Kapitel 11~ Schule

373 16 0
                                    

Ein schriller Ton dröhnte in meinen Ohren. Sofort riss ich meine Augen auf und sah den hellen Bildschirm meines Smartphones. Die Nacht schien kürzer als je zuvor, doch der Wecker log mich leider nicht an. Anstatt weiter schlafen zu können, musste ich jetzt aufstehen.

Donnerstag. Neun verdammte Stunden Schule. Ich war Todmüde und erschöpft vom gestrigen Tag. Ich hatte keine Lust, heute ein Doppeldate mit Theo, Matt und seiner Freundin zu haben, aber sich dagegen zu sträuben, wäre keine Lösung. Ich konnte Theo nicht hängen lassen und außerdem gönnte ich Matt die Genugtuung überhaupt nicht.

Ich stand auf und besetzte zuerst das Bad. Ich toupierte meine Haare und steckte sie in einen Zopf zusammen, zog Bluse, Blazer, Rock und Kniestrümpfe an, hohe Schnallenschuhe, ca. 10cm Absätze. Alles in einer angenehmen Dunkelrot und Weiß Mischung. Weiße Bluse und weiße Kniestrümpfe, mit zwei dunkelroten Streifen am Saum. Schuhe, Rock und Blazer waren Dunkelrot. Ich schminkte mich wie sonst jeden Tag mit Make-Up, Eyeliner, Mascara und Bronzener und Lippenstift.

Ich beanspruchte das Bad 20 Minuten, danach packte ich meine Schultasche und verschwand ohne ein Wort.

Bevor ich in meinen Unterricht ging, brachte ich das fertig gelesene Buch wieder zurück. Ich hatte das Buch nur jetzt schon fertig, weil ich die ganze Nacht damit verbrachte zu lesen, anstatt zu schlafen.

Jonathan saß in der Bibliothek und erhaschte anscheinend einen Blick von mir, denn nach kurzer Zeit stand er neben mir. Er nahm mir die 2 Schulbücher aus der Hand und trug sie für mich. Er war einen Kopf größer als ich und 3 Jahre älter. ,,Warum schon wach?", fragte ich mit einem breiten Lächeln. ,,Ich wollte dich fragen, ob du heute Abend schon was vor hast", es sah aufgeregt aus. ,,Allerdings, aber morgen können wir nach der Schule etwas unternehmen, wenn du möchtest". ,,Ja, okay, ich warte morgen auf dich im Gemeinschaftsraum", er grinste über beide Wangen und trug mir meine Bücher bis auf meinen Platz. ,,Wir sehen uns", sagte er und verschwand hinter der Tür.

,,Was hast du mit ihm zutun?" Ich erschrak. Hinter mir stand Theo. ,,Hast du dich angeschlichen?", lachte ich. Wir beide waren die ersten im Saal. Noch 15 Minuten, bevor die Stunde begann.

,,Neben dir fühle ich mich klein", schmollte Theo. Wegen meinen High-Heels war ich so groß wie er. Ich setzte mich auf den Tisch und zog ihn zu mir, legte meine Arme um ihn. Er stellte sich zwischen meine Beine und hielt meine Schenkel. Er wollte mir gerade einen Kuss geben, als unser Lehrer in den Saal kam: ,,Nicht hier und nicht jetzt, Theo. Das hatten wir doch schon einmal".

Beschämt sah ich weg, Theo jedoch lachte auf und rollte seine Augen. Wir gingen für die restlichen 10 Minuten, bevor der Unterricht beginnt, noch raus. Er holte mir einen Kaffee-to-go und küsste mich auf die Wange. Wir standen an der Wand, nebeneinander und beobachteten die Schüler, die über uns tuschelten. Er stellte sich mir gegenüber und presste mich gegen die Wand, seine Hände stützte er links und rechts neben meinem Kopf und flüsterte mir zu: ,,Was sie wohl jetzt tuscheln?". Aber Theo hatte recht. Man konnte sie schon lauter reden hören. Ich legte meine Hand auf seinen Nacken und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Jemand rief: ,,Sag mal Theo, ist sie so gut beim Sex, weil du ihr immer noch hinterher läufst?" Ein anderer rief: ,,Darf ich sie mir mal ausleihen?". Sie lachten laut auf und gingen in den Saal. Das alles hier verbreitete in mir ein sehr komisches Gefühl.

,,Ich sage doch, wenn du bei mir bist, bleibst du immer im Gespräch", flüsterte Theo. Perfekt.

Natürlich lästern sie, aber ich möchte im Gespräch sein, ich möchte das sie neidisch sind. Mit ihm, geht mein Plan auf.

Es klingelte zur Stunde. Theo und Ich gingen in den Saal und alle starrten uns an.

,,Freust du dich auf heute Abend?", lachte Theo leise. Schlechter Witz. Ich zog die Augenbraue hoch, ich hasse den Abend jetzt schon. ,,Du wirst sie umhauen, Èlaine", lächelte er. Ich schaute zurück in meine Notizen, um dieses Gespräch zu umgehen. Es nützte nichts: ,,Um Acht Uhr hole ich dich an deinem Zimmer ab, ich habe noch ein Geschenk für dich". Ich hasse dich. Ich hasse, hasse, hasse dich. Doch ich nickte und lächelte ihn gespielt an. Ich hasse ihn so sehr dafür. Ich möchte nicht in seiner Schuld stehen.

Und schon klingelte es zur nächsten Stunde.

In den letzten 4 Stunden war Theo nicht in meinem Unterricht, nur Eva, neben der ich saß. Nach der letzten Stunde bat sie mich, noch kurz mit ihr in die Bibliothek zu gehen, was sich als länger herausstellte, als gedacht. Um kurz vor Fünf Uhr war ich im Zimmer, eine aus Papier, schwarz weiße Einkaufstüte stand auf meinem Bett. Peek & Cloppenburg. Ich zog ein dunkles Kleid heraus. Es war wirklich ein teures Markenkleid, man sah es an dem Stoff, und wie es eingebettet war  in dem seitigen Papier.

,,Ich sollte dich ablenken, damit er dir das Geschenk ins Zimmer stellen konnte", Eva nahm das Kleid in die Hand: ,,Èlaine, das hat er bisher für kein Mädchen gemacht." Sie ging an die Tür um zu gehen, doch blickte noch einmal zurück. Sie sah traurig aus: ,,Das wollte ich dir noch sagen".

Teenager StoriesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt