Kapitel 6~ Das Herzklopfen

416 18 0
                                    

Vor Aufregung umklammerte ich die Armlehne des Stuhls so stark, dass meine Knöchel weiß hervor stachen. Ich tippte unkontrolliert mit dem Fuß auf dem Dielenboden herum und konnte meinen Kopf nicht frei von Gedanken halten.

Was passiert? Wie ist er zu mir? Ist er wirklich so wie jeder sagt? Werde ich meinen Plan durchziehen können? Was, wenn etwas schief geht?

,,Und er kommt wirklich hier her um mich abzuholen? Sicher er hat nichts von einem Treffpunkt gesagt?", fragte ich die beiden, die hinter mir standen. Ich schaute sie durch den Spiegel vor mir an, welcher es wirklich mal wieder nötig hatte, geputzt zu werden. Eva kicherte und sah auf ihr Handy, Samantha gab mir die Antwort, die mir versicherte, dass er wirklich hier her kommt und alles gut wird. Ich solle mich nicht so beunruhigen, sagte Sam. ,,Außerdem wird er Löcher in dich starren, wenn ich fertig mit dir bin", versicherte mir Sam ein zehntes mal an diesem Abend. Ich lächelte sie an, dass heute war tatsächlich mein erstes richtiges Date. Mit Ethan hatte ich das nie. Wir waren wie Kumpel, entweder bei einem von uns beiden Zuhause, oder in Bars oder Festen.

,,Hoffentlich blamierst du dich nicht", lachte Eva, um mich zu necken. ,,Hör nicht auf Sie", beruhigte mich Sam und sah Eva böse an. Die beiden waren wie Schwestern, dass sah man ihnen an. Denn Eva funkelte mit einem diabolischen Blick zurück und streckte Samantha die Zunge heraus, ehe sie wieder auf ihr Handy schaute: ,,Er schrieb mir, er sei bereits Unterwegs".

Mein Herz klopfte wie wild, ich konnte es sogar deutlich hören. Theo war wirklich heiß. Und süß. Und ich darf nicht vor ihm dahin schmelzen. Ich weiß jetzt schon, dass das schon fast unmöglich ist.

Ich wurde immer unruhiger bei der Tatsache, dass ich wahrscheinlich schon sehr bald meinen Plan nicht mehr durchsetzen werde, weil ich nicht stark genug bin, immer die Toughe zu spielen.

,,Du wirst ja immer nevöser!", bibberte Sam und legte ihre Hand auf meine Schulter: ,,Atme langsam durch, Èlaine. Theo wird dich nicht fressen. Er wird dich behandeln wie die Prinzessin auf der Erbse, außer zu zeigst ihm, dass du die Königin bist. Und das bist du".

Ich war noch nie eine Königin, dachte ich mir.

Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen.

Aber ich werde eine sein, ab heute. Ab dem Hier und Jetzt. Ich werde das erreichen, wofür ich hier bin. ich verstecke mich nicht ein weiteres mal. An mich soll man sich erinnern. Und dafür sorge ich.

Einatmen. Ausa...

,,Er ist hier", sagte Eva und sprang vom Bett auf.

Ich konnte wirklich wetten, mein Herz machte einen Aussetzer.

,,Kleiner Scherz", lachte sie und ließ sich wieder auf ihr Bett fallen: ,,Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen".

Sam verrollte die Augen, als sie aus dem Schrank ein blaues, kurzes Kleid rausholte.

Teenager StoriesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt