Kapitel 15~ Raus aus dem Bett

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Wieder wachte ich auf der Krankenstation auf, diesmal nicht mitten in der Nacht, sondern Morgens. Und dieses mal war Theo nicht an meinem Bett, auch Jonathan nicht, oder Sam. Oder Eva. Ich gab keinen Mucks von mir, als ich Test-Stehen machte. Es klappte alles, mir wurde nicht schwindelig oder schwarz vor den Augen. Lissa, die Krankenschwester kam herein und brachte einen Orthopäden mit. ,,Er wird dich noch einmal einrenken und wenn das klappt, darfst du wieder auf dein Zimmer."

Ich nickte und schon sagte mir der Mann, wie ich mich zu positionieren hatte. Er zog an mir und man konnte es öfters laut krachen hören.Ein kurzer Schmerz durchzog mein Schulterblatt und meine Wirbelsäule. Doch so schnell es gekommen war, so schnell verschwand es auch wieder.

Ich trug noch meine Kleider von gestern, die Sporthosen und das Top, meine Haare sahen trocken und zersaust aus, aber ich hatte hier weder einen Kamm, noch eine Bürste. Ich musste so in mein Zimmer laufen. Ich konnte noch nicht einmal rennen, sonst würde ich wie ein nasser Sack umfallen.

Für mich war dieser Marsch vom 2 Stock des Hauptgebäudes bis in mein Zimmer im 3. Stock des Nebengebäudes der Mädchen ein Horror, ich musste zuerst in die Lobby, von da an konnte ich im Mädchengebäude die Treppen bis zu meinem Stockwerk hochrennen, zumindest so schnell wie es ging. Auf dem Gang war niemand, was mich aber nicht wunderte, weil jeder um diese Uhrzeit in seinem Klassenzimmer saß.

Um 14:00 Uhr wollte ich mich mit Jonathan im Gemeinschaftsraum treffen, also hatte ich noch zwei Stunden, obwohl er mir bestimmt nicht böse wäre, wenn ich heute absagen werde. Dann könnte ich den Fragen, wie zB Warum hast du das getan, aus dem Weg gehen, obwohl es noch nicht einmal Absicht war.

Nein, ich möchte mich beweisen. Ich stellte mich unter die Dusche und föhnte mein Haar, ließ sie offen und glatt und trug Make-Up auf. Ich zog meine Bluse und meinen Rock von der Schule an, aber Blazer und Kniestrümpfe waren bei dem Wetter unmöglich. Ich krempelte meine Bluse an den Armen hoch und zog Ballerinas an.

Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum traf ich Sam. ,,Du bist also wieder fit?", sagte sie besorgt und nahm mich in den Arm. ,,Triffst du dich mit Theo?", fragte sie neugierig. ,,Nein, ich glaube, dass wird nicht klappen zwischen uns", antwortete ich. ,,Wie bitte?", schnaubte Samantha: ,,Noch nie machte er sowas für ein Mädchen, dann wird er dich jetzt auch nicht so schnell gehen lassen". ,,Und was war mit Marie?", sagte ich wütend. ,,Du weißt es also", sie sah auf den Boden um den Blickkontakt zwischen uns zu unterbrechen. Ich sah wie Jonathan den Gang hierher lief. ,,Entschuldige mich bitte", sagte ich zu Sam als wäre nichts vorgefallen und stürmte zu Jonathan, dem ich im nächsten Moment in den Armen lag. ,,Wieso um Himmels Willen hast du dich fallen lassen?", fragte auch er: ,,Theo hat mir gesagt, dass es mindestens 5 Meter waren, aus der du dich stürzen ließt. Du hättest Tod sein können!". Jonathan drückte mich immer fester und fester. ,,Es war ein Unfall. Ja, ich hätte das nicht machen sollen, aber ich stehe hier. Bitte lass uns diesen Vorfall vergessen."

,,Theo möchte mit dir reden.", sagte Jonathan mit leichter Stimme. ,,Ich wollte mich aber mit dir treffen", schimpfte ich genervt. Er schüttelte den Kopf: ,,Das ist mir egal Èlaine, ich möchte ihm und dir gegenüber ein guter Freund sein. Und da er jetzt mit dir sprechen will, gibt dir doch mehr als deutlich zu verstehen, dass er es ernst meint"

Jonathan hatte Recht. Ich hatte Theo die ganze Wahrheit erzählt, ich gab zu, ihn auszunutzen. Aber dennoch sucht er ein Gespräch mit mir auf. Ich muss versuchen, noch einmal mit ihm zu reden.

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