Kapitel 51~ Damon vs. Ethan

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Im Auto schlief ich ein und deshalb freute mich umso mehr, als ich nach kurzer Zeit wieder am Internat ankam. ,,Wir sind da", weckte mich Damon. Ich grinste ihn verschlafen an und streckte meinen Rücken ein wenig. Als ich gähnte, fing er an zu lächeln: ,,Wie geht es dir?", fragte er nach. ,,Ganz gut, wieso?", lächelte ich, doch er zuckte nur mit seinen Schultern und fing an zu lachen. Als ich ausstieg, stieg auch er aus und folgte mir. Ich klammerte meine Tasche in meine Ellenbeuge und lief mit schnellem Schritt zum Eingang des Internates. ,,Wieso hast du es so eilig?", pustete Damon, als er mir hinter her eilte. Ich zuckte mit meinen Schultern, noch immer hatte ich das Gefühl, nicht von 'Zuhause' weg zu sein. ,,Gehst du gleich in dein Zimmer?", fing Damon erneut an, um ein Gespräch aufzubauen, doch ich brach es ab, da ich wie gewohnt nur nickte. ,,Alles okay bei dir?", fragte er, als er endlich neben mir her lief. Ich blieb abrupt stehen. Damon musste dies erst realisieren und tat ein Schritt mehr, drehte sich jedoch so um, dass er direkt vor mir stand. ,,Wieso nervst du so?", motzte ich, um von ihm in Ruhe gelassen zu werden. Ich lief schnell von ihm weg, zu den Treppen, um diese hoch zu eilen, den Schlüssel raus zu kramen und mich leise in mein Bett fallen zu lassen. Scarlett war nicht hier, was mir aber Zehn Meter am Arsch vorbei ging. Ich ließ mich in mein Bett fallen. Alleine. In das kalte Bett. Es ist Dunkel. Und ich spürte solangsam, dass meine Entscheidung falsch war, jedoch nicht so falsch, dass ich sie bereuen würde. Nichts ist besser als mein Internat, ich liebe es, ohne zu wissen wieso. Noch immer ist Nacht und es wird noch ein paar Stunden bis zu Dämmerung brauchen, also beschloss ich, mein Handy anzuschalten und Alice anzurufen. Ich wusste, sie wird ihr Handy anhaben und ich wusste auch, dass sie mich für mei Handeln hassen wird. ,,Èlaine? Was ist los?", meldete sie sich. ,,Alice, es tut mir so Leid...", fing ich an. ,,Was?!", sagte sie ganz geschockt. ,,Ich bin nicht mehr zu Hause". ,,Was?!", wiederholte sie im gleichen Tonfall. ,,Es tut mir so Leid, aber ich hatte es Zuhause nicht mehr ausgehalten". ,,Dann lässt du einen einfach ganz alleine? Weißt du überhaupt wie es mir geht?", fragte sie, damit traf sie mir mitten ins Herz. Es tat weh, sie so verletzt zu sehen, zu hören, besser gesagt. ,,Es tut mir so Leid, aber wir könnten Webcam-Chat machen, jeden Tag!", ich wollte sie aufmuntern, was aber selten gut ausgeht. ,,Ach ja? Wir werden uns verlieren! Ist dir unsere Freundschaft denn nicht wichtig?". Ich wollte ihr zu erst ihre Handlung noch vor ein paar Tagen vor die Augen führen, dass sie durch ihren Freund alle wichtigen Freunde verlor, aber damit würde ich einen wunden Punkt treffen und dazu wäre ich nicht im Stande, nicht bei ihr und nicht in ihrem Zustand. ,,Ich weiß, aber dass schaffen wir. Ich verspreche es". Sie seufzte, sagte, wir sollen das Gespräch verschieben, sie wolle schlafen. Als ich auflegte, legte auch ich mich hin und schlief innerhalb weniger Minuten ein.

Das Klopfen an die Zimmertür riss mich aus meinem Schlaf. Ich hatte geträumt. Sehr schön sogar. Mmir war nur noch verschwommen bewusst, was passierte. Ich hatte nur noch einen Zug vor meinen Augen, als ich einstieg, ein Mann mich angreifen wollte, sich aber ein Junge dazu mischte und "die Sache regelte", in dem er ihn schlug. Ich wusste, ich verstand mich gut mit dem Gesichts-losen Jungen, aber ich wollte mich wieder mit ihm treffen. Dann wurde ich geweckt.

Jammernd öffnete ich die Tür, vor der stand weder Damon, noch irgend ein anderer Internat-Bewohner. Nein, auch nicht meine Eltern, keine Polizei. Es war Ethan. ,,Ethan?", fragte ich mit offen stehendem Mund. Er lächelte. ,,Was machst du hier? Woher weißt du...?", ich konnte nicht fragen, was ich fragen wollte. Es waren zu viele Fragen, zu viele offene Fragen.

,,Ich wusste, dass du abhauen würdest. Alice hatte mir es noch die Nacht berichtet. Ich machte mich sofort auf den Weg". ,,Wieso?", fragte ich weiter. ,,Eigentlich hätte ich sollen erst nach den Ferien hier einziehen sollen, aber...". Erschrocken ließ ich ihn nicht ausreden: ,,Du hättest sollen was?! Hier einziehen? In mein Internat?", ich betont lautstark mein, damit er wusste, was er falsch tat. Er trat in meine Privatsphäre, einfach so. ,,Ich hatte so viel Falsch gemacht. Du hast mir so sehr gefehlt, ich wusste nicht, wie wichtig du mir warst, bist du gegangen bist". Soviel zu dem Song 'Let her go', von Passenger. ,,Du hattest dich immer beschwert, dass ich nie handelte. Ich habe mich verändert, du hast mich verändert". ,,Du bist verrückt", sagte ich emotionslos, ich wollte die Tür zu schlagen, aber Ethan stellte seinen Fuß zwischen die Tür und den Rahmen uns stieß sie wieder auf, trat in mein Zimmer. In meine Privatsphäre!

,,Schön hast du es hier", sagte er grinsend. ,,Du weißt gar nicht, was du alles falsch machst", merkte ich an, in der Hoffnung, er würde wieder gehen. ,,Ich konnte dich nicht vergessen, Èlaine". ,,Aber ich dich", knallte ich ihm vor den Kopf. Er sah erschrocken aus, dann beruhigte er sich aber und sagte: ,,Das glaube ich nicht". Er hatte Recht, ich hatte ihn nie wirklich vergessen, er war immer in Teil von mir, einfach, weil ich so viel mit ihm durch gemacht hatte. Als besten Freund und auch als 'Partner'. Ich gab ihm keine Antwort und verschwand mit Klamotten zum wechseln im Bad. Ich schloss mich ein und zog mich schnell um und machte mich fertig. Es brauchte genau 11 Minuten, bis ich wieder das Bad verließ und sagte: ,,Ich wollte mich jetzt mit jemanden treffen". Ich lügte absichtlich, um ihn loszuwerden. Er starrte mich an, von oben bis nach unten. Was ich an hatte? Ein dunkel-blaues Kleid, dass Spitze als Rückenstoff hatte. Wie ich geschminkt war? Mit Rouge und Eyeliner mit Wing, so kannte er mich nicht. ,,Was?", motzte ich, während ich mein Handy vom Ladekabel löste und den Schlüssel von der Kommode nahm. Er schüttelte seinen Kopf: ,,Ich... äh du... Wie? A-Also so kenne ich dich ja gar nicht". Ich fing an zu lachen: ,,Zwischen uns sind einfach Welten, Schätzchen". Ich klang arrogant, perfekt für meinen Plan. Einfach perfekt, es Ethan unter die Nase zu reiben, wie ich auch noch sein kann, nicht nur das schüchterne Mädchen von Nebenan. Ich kann auch 'perfekt' sein. Ich schlüpfte in meine Nude-farbene Highheels und schloss die Tür auf. ,,Wo gehst du hin?", fragte er stotternd. ,,Zu Damon. Und danach zu Holly. Vielleicht noch zu Matt, ich wollte ihn fragen, wie es mit Kristen und Milana aussieht", natürlich übertrieb ich, ich wollte nur zu Damon, am Abend vielleicht zu Holly, mehr nicht, aber ich spielte meine Rolle so gut. ,,Kann ich mit kommen? Immer hin muss ich mir auch noch Freunde suchen". ,,Jetzt willst du nicht nur in meine Privatsphäre, jetzt willst du auch noch meine Freunde?", ich zog meine rechte Augenbraue hoch. ,,Ich- äh, nein. Aber... Was soll ich sonst..". Es war witzig ihn so alleine zu sehen. Wie bitte? Okay, Èlaine, komischer Gedanke, solangsam reicht es, sei mal wieder normal. ,,Dann komm eben mit, mir doch egal", holte ich aus und lief aus meinem Zimmer. Wir wechselten kein Wort, auch bis ich bei Damon anklopfte. Er öffnete die Tür. Ich verfolgte meinen Plan. Ich schlang meine Arme um Damons Hals. Drückte meine Lippen auf seine. Erschrocken fuhr Ethan zusammen, ich konnte es ihm Augenwinkel sehen. Ethan fasste mir an die Seite, drehte mich zu ihm, kam mir näher, küsste mich.

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