Kapitel 55~ Das fünfte Rad am Wagen

170 10 0
                                    

Am Abend fuhren wir wieder zurück ins Internat, ich war nicht ein mal zwischendurch am Handy, für das sah ich jetzt drauf:

Eine Nachricht von Damon: Du hast mir noch immer nicht erklärt, wieso Ethan meinte, du spielst mir etwas vor.

Da kam die Frage wieder auf, ob ich ihn einweihen sollte, aber er klammerte immer mehr, obwohl ich möchte dass er mein bester Freund sein sollte, klammerte er. Oder ich nehme dies zum Vorteil, weihe ihn nicht ein und, naja, nutze ihn aus. Aber nicht lange. Und auch nicht, weil ich ihn nicht mögen würde, ich mag ihn sehr, aber er würde mich sehr weit bringen, sogar viel weiter, wenn er nichts von meinem Plan wüsste. Das Abbremsen des Autos brachte mich zurück in die Realität, es hatte was gutes, eine 18 jährige Freundin zu haben. Lachend liefen wir in den Gemeinschaftsraum, wo Damon saß. Nein nicht alleine, sondern mit Kristen und Milana zusammen. Was wollen die beide, zusammen, bei Damon? Alleine dass Kristen Milanas Freund ausspannte, sollte die beiden auf Kriegsfuß sein, aber dass sie dann noch bei meinem Damon sitzen! Okay, vielleicht nicht meinem, aber er gehört zu meinem Plan und deshalb brauche ich ihn, er ist zu wichtig!

Ich lief geradewegs zu ihnen an die Couch und räusperte mich. Klischee in Filmen. Damon zog überrascht seine Augenbrauen hoch, Kristen sah mich komisch an, Milana lächelte. ,,Was macht ihr hier?", fragte ich nett, aber auch eine Spur hochnäsig. Milana zuckte die Schultern: ,,Ich wollte eigentlich zu dir kommen, aber dann warst du noch nicht da, da war mein erster Anhaltspunkt Damon. Also...", sie holte Luft: ,,Da ich ja mit Theo in einer privaten Klasse bin, also eigentlich nur wir zwei mit einem Lehrer". Oh Milana komm auf den Punkt. ,,Naja, er hatte mir alles erzählt, deshalb wollte ich dich mal besuchen, so als Freundin wollte ich beide Seiten hören, nicht dass Theo dich schlecht geredet hat, er hatte dich sogar ständig hoch gelobt und von dir geschwärmt". Wie konnte sie nur so viel reden? ,,Auf jeden Fall wollte ich zu dir kommen, wissen wie du zu dieser Sache stehst". Punkt. Stille. Wie schön so eine ruhige Atmosphäre sein kann. ,,Es gibt eigentlich nichts zu bereden", sagte ich und fügte hinzu: ,,Theo wird nicht gelogen haben". Milana nickte: ,,Damon erzählte mir auch den Rest". Ich nickte unglaubwürdig, noch eine Frage lag mir auf der Zunge und ich musste Fragen: ,,Warum sitzt du hier mit Kristen?". Sofort weiteten sich Milanas Augen, Kristen öffnete ihren Mund, wollte etwas sagen, aber es kam kein einziges Laut heraus. Damon sagte: ,,Kristen saß schon die ganze Zeit hier, Milana kam dazu". Ich ließ es dann so stehen und verschwand in meinem Zimmer, um mich umzuziehen, doch als ich zurück kam, war Milana nicht mehr hier. ,,Wo sind sie hin?", fragte ich Damon, der nur noch alleine da saß. ,,Zuerst ging Milana, sie wurde abgeholt, erst eben ging Kristen". ,,Was hast du eigentlich mit ihr zutun?", fragte ich eifersüchtig und setzte mich neben ihn. Ja, eifersüchtig, weil ich weiß, zu was das Biest fähig war. Zuerst zuckte er mit seinen Schultern, sagte dann aber: ,,In letzter Zeut verstehen wir uns richtig gut". ,,Mit richtig gut meinst du...?", fragte ich nach und sah ihn direkt in die Augen. ,,Damit meine ich eben, richtig gut", dabei betonte er gut. Was meinte er genau damit? Aber ich fragte nicht noch einmal nach, weil erstens es nervig klingt und zweitens ich gar nicht wissen möchte, was genau sie taten. Okay, doch. Ich möchte es wissen, egal ob es nervt: ,,Was meinst du damit, Damon?". Er zwinkerte: ,,Was wohl". Meine Augen weiteten sich: ,,Das ist jetzt nicht dein ernst!", holte ich aus und entfernte mich schnell von ihm. Nun saß ich auf der anderen Seite der Couch. ,,Warum reagierst du jetzt so?", fragte er lachend. ,,Warum ich... Also? Äh", ich bekam schon fast Schnappatmung, weil mich dieser Satz tierisch aufregte. Was soll das! ,,Du kennst doch Kristen auch!", motzte ich ihn an. Ich hatte Angst. Angst ihn zu verlieren. Damon gab mir keine Antwort darauf. ,,Und du weißt, dass sie sich zwischen Matt und Milana gezwängt hatte!". ,,Das sagst du jetzt nur so, weil du angst hast, ich entferne mich von dir". Er hatte vollkommen Recht: ,,Stimmt gar nicht", motzte ich weiter: ,,Mach doch was du willst". Ich stand auf und lief, ohne mich noch einmal umzudrehen in mein Zimmer.

Ich musste wohl harte Geschütze auffahren.

Und als ich in mein Zimmer kam, saßen da Charles und Scarlett küssend, doch als mir Charly in die Augen sah, wurde er puderrot.

Teenager StoriesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt