Kapitel 59~ Wie geht es dir wirklich?

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Wir alle verließen das Zimmer, weil seine Adoptiveltern ankamen. Warum wussten sie eigentlich nicht zuerst von dem Unfall?

Ich lehnte mich wieder gegen die Wand und drückte mein Gesicht in die Hände, um mich sammeln zu können und die Tränen zu unterdrücken. Es ist das letzte, dass ich jetzt brauche.

Damon stellte sich mir gegenüber. Für einen Moment konnte ich alle Probleme rund um mich vergessen.

Die Streiterein Zuhause, das Foto, dass Kristen von mir und Damon gemacht hatte und zu guter letzt Theo, der in dem Zimmer hinter mir im Koma liegt. Mit vier Narben im Gesicht, ich habe sie nach gezählt. Ich würde alles geben, damit er aufwacht.

Weitere Stunden vergingen, mittlerweile war es schon Mitternacht und seine Eltern saßen immer noch bei ihm. Nicht, dass ich sie nicht leiden könnte oder sie nur seine Adoptiveltern sind, aber ich möchte ihn noch einmal sehen, alleine.

Mein klingelndes Handy riss mich aus meinen Gedanken. Noch immer stand ich mit meinem Rücken gegen die Wand. All die Stunden hatte ich mich nicht bewegt, nur mein Gesicht in die Hände gelegt und die Wand herunter gerutscht, damit ich mich setzen konnte. Alle Fragen, ob ich reden möchte, oder ob ich mit in die Cafeteria möchte, hatte ich ignoriert. Und diesen Anruf wollte ich auch ignorieren, doch dann stand der Name Holly da und ich wusste, sie würde nicht locker lassen und mich immer und immer wieder anrufen, bis ich abnehme.

Ich nahm ab, aber verstummte. ,,Èlaine?", fragte Holly. Ich atmete tief durch, ich wollte nicht, dass meine Stimme traurig klang, vergeblichst: ,, Was ist?". ,,Wenn du möchtest, ich komme zu dir. Sag es nur. Ich bin für dich da". Ich schüttelte meinen Kopf. Mir war klar, dass sie es nicht sehen konnte, aber ich tat es trotzdem, bis ich nach langen Sekunden Nein sagte. ,,Bist du dir sicher?", hakte sie noch einmal nach. Ich nickte: ,,Ja". ,,Hör zu. Wegen Kristen".

Ich hörte auf, ihr zuzuhören. Niemand wusste von dem Bild, außer Damon, Kristen und ich. Und genau von diesem Bild sprach jetzt Holly.

Ich war geliefert.

Kristen veröffentlichte das Bild.

,,Holly hör zu. Dazu habe ich jetzt keine Nerven. Es tut mir echt leid", ich sprach so schnell, dass ich mich selbst nicht verstehen konnte: ,,aber ich bin nicht in der Fassung, dass alles jetzt richtig wahrzunehmen und das letzte, dass ich brauche ist jemand, der mich versucht zu trösten".

Holly verstand mich. Und danach legten wir auf.

Wieder rutschte ich auf den Boden, kauerte mich zusammen und fing an bitterlich zu weinen.

Und dann kamen seine Eltern heraus.

Und gaben mir das Zeichen, dass ich zu ihm darf.

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