Kapitel 7~ Erstes Date

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Mein Herz raste, wie in der Nacht, an dem ich Mrs. Wests Test geklaut hatte.

Es ging um weit mehr, als nur um ein gelungenes Date. Ich wusste bereits, dass Theo sehr sprunghaft ist und eigentlich bei keiner bleibt. Aber mein Plan war er durch ihn weit nach oben auf der Beliebtheitsskala zu gelangen, also muss ich ihn auf meiner Seite wissen. Ich muss sicher sein, dass er mich nicht auch wie eine heiße Kartoffel fallen lässt. Und ehrlich gesagt, habe ich noch keinen Plan, wie ich das durchsetzen soll.

Es klopfte laut an der Tür.  Ich spürte wie mein Herz mehr als je zuvor Blut durch meinen Körper pumpte, als wäre ich gerade dabei zu ertrinken. An meinen Schläfen spürte ich einen stechenden Schmerz, meine Hände waren gefroren, als hielte ich sie unter eiskaltes Wasser. ,,Ruhig durchatmen, Èlaine. Bist du bereit?", flüsterte Sam zu mir, während sie mir die Träger des dunkelblauen Kleides zurecht rückte. Ich nickte, langsam und unsicher: ,,Ja".

Einatmen. Ausatmen.

Nocheinmal drückte sie mir in die Schultern, als ginge es gerade um meine Abschlussprüfung und öffnete dann erst die Tür.

Theo stand da, lehnte sich lässig mit dem Arm gegen den Türrahmen. Er trug dunkle Jeans und ein weißes Hemd, die Haare perfekt gestylt und ein arrogantes Halblächeln, dass Eva und Sam zum schmelzen brachte. Okay, mich auch. Ich sah ihn an, zu lange, den schon fing er an zu lachen: ,, Ich entführe heute Èlaine. Ich hoffe es brecht euch nicht das Herz, Ladys." Ich rollte meine Augen. Wie arrogant (aber heiß). Früher hätte ich mich niemals mit so einem Kerl getroffen.

Wenn mich so jemand überhaupt gefragt hätte.

Er zog Eva und Sam sofort in seinen Bann. Ich war mir bewusst, dass die beiden noch lieber  mit ihm ausgehen würden als ich, doch schon hatte Theo mich an der Hand und führte mich durch unsere Tür, woraufhin er sie langsam und leise schloss.

Seine Bewegungen, seine Art, sah so studiert und perfekt aus, als würde er es üben, oder jeden Tag machen. Als wäre es Routine für ihn, jeden Abend ein Mädchen zu einem Date zu begleiten.

Nun ja, wahrscheinlich war es für ihn normal.

Jonathan lief uns in Jogginghose entegegen. Er sah mich schockiert an und formte mit seinen Lippen einen Satz. Ich glaubte zu wissen, was er meinte. Er wollte mich fragen: Ist das dein Ernst?

Beschämt schaute ich auf den Boden, ehe mich Theo an der Hüfte packte und fragte, was los sei. Ich sah in seine braunen Augen, er schien wirklich eine Antwort zu wollen. Ich grinste: ,,Nichts". ,,Du siehst aber betroffen aus, Èlaine. Was ist los?".

Ihn interessiert es nicht, Èlaine. Er will dich in seinem Bett sehen. ,,Ich glaube nicht, dass ich dir an unserem ersten Date alles über mich erzählen werde", versuchte ich mich sehr schlecht rauszureden, aber auf die Schnelle ist mir wirklich nichts besseres eingefallen. Ich klang wohlmöglich sogar genervt

,,Du bist eine sehr temperamentvolle Frau, weißt du das?", er lächelte verführerisch und stellte sich direkt vor mich, nur wenige Zentimeter trennten unsere Körper: ,,Ich möchte nicht, dass du voreingenommen gegenüber mir bist. Bitte lass mich dich heute ausführen. Lerne mich kennen, du selbst. Hör den anderen nicht zu. Egal was sie sagen werden über mich". ,,Was? Dass du bereits die meisten Mädchen des Internats im Bett hattest? Entschuldige, es ist schon zu mir durchgedrungen". Theo schaute auf dem Boden und murmelte: ,,Scheiße". Irgendwie tat er mir Leid: ,,Entführe mich". Ich lächelte ihn an. Wohl war mir bewusst, dass es seine Masche war. Wahrscheinlich sagt er eins zu eins das gleiche zu jedem Mädchen.

Schweigsam liefen wir Hand in Hand nach draußen, wo sein Auto stand. Das Spiel, das er spielen kann, kann auch ich spielen.

Er öffnete mir die Tür seiner Luxus-Karosse und schloss sie hinter mir wieder zu. Er fuhr das Auto, aber verrieht mir nicht, wohin es gehen wird.

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