Kapitel 56~ Das Foto

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Ich sah schnell weg. Ich wusste, ich konnte nicht hier bleiben, aber ich konnte weder zu Holly, noch zu Damon, außer ich entschuldige mich bei ihm, doch das konnte ich nicht. Nicht weil ich hartnäckig bin, sondern weil ich meinen Plan durchziehen muss. Ich muss ihm zeigen, dass ich Recht hatte und nicht nachgeben werde. Okay, doch hartnäckig, aber nur gespielt.

Da kam mir eine Idee in den Kopf. Ich verließ das Zimmer, lief zu Ethan. Ich werde ihn bekannt machen und wie er ankommen wird, werde ich mich dann messen können. Je nach dem, wie er bei den anderen steht, kann ich auch meinen Stand einschätzen. Also je besser er durch mich bei den anderen Schülern ankommt, umso besser komme auch ich bei ihnen an, beziehungsweiße umso beliebter bin ich und umso mehr kann ich später dann entscheiden, wer dazu gehört und wer nicht. Und genau das ist ein Teil meines Planes. Ganz oben zu stehen.
Ich war bei Ethans Zimmer angekommen, stand Minuten davor, wusste aber nicht, ob ich wirklich zu ihm gehen sollte. Ich müsste ihn anlügen, ihn mögen. Nicht, dass ich ihn hasse, aber ich habe mich bewusst von ihm entfernt. Ich zog es durch.
Ich klopfte an seiner Tür. Ich konnte ihn noch bevor er die Tür öffnete seufzen hören, dadurch zog ich meine Augenbrauen hoch. ,,Ich wusste doch, dass du wieder angekrochen kommst", sagte er arrogant und lehnte sich gegen den Türrahmen. Èlaine, du musst kontern. ,,Ich kann auch wieder gehen", sagte ich, noch immer mit einer Augenbraue oben und den Daumen in die Richtung zurück. Er zuckte mit seinen Schultern. Ich murmelte: ,,Das assoziale auf dieses Internat kommen können", und lief bewusst kleine Schritte zurück. ,,Lanny, warte". Lanny. So nannte er mich zum letzten mal vor mehreren Monaten auf einem Fest, auf dem wir uns innig küssten. Mir lief ein Schauer über den Rücken. In irgend einer Weiße mag ich es, wenn er mich so nennt, obwohl ich weiß, dass er es nur tut, damit er bekommt, was er möchte.

Ungewollt blieb ich ruckartig stehen, riss meine Augen auf. Was verdammt soll ich jetzt tun? ,,Geh nicht", sagte er noch einmal. Soll ich zurück zu ihm laufen? Oder gehen? Was soll ich tun?

Ich drehte mich um: ,,Wieso sollte ich?". Ich musste so sein, auch wenn ich es nicht wollte. ,,Du musst nicht, immerhin bist du ja gekommen". Fuck. Er hatte Recht. Langsam bewegte ich mich wieder auf ihn zu: ,,Ich dachte mir, ich zeige dir ein paar meiner Freunde, immerhin bist du hier total unbekannt und ich...", ich machte eine kleine Pause, damit Ethans Interesse geweckt wird, dann redete ich weiter: ,,Ich bin Èlaine Summer", ich zog meine Mundwinkel, aber auch meine Augenbrauen nach oben, was Ethan auch tat, dadurch gelangen wir in Einklang und er fing an zu lächeln: ,,Aha, also jemand bekanntes?". Ich nickte. Vielleicht nicht so wie Theo oder Holly, aber nah dran und ich muss mich bestimmt nicht mehr viel bemühen, ich brauche nur einen Freund und wer wäre da besser als Damon?

Damon, der Ex Knacki, Schläger, der Schule. Perfekt.

Mein Gefühl sagt mir, dass ich zu Damon musste. Ich brauchte ihn so dringend. ,,Ethan, wie wäre es, wenn ich dir Morgen meine Freunde zeige, ja?". Er nickte.

Ich machte mich auf den Weg zu Damon. Wie bei Ethan wollte mein Herz vor dem Klopfen Nein sagen, aber mein Kopf geht vor, er sagte Ja.

Wieder klopfte ich an eine Tür. Ich sah an mich herunter, sieht ganz vernünftig aus.

,,Was willst du?", fragte er, kurz nach dem er die Tür auf riss. ,,Ich wollte mich entschuldigen". Nein, wollte ich mich nicht. ,,Okay", sagte er und sah auf den Boden. Ja, okay. ,,Kann ich rein kommen?". Er nickte, machte Platz, damit ich eintreten konnte, danach schloss er die Tür. ,,Warum bist du noch gekommen?", fragte er. Ohne ihm eine Antwort zu geben, kam ich ihm näher und küsste ihn. Währenddessen legte ich meine Hand auf seine Wange, drückte ihn gegen die Wand, doch das blieb nicht lange so. Er drückte sich gegen mich und presste kurzerhand mich gegen die Wand: ,,Ich dachte, wir sind nur beste Freunde?". Er flüsterte, sodass ich es kaum verstehen konnte. ,,Ich möchte mehr", log ich. Er lächelte in den Kuss hinein und hob mich hoch, trug mich zum Bett. Er schmiss mich regelrecht hinein und stützte sich kurzerhand über mich ab. Ein Arm links, der andere Rechts von meinem Kopf.

Wir küssten uns immer wilder, bis er mir mein Shirt über den Kopf zog. ,,Wie meinst du das?", fragte er zwischen den Küssen, die er mir auf meinem Hals hinterließ. Ich schnaufte laut und konnte nicht antworten, auch ich zog ihm sein Shirt aus. Kurz danach sah er mir in die Augen, stoppte das Küssen.

Ich machte ein fragliches Gesicht, dann legte Damon sanft seine Hand an meine rechte Wange, kam mit seinem Gesicht meinem näher. Unser Lippen streiften sich sanft, dann presste er seine auf meine. Dieser Kuss war anders. Er war nicht wild, nicht von Verlangen gesteuert, er war voller Liebe, ich konnte es spüren. Doch danach stoppte er wieder abrupt und sah mich verwirrt an. ,,Was?", fragte ich. ,,Was wolltest du vorhin sagen?". Soll ich es durchziehen? ,,Ich möchte mehr, Damon", flüsterte ich. Er küsste mich zwischen meine Schlüsselbeine. ,,Das meine ich nicht", lächelte ich, doch er ignorierte es und wanderte mit seinen Lippen meinen Hals zu meinem Mund hoch: ,,Ich weiß was du meinst". Er versuchte meine Hose aufzuknöpfen, doch ich musste ihm helfen. Als auch er seine Hose auszog, küsste er mich wieder. Er fuchtelte an meinem BH herum, bis ich ihm hilf. Gedanken versunken küssten wir uns und taten, was wir im nächsten Moment beräuten.

Ein Blitz.

Nicht draußen.

Im Zimmer, von einem Handy.

Böses Lachen.

,,Kristen", schrie Damon, doch sie war auf dem Weg, lachend aus dem Zimmer zu stürmen. ,,Scheiße!", jammerte ich und zog mir die Decke über meinen nackten Körper. Damon sprang auf und zog sich schnell die Boxershorts und seine Jeans an, stürmte Kristen nach. ,,Fuck. Fuck", fluchte ich und zog mich so schnell es ging an, Damon leß die Tür auf, was aber noch lange nicht so schlimm ist, wie das Bild, dass Kristen von uns geschossen hatte. Ich bekam Panikattacken. Ich hatte Angst, ich müsste vom Internat. Ich habe angst, alles zu versauen, nur wegen diesem Bild. Doch als ich mich beruhigte, kam mir die Idee.

Damon kam wieder rein, den Kopf nach unten gerichtet. Ihm ging es nicht gut. Er setzte sich neben mich auf das Bett: ,,Es tut mir so Leid", nuschelte er und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Ich legte meinen Arm auf seine Schultern, drückte ihn ein wenig: ,,Dass ist nicht deine Schuld, Damon". ,,Was machen wir jetzt?", jammerte er. Ich könnte wetten, er hat glasige Augen und ihm tut die ganze Situation sehr leid, perfekr, für meinen Plan. ,,Weißt du, wenn die Leute das Bild sehen, sollten sie wenigstens denken, dass wir ein Paar sind": Da genau dass vorhin nicht klappte, da ich mit Ich möchte mehr eine Beziehung meinte und kein Sex, suchte ich eine andere Lösung und diese war brilliant. Zuerst sagte er gar nichts dazu, dann legte ich noch einen drauf: ,,Natürlich kann ich dich nicht dazu zwingen, nur..."; ich stoppte, bis er mich fragend ansah. Genau das tat er und dadurch wusste ich, ich konnte weiter reden. Ich ließ eine Träne meine Wangen runter kullern: ,,Nur... Ich möchte nicht wie eine Schlampe da stehen": Schnell nahm er mich in den Arm, er sah die Träne: ,,Nein. Nein, dass lasse ich nicht zu!". Langsam ließ er mich wieder los: ,,Èlaine Summer, willst du meine Freundin sein?".Er sagte nicht mit voller Überzeugung, aber auch meiner Seits ist es nicht Hundert-Prozentig, aber ich verfolge meinen Plan. Ich nickte, lächelte, küsste ihn.

Damon war mein Freund, mein fester Freund. Und wenn ich das zeige, wird mein Plan aufgehen. Ich weiß es.

Und so schlimm es klingt. Entweder wird mich das Bild hypen oder zerstören, ich muss damit leben.

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