Kapitel 43~ Der Mörder

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Vorab: Viele Stellen in diesem Kapitel enthalten Teile aus den Büchern "Die Bestimmung" von Veronica Roth. Um diese zu verstehen, habe ich jedesmal eine Erklärung in der Klammer hinzugefügt. Wenn es trotz allem unverständlich ist, ein Kommentar oder eine Privatnachricht hinterlassen und ich werde es noch einmal genauer erklären.

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Die letzten Meter trennten Damon und mich von dem Haus, dass mir einerseits fremd aber auch andererseits vertraut vor kam, die Heimat. ,,Das ist jetzt nicht böse gemeint", holt Damon aus. Ich weiß genau auf was er hinaus wollte, aber ich stellte mich ahnunglos. ,,Dass du auf diesem Internat bist, passt nicht zu eurer Lebensweise".

Wir hatten ein Haus, das wirklich schön war und auch in jedem Eck und Ende dekoriert war, aber es ist keine Villa, es sind keine 5 Badezimmer, keine Sauna, kein Fitnessraum vorhanden. Ein ganz normales zweistöckiges Familienhaus. ,,Ich weiß, dass es keine Villa ist und ich weiß, ich und meine Mutter tragen nicht Chanel, Lagerfeld oder sonst etwas, aber dass heißt nicht, dass wir es uns nicht leisten können, ja?", sagte ich barsch und lief schneller, bis ich die Haustür erreichte und den Schlüssel aus der Tasche kramte. ,,Es war ja nur eine Frage. Nimm es nicht so persönlich", antwortete er benommen. ,,Schön", schnippisch aber auch piepsig gab ich dieses Wort von mir, als ich gewaltsam den Schlüssel im Schloss drehte und die Tür auf stieß.

Mit den Zehen drückte ich gegen die Fersen, die noch immer in den Schuhen steckten, damit sie allmählich heraus rutschen konnten. Mit Schwung fielen diese in die nächste Ecke und ich sprintete, ohne auf Damon zu achten, hoch in mein Zimmer.

,,Èlaine... Nimm es mir doch nicht böse". ,,Mach ich nicht", schnaubte ich. Noch eine schlechte Angewohnheit von mir, ich bin zwar nicht nachtragend, aber ich bin für den Moment sauer und das steht im Nachteil des jenigen. Er stellte sich direkt vor mich, sodass er mich leicht nach hinten stieß: ,,Sei kein Sturkopf". Haha, fick dich, denke ich mir. Ich sah ihm nicht in die Augen, warum auch? ,,Jetzt zeigst du eine andere Seite, du...", er dachte nach, was denkt er? ,,-Du... Stiff" (Die Bestimmung: Begriff ,,Stiff", Bedeutung: Andere Nennung von Altruan, d.h. Selbstlosigkeit (Stiff: Selbstlose)).

,,Stiff?", lachte ich laut auf: ,,Ein Sturkopf hat nichts mit einer Stiff zutun", nun lachte ich noch lauter. ,,Was denn dann?", fragte er erstaunt. ,,Keine Ahnung, vielleicht ein Ferox oder ein Ken" (Aus ,,Die Bestimmung":Ferox: Mutige, Ken: Wissende). Eigentlich wollte ich nicht lachen, aber wie bereits gesagt, bin ich nicht nachtragend und nur, auch wenn nur für einen kurzen Zeitraum, böse.

Noch immer stand Damon direkt vor mir und schlang seine Arme um meine Hüfte, währenddessen ich meine seine Brust hochfahren ließ und in seinem Nacken wieder zusammenbrachte und meine Finger ineinander verschränkte.

,,Aber du kannst auch richtig süß sein. Das sind die Amite stimmts?" (Aus "Die Bestimmung": Amite sind die Friedfertigen). Ich nickte, solangsam kapierte er dass, über was ich Tag und Nacht rede. Über Schwachsinn, Tribute von Panem, die Bestimmung oder Physik. Natürlich auch über Dinge? fie jeder redet, aber das gliedere ich zu dem Überbegriff 'Schwachsinn', weil die anderen mein Leben beeinflussen. ,,Und welche dieser Fraktionen ist verrückt?", fragte er mich, als er mit seinem Gesicht meinem näher kam. ,,Alle", piepste ich, bevor unsere Lippen aufeinander trafen und zu eins verschmolzen.

,,Èlaine?", fragte Damon, als er sich von mir löste.

Ich glaube ich brauche einen neuen Vornamen, dieser hat seine Schönheit durch das permanente Nennen verloren. ,,Hm?", gab ich von mir, langsam die Augen aufschlagend. ,,Wann kommen deine Eltern zurück?". Warum will er das Wissen? Ich zuckte mit meinen Schultern, doch er nahm es gar nicht wahr, da er sich drehte, zur Tür lief und diese zuschloss. ,,Was machst du?", fragte ich perplex. ,,Ich möchte dir etwas amvertrauen, aber das darf niemand erfahren, weder deine Eltern, noch Holly!", sagte er angespannt. Ich nickte. Welches Geheimnis hütet er, dass so schlimm zu sein scheint?

,,Du... Ich... versprich mir bitte, es niemanden zu erzählen", die Stimmung wurde ernst und Damon redete immer leiser. ,,Ja", piepste ich, doch er sah mich prüfend an: ,,Versprich es". ,,Ich verspreche, ich werde es niemanden erzählen", holte ich aus, um die ganze Situation nicht noch weiter in die Länge zu ziehen. ,,Niemals", hakte er nach. ,,Niemals", verbesserte ich mich. Damon holte tief Luft, bevor er anfing, weiter zu reden. Noch immer standen wir mitten im Raum. ,,Ich... Ich habe meine eigene Mutter erschossen".

Langsam oder schnell, ich weiß es nicht mehr, weiteten sich meine Augen. Ich konnte kaum glauben, was ich hörte, ich wollte, es würde nicht stimmen, aber diese Worte verließen Damons Lippen mit voller Ehrlichkeit. Diese Laute waren so klar, dass es mir Bewusst wurde. ,,Aber nicht mit eigener Absicht. Ich wurde von diesem Mann gezwungen. Und deshalb gibt mir Theo bis heute die Schuld, dass sie gestorben ist. Deshalb hasst er mich". Ich ging ein, zwei Schritte rückwärts, um Klarheit in diesem Bild zu behalten. ,,Er denkt, ich hätte es vermeiden können, aber... dass ging nicht, sonst hätte er Theo und dann mich umgebracht. Und das hätte bestimmt auch trotz allem noch gemacht, wenn ich das ganze nicht in die Länge gezogen hätte, bis die Polizei antraf".

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, deshalb beschloss ich, ihm zu glauben und ging auf ihn zu, um ihn zu umarmen, fest zu drücken. Diese nahm er herzlich an und drückte sich an mich.

Trauer umspielte sein Gesicht, aber keine einzige Träne bahnte sich den Weg zu den Wangen.

Entweder war er stark gegenüber dieses Themas, oder er kann seine Traurigkeit verbergen.

Oder er ist ein Mörder, den es nicht interessiert, was Gefühle sind.

Schwachsinn Èlaine, völliger Schwachsinn.

Nach einer Ewigkeit löste er sich aus der Umarmung und sah mir in die Augen: ,,Danke, dass du für mich da bist". Ein zaghaftes Lächeln umspielt seine trockenen Lippen und erst jetzt erkenne ich seine glasigen Augen und wie er versucht, die Tränen weg zu blinzeln.

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