Kapitel 44~ Der Konflikt

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Es vergingen nur wenige Sekunden bis zu dem Zeitpunkt, an dem es an der Tür klingelte. Erschrocken fuhren wir beide hoch, drehten uns in Richtung Zimmertür. Ich brauchte einen Moment, um meine nächste Bewegung zu bestimmen, die darin bestand, die Haustür öffnen zu gehen.

Damon blieb im Zimmer, setzte sich behutsam aufs Bett. Er sah betrübt aus. Langsam lief ich zur Tür hin, um dann festzustellen, sie am liebsten nie geöffnet zu haben.

,,Hallo", sagte er, mit dem Blick nach unten gerichtet. ,,Was willst du hier?", fragte ich barsch, die Tür nur noch einen Spalt geöffnet und noch immer in der Hand haltend. ,,Wenn du wirklich schwanger bist, dann muss ich für dich und unser Kind da sein". ,,Verdammt nochmal, Theo. Ich bin nicht schwanger!", rief ich und wollte die Tür zu schlagen, jedoch stellte er seinen Fuß dazwischen. ,,Darf ich rein kommen?", fragte er traurig. Er ist stärker als ich, deshalb bleibt mir nichts anderes übrig: ,,Ich glaube nicht, dass ich dich abgeschüttelt bekomme". Leicht nickte er und ich öffnete die Tür. Schnell sah ich die Treppen nach oben und hoffte, dass Damon nicht rausschauen wird. ,,Wo ist dein Zimmer?", fragte Theo. ,,Besser wir gehen ins Wohnzimmer, ich habe auch nicht wirklich lange Zeit, ich habe Besuch". Wieder nickte er nur und beschloss, mir zu folgen. Mit schnellem Schritt lief ich zum Wohnzimmer und lasse mich auf die Couch sacken, Theo nimmt den Sessel parallel. ,,Kenne ich deinen Besuch?". Hastig schüttelte ich meinen Kopf. Ich hob mein Finger: ,,Warte noch kurz, ich geh Bescheid sagen, dass es etwas länger dauert". Ich sprang von der Couch und rannte regelrecht nach oben und riss die Zimmertür auf. Noch immer saß Damon so auf dem Bett, wie er saß, als ich das Zimmer verlassen hatte, nur mehr Tränen in den Augen. Ich stellte mich vor ihn hin und beugte mich, fuhr ihm mit der Hand über die Schulter: ,,Dein Bruder ist hier. Es tut mir so Leid, Damon. Ich wäre jetzt gerne für dich da, aber ich konnte ihn nicht abschütteln. Gib mir einen Moment". Damon ging nicht darauf ein, also ging ich langsam aus dem Zimmer, um behutsam die Tür zu schließen.

Im Wohnzimmer angekommen, hörte ich Damon die Treppen runter stampfen. Meine Augen weiteten sich und wie üblich brauchte ich wieder einen Moment, um zu realisieren, was passierte. Was passierte eigentlich?

Schnell drehte ich mich um, aber es war schon zu spät. Damon stand wie angewurzelt im Türrahmen und sah Theo an, tief in seine blauen Augen. ,,Was willst du hier?", sagte Damon abgehakt und voller Wut. Theo zeigte auf sich: ,,Was ICH hier will? Was, verdammt nochmal, willst du hier?". Ein Schweigen erhellt den Raum, ich möchte es unterbrechen, aber ich war wie gelähmt. ,,Im Gegensatz zu dir", holte Damon aus und unterbrach die Stille: ,,bin Ich Èlaines bester Freund und Ich war für sie da. Du hingegen hast sie ausgenutzt". Theo lachte laut auf, gespielt. ,,Willst du mich verarschen? Ich habe sie geliebt", er holte tief Luft: ,,Èlaine, ich liebe dich noch immer und ich wäre für dich da gewesen, wenn du es mir anvertraut hättest". Ohne mir eine Gelegenheit zu geben, mich selbst zu rechtfertigen, holte Damon aus: ,,Du liebst sie? Hörst du dir selbst auch einmal zu? Du hast gesagt es seien keine Gefühle mehr da und nur, weil ich deine Position...". Theo ließ Damon nicht ausreden, lief auf ihn zu und packte ihn am Hemd: ,,Du wirst niemals meinen Platz einnehmen, niemals! Du wirst niemals ein Teil von Èlaine sein, dass hatte sie mir gesagt. Sogar versprochen".

Theo hatte Recht, ich hatte es ihm versprochen. Noch immer stand ich da, noch nicht einmal zu den zweien gewannt, ich war einfach weg, ich wusste nicht, was zu sagen war, keine Ahnung, was aus meinem Mund kommen wird: ,,Verlasst das Haus. Sofort". Es war ein ruhiger Ton, ganz anders, als ich mich kenne, ich war geschockt.

,,Das... Das kannst du nicht machen", zitterte Damon. ,,Geht", wiederholte ich, ohne mein Gesicht unnötig zu verformen. Theo schnappte seine Jacke, rämpelte mich an und ließ die Tür knallen, in der Hoffnung, ich würde es mir noch einmal anders überlegen, auch dass dachte sich Damon, der sich nicht von der Stelle rührte. ,,Auch du sollst gehen, Damon", holte ich aus. ,,Wieso? Ich habe doch nichts falsch gemacht!", schrie Damon regelrecht. Ich ging ihm voraus, öffnete die Haustür und deutete nach draußen. Noch einmal sagte er: ,,Ich gehe erst, wenn du mir gesagt hast, was ich falsch gemacht habe". ,,Ich brauch einfach meine Ruhe, okay?". Er nickte leicht, ging dann aus der Tür, riss sie mir aus der Hand und schlug sie zu, doch ich konnte es nicht so stehen lassen. Schnell sprang ich aus der Tür und rief zu ihm: ,,Kannst du später wieder kommen? Bitte?", doch Damon zuckte nur mit seinen Schultern: ,,Hm... Keine Ahnung, mal schauen. Vielleicht schick' ich Theo vorbei", und dann verschwand er in seinem Auto und fuhr los.

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