Kapitel 3~ Einzug in das Internat

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Ich packte meine Sachen schon ganze 3 Wochen vorher, nun sitze ich vor dem Spiegel: ,,Heute fängt mein Projekt an". Ich schnaufte laut, vor Aufregung.Ich holte meine Schminke aus dem Koffer, benutze nicht nur Wimperntusche wie üblich, nein. Schritt 1 meines Planes: Verändere dein Äußerliches. Ich klatschte teure Foundation auf mein Gesicht, folgend von Concealer, Make-Up, Eyeliner, Lipgloss, Mascara und was es sonst noch gibt. Roten Nagellack, passend zu dem Sommerkleid, dass ich für den heutigen Tag tragen werde.

Wochenlange Vorbereitung verblasste, als mein Vater unser Auto vor diesem enorm großen Anwesen parkte. Es ist noch größer als vermutet. Wuchtiger, als alles was ich mir erträumen konnte. Älter als manch eine Burg und wohl luxuriöser als etliche Schlößer.

Hohe Schuhe waren ein muss für meinen Plan, Übung macht den Meister - und schlecht, bin ich allemal nicht im Laufen in High-Heels. Mit der Nase nach Oben - ja, arroganz gehörte auch zu meinem Plan - stolzierte ich zielsicher ins Gebäude, suchte mir den nächst besten Jungen und fragte, ob er mich zum Sekretariat führen möchte. Er willigte sofort ein. Ich verhindere Smalltalk und klopfte schließlich an die wuchtige Tür

,,Du musst wohl Èlaine Summer sein! Sind sie gut angekommen?", fragte eine spindeldürre Dame im dunkelblauen, formellen Rock und Blazor. Ihre Haare waren streng nach hinten gebunden und ihr Make-Up sah perfekt aus, als wäre ihr Gesicht von MAC geküsst. Ihre hohen Schuhe - anscheinend von Louboutin - klackerten auf dem teuren Carrara Marmor Boden, wo sich auch die roten Sohlen der High Heels spiegelte.

,,Ganz okay".

,,Ich zeige ihnen ihr Zimmer, falls es ihnen Recht ist, Miss Summer"

Ich nickte, Es lief alles nach Plan. Bisher zumindest.

Ich hatte tatsächlich zwei Zicken in meinem Zimmer. Perfekt. Mein Plan schien perfekt aufzugehen. Einfach eine neue Èlaine. Samantha und Eva hießen meine beiden Zimmergenossinnen, Zimmernummer 328, mehr brauchte ich nicht zu wissen. Sie gaben mir meine Schuluniform, mein Schlüssel und rieten mir, mein Handy unter der Matratze zu verstecken und gaben mir ein altes, kaputtes, damit ich dieses abgeben könnte. So schlimm sind sie gar nicht, zumindest nicht, wenn man sich auf ihr Niveau begibt.

Ich zog mich schnell um und wir gingen gemeinsam in den Unterricht, zwischendurch verabschiedete ich mich von meinen Eltern, die vor dem Gebäude auf mich warteten. In 4 Monaten sehe ich sie wieder, zu Weihnachten.

Das Gebäude war in drei Abteilungen gesplittet, Rechts die Jungs, links die Mädchen und in der Mitte sind Säle und Gemeindschaftsräume für beide Geschlechter.

,,Sex ist fast unmöglich!", lachte Eva: ,,Ich habe es trotzdem geschafft, mit Theo, aber psst".,,Von wegen psst! Wer noch nicht mit ihm geschlafen hat, ist entweder lesbisch, neu oder zu gut für ihn." Sie lachen, Samantha ergänzt: ,,Noch bist du zweitens. Aber wärst du erstens, bist du im falschen Zimmer, Süße". Ich lachte nun auch. Nein, ich gebe mich als drittes. Ich verfolge meinen Plan.

Schon am ersten Tag bekommen wir etwas von einem Test gesagt. Eva kam auf eine fabelhafte Idee, welche wollte sie mir jedoch erst am Abend erzählen.

~

,,Wie wärs mit einem Aufnahmeritual für unsere kleine Èlaine? Natürlich würdest du im Gegenzug etwas tolles bekommen, aber das erfährst du erst, wenn du es geschafft hast.",,Immer her mit der Idee", sagte ich voller stolz. Ich fühlte mich schon als wäre ich ein Teil von ihnen. Wir saßen gemeinsam auf Sams Bett - in unseren kurzen Schlafhosen und engen Tops- und quatschten und tratschten.

,,Du gehst in unser Klassensaal, nimmst den Schlüssel, der in der zweiten Schublade links liegt, gehst in das Büro unserer Erdkundelehrerin und öffnest mit dem größeren Schlüssel sowohl Tür, als auch die Schublade des Schrankes mit dem kleinen Schlüssel, suche den Test und bring ihn uns."

Ich lachte (vielleicht sogar vor angst - ich wusste es tatsächlich selbst nicht), zog mich erst gar nicht um und ging los.

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