Kapitel 17~ Die Lüge, die doch nicht so ganz eine Lüge war

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,,Ich möchte das mit uns nicht einfach so aufgeben", gab Theo zu. Ich nickte. Ich war bedrückt, nicht nur weil ich ihn anlog, obwohl ich ihm versprochen hatte, nur die Wahrheit zu sagen. Nun ging er von der Wahrheit aus und baute darauf, er baute auf uns, weil ich ihn anlog. Ich sagte, dass ich ihn nicht die ganze Zeit benutzte. Es war gelogen, andererseits aber auch die Wahrheit.

Ich benutzte ihn, ohne darüber nach zu denken, was er davon hielt, aber er wusste was er tat. Er wusste von mir und meinem Plan. Er wusste auf was er sich einlassen würde und er wusste einfach, das er selbst nicht dazu fähig ist, eine Beziehung zu führen. Und genau das wusste ich jetzt auch. Ich wusste, dass er viele Mädchen hatte und das er noch nie richtig liebte. Das tat ich zwar noch genauso wenig wie er, aber Theo sollte mir nichts vorspielen, wenn er von mir die Wahrheit verlangt.

Er wollte Dates im Überfluss und kaufte mir teure Dinge, er bezahlte das Essen und war stets auf meiner Seite, trotz allem ging es ihm nur um eins. Um den Sex.

Ich sagte, ich hätte ihn nicht die ganze Zeit benutzt, es gab ein Funken Wahrheit. Wäre keine Wahrheit darin gewesen, warum würde es mir dann so schwer fallen ihn loszulassen? Ich kämpfte darum, dass er mir zuhört und ich werde erst aufhören, wenn ich seine Entscheidung höre, die ihm bereits auf den Lippen liegt.

Er war zittrig, schweißnass. Theo beugte sich mir über und drückte mich an die Wand. Er sah traurig und wütend zugleich aus: ,,Ich bin im Zwiespalt, Èlaine", er löste sich von mir und lief paar Schritte weg: ,,Immerhin ließ ich mich darauf ein, ich wusste, was du vorhattest. Ich hätte nicht davon ausgehen sollen, dass es wie im Film geschieht. Das es bei dir alles nach Plan läuft, du dich dann doch plötzlich in mich verliebst... Das wäre surreal".

Er setzte wieder an: ,,Und meine Vergangenheit macht es noch schlimmer, es war so ein verdammter Fehler, aber ich bemerkte nicht, wie schrecklich ich mich später fühlen werde. Ich tat es um cool zu wirken". Ich hasse dieses Wort. Cool. ,,Meine letzte Frage, beantworte sie ehrlich: Würde es mit uns klappen?"

Angesichts seiner Art, seines Aussehens und seiner Handlungsweise die Ich kennen lernte Ja, aber seine Vergangenheit erdrückt mich bis aufs letzte bisschen. Mit ihm zu schlafen wäre für mich in diesem Moment unvorstellbar, er müsste mich überzeugen, um ihm zu vertrauen. Ich konnte nicht von dem Gedanken loslassen, von ihm verarscht zu werden, als wäre all das hier, immernoch seine Masche.

,,Wir könnten es nocheinmal versuchen, aber ehrlich gesagt weiß ich es nicht."

Er nickte. ,,Bekomme ich einen Kuss, Èlaine?". Er bekam einen unsicheren Kuss auf seine Lippen, er war so kurz wie ein Herzschlag, und so unbedeutsam wie ein Blinzeln, dann verabschiedete ich mich von ihm, indem wir uns lange im Arm hielten, schnell ging ich zurück in mein Zimmer und legte mich hin.

Ich fühlte mich kalt, leer, ich wollte schlafen. Aber es gelung mir nicht. Es war erst Nachmittag, Abendessen musste ich auch noch gehen, wo ich Eva, Sam, Jonathan, Theo und vielleicht auch Matt sehen werde.

Ich werde meinen Plan verfolgen.

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