schule begann wieder. Levi hatte sich seit dem Abend in unserem Versteck nicht mehr gemeldet, auch von Hanji hatte ich nichts mehr gehört, ich hatte mich allerdings auch kein einziges Mal gerührt. Reiner schuldete mir immernoch die zweihundert, aber er wollte ja unbedingt einen Beweis dafür, dass ich Levi gevögelt hatte.

Ich wartete also bei den Parkplätzen, bis das schwarze Auto von Smith kam und beobachtete wie Levi nach einiger Zeit ausstieg. Er hatte noch kurz was mit Smith besprochen.
Leicht verwundert musterte ich ihn, irgendwas etwas war heute anders als sonst. Levi sah blasser aus und seine Augenringen stießen um einiges deutlicher hervor, seine Augen waren vielleicht auch noch leicht gerötet, aber nur minimal. Zudem schien er abgemagerter, oder bildete ich mir das bloß sein?

"Hey, Engel.", begrüßte ich ihn mit einem Lächeln, als er auf mich zusteuerte. Ich stand ja direkt am Eingangstor des Schulhofs.
"Du siehst aus als hätte du nicht besonders gut geschlafen, bedrückt dich etwas?"

Zu meiner Überraschung ignorierte er mich einfach und lief mit angelegten Ohren an mir vorbei. Kurz schielte er nur zu mir rüber, mit emotionsloser Mine, aber er behandelte mich hauptsächlich wie Luft.
Verwirrt sah ich ihm kurz nach, bevor ich ihm folgte.

"Hey, warte doch mal.", versuchte ich ihn zu stoppen. Doch Fehlanzeige.
"Hab ich irgendwas verpasst?"

"Oh, du hast so einiges verpasst.."

Das war das erste und letzte was er dannach noch zu mir sagte und ließ mich unten im Hof, vor den Treppen ins Schulgebäuge stehen.

Plötzlich kam Reiner an und drückte mir die zweihundert gegen die Brust. Er grinste.

"Hast du ihn wirklich in der Dusche entjungfert?", fragte er und ich schaute ihn fragend an.

"Woher weißt du das mit der Dusche und dass es Levis erstes Mal war?", fragte ich ihn direkt und nahm das Geld schnell an mich, bevor es jemand sah.
"Ich hab dir das nicht erzählt.

"Nein, du nicht."

Reiner lachte und verschwand anschließend wieder.

Ich wartete noch auf Armin, der heute ein paar Minuten später als sonst kam und auf Mikasa, die heute mit Annie gelaufen war, anschließend gingen wir dann zu dritt in die Klasse hoch.

Levi saß leicht angefressen auf seinem Platz, redete vieleicht mal das ein oder andere Wort mit Connie, aber blieb eher für sich. Jetzt mal ehrlich, irgendwas stimmt doch nicht mit ihm. Ich konnte doch nicht der Einzige sein, dem das auffiel?

"So, guten Morgen meine liebe Schülerinnen und Schüler. ", ertönte plötzlich die Stimme unserer Lehrerin Frau Ludwig, die uns in Geschichte unterrichtete. Wir begrüßten sie ebenfalls, ehe sie gleich mit dem heutigen Thema begann.
"Ich möchte heute wieder mit euch über die Ferien sprechen, das kennt ihr ja schon. Und später beginnen wir mit dem neuen Thema."

Sie bewegte sich zum Lehrerpult neben der Tafel, bei den Fenstern und packte ihre Tasche aus, wärend sie fragte, wer anfangen möchte. Es gingen auch direkt ein paar Hände hoch. Im Laufe der Zeit kamen so ziemlich alle dran, der eine erzählte mehr, der andere weniger. Der ein oder ander wollte vielleicht auch überhaupt nichts erzählen, zu denen gehörte ich.

Zum Schluss, als alle eigentlichen durch waren, stand Levi plötzlich auf. Er war noch nicht dran und ehrlich gesagt sah er auch nicht so aus, als würde er überhaupt etwas erzählen wollen, doch die folgenden Worte sprachen das Gegenteil.

"Ah, Levi. Möchte du auch uns auch noch von deinen Ferien berichten?"

"Ich möchte zumindest etwas dazu sagen.", murmelte er als Antwort. Unsere Lehrerin bat ihn nach vorne zu kommen, was er auch direkt tat. Er lehnte sich gegen das Leherpult und ließ den Blick über die Klasse gleiten.

"Ich bin in diesen Ferien buchstäblich durch die Hölle gegangen und habe Dinge erlebt, die ihr niemals Erleben werden. Und warum? Weil ihr Menschen seid, keine Hybriden.", begann er zu erzählen.
"Wegen eines 'Zeugen', hätte ich beinahe mein Leben verloren. Nur weil dieser Zeuge einen Notruf abgesetzt und angegeben hatte, ich sei an dieser Schießerei im Park beteiligt gewesen, was allerdings nicht stimmte."

Keiner von uns verstand so wirklich, was er da überhaupt von sich gab. Der ein oder andere hörte Levi nichtmal zu. Ich hörte bloß mit halbem Ohr zu und krizelte in mein Buch.

"Ja, ich war zwar dort, allerdings war ich keiner der Täter sondern ein zufälliges Opfer, ich bin angeschossen worden."

Reiner und seine Jungs lachte in der hinteren Reihe leise darüber, ich spürrte an Levis Blick in Reiners Richtung, dass er das Gelächter und geflüster definitiv mitbekam.

"Ich weiß auch, wer dieser Zeuge ist.."

Bei diesem Satz wurde ich hellhörig und sah auf. Innerlich wurde ich etwas nervös und hoffte, dass er vielleicht nur blöffte oder so..
Ich wusste in diesem Moment, dass ich richtig schriße gebaut hatte, aber wirklich so richtig. Dabei dachte ich doch bloß..

Oder, erlich gesagt wusste ich nicht einmal wirklich, was ich mir dabei gedacht hatte..

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≽Levi Rivaille Ackermann Pov.≼

Ich blickte in der Klasse umher und sah zwischendurch immer mal wieder die gleichen Personen mit einem scharfen Blick an.

"Er sitzt grade hier in unserer Klasse. Ich weiß die Adresse, den Namen, die Familienmitglieder, alles. Ich kenn die Person sogar nackt."

Bei meinem letzten Satz sah ich wieder speziell diese eine Person an.

"Willst du nich aufstehen und dich dazu äußern, Eren Jaeger?"

Alle Blicke gingen zurück auf den Angesprochenen. Unsere Lehrerin war sprachlos über das, was ich erzählte und setzte sich still an ihren Schreibtisch, als sie anfing zu taumelte.

"Hast du Beweise für diese Anschuldigung? Ich denke nicht.", schmunzelte er gelassen zurück. Ich konnte innerlich jedoch die brennende Angst in ihm förmlich spüren.

"Gut das du fragst.", antwortete ich und lächelte, als ich ein Diktiergerät hervorholte.
"Ich hatte gehofft, dass du so etwas sagen würdest."

Ich hielt es in den Raum und drückte den roten Knopf an der Seite. Abgespielt wurde eine Audio, in der Erens Stimmen klar zu erkennen war. Zudem gab er noch seinen Namen an. Er gab sich in der Audio als Zeuge der Schießerei im Park aus und nannte meinen Namen. Alles sahen geschockt aus, als ich die Audio stoppte, sogar Eren war nun jegliche Farbe aus dem Gesicht gewichen.

"Noch irgendwelche Zweifel, nein? Super."

Ich packte das Diktiergerät weg und wollte mich grade wieder zu meinem Platz begeben, als mir nochwas einfiel.

"Ach ja, Eren. Das mit der Wette weiß ich mittlerweile übrigens auch, herzlichen Glückwunsch zum Gewinn dieser Zweihundert Euro, was hast du jetzt damit vor?"

Er hatte mich maßlos gedemütigt und hintergangen, jetzt bekam er genau das, was er gesäht hatte.

"Ein letzter, gut gemeinter Rat, leg dich nicht mit Leuten an, bei denen du nicht weißt, wozu sie eigentlich fähig sind."

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Fortsetzung folgt...

𝕿𝖍𝖊 𝕳𝖞𝖇𝖗𝖎𝖉 ~ 𝔉𝔬𝔩𝔩𝔬𝔴  𝔬𝔫𝔩𝔶  𝔶𝔬𝔲𝔯  𝔥𝔢𝔞𝔯𝔱 //➺Ereri❀}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt