Kapitel 35~ Triathlon

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Ich trug noch immer das Kleid von Kretschmer, aber ich lief barfuß bis vor Damons Tür, wo ich nur einmal klopfen musste, bis er sofort öffnete. Seine Augen sahen glasig aus. ,,Damon...", ich wollte weiter reden, ich musste mich zusammen reisen, sein Anblick ließ mich ein Abgrund runter stürzen: ,,Ich wusste nicht wie nah dir das alles geht, denn dann hätte ich dich nicht gefragt". Er bat mich rein, gab mir aber keine Antwort. ,,Weißt du, in meiner neuen Familie geht es mir gut. Ich bekomme was ich will, aber es ist nicht meine Familie". ,,Natürlich, es sind ja nicht deine leiblichen...". Er unterbrach mich: ,,Nicht weil sie nicht meine leiblichen Eltern sind... Sie interessieren sich einfach nicht für mich. Theos Eltern sind immer für ihn da und meine... Nun ja, sie haben keine Zeit für mich". ,,Sag doch so was nicht", ich wollte ihm damit sagen, dass auch seine Eltern für ihn da sein würden, wenn er sie braucht. ,,Nein, ich beweise es dir". Er holte sein Handy heraus und wählte eine Nummer. Es klingelte mehrere Sekunden, dann ging eine Frau an das Telefon: ,,Damon? Warum rufst du so spät noch an? Du weißt wir schlafen schon!". ,,Tut mir Leid, aber ich brauche eure Hilfe". ,,Nein Damon, respektiere deine Eltern und sei nicht so egoistisch. Gute Nacht". Sie legte auf. ,,Übrigens, diese Hexe heißt Phoebe und ihr Mann William Parker". Meine Kinn-lade fiel hinunter. Wie konnte sie denn so grausam sein? Zu ihrem eigenen Sohn? Ich nahm ihn in den Arm, ich wusste jetzt wird er jemand brauchen, den ihn unterstützt, so weit es nur geht. ,,Soll ich hier schlafen?", fragte ich leise, sah ihm in seine eisblauen Augen, ich versank in ihnen, vergaß die Zeit, auch er sah in meine Augen. ,,Mir ist nie aufgefallen, wie braune Augen aussagekräftig sein können", flüsterte er: ,,Ich meine, dass ist nicht einfach braun, dass ist wie eine Tiefe aber doch sehr vertraut, sie könnten Wahrheit sprechen oder doch Lügen, sie sind kalt und auch gleichzeitig warm. Und geheimnisvoll. Sie sind so schön, man verliert sich in ihnen". Er sah mir noch immer in die Augen: ,,Du bist die beste beste Freundin, die man sich vorstellen kann". Damon gab mir einen Kuss auf die Wange und sagte: ,,Komm, wir legen uns hin, morgen ist Schule". Ich nickte und zog mein Kleid aus, schnappte mir schnell eins seiner Oberteile und legte mich so neben ihn. Er legte seine Hand auf meinen Schenkel, legte sich direkt hinter mich, sodass ich seinen Atem an meinem Hinterkopf spürte, sein Atem, der nach der Zeit immer schwerer wurde.

Damon tut mir Leid, dass was ihm angetan wurde, sollte niemanden passieren.

Auch ich brauchte nicht lange, bis die Müdigkeit mich übermannte.

Der Wecker riss uns aus dem Schlaf, noch immer lag Damons Hand auf mir. Mir war heiß und ich hatte Durst. Schnell sprang ich aus dem Bett und schnappte mir eine Wasserflasche und ein Glas von der Theke. ,,Guten Morgen", sagte Damon mit einer kratzigen, aber trotzdem angenehmen Stimme.

,,Ich geh mich umziehen", sagte ich leise und ging ins Bad. Ich hatte Klamotten mitgebracht, deshalb musste ich nicht noch einmal in mein Zimmer gehen. Ich erinnerte mich, das nur noch Eva und ich bis nach den Ferien drin wohnen, bis diese neue bei uns einzieht. Scarlett? Ich sollte sie mal googeln.

Als ich fertig aus dem Bad kam, war Damon auch schon umgezogen und beanspruchte für die nächsten 10 minuten das Badezimmer für sich. Ich setzte mich auf mein Bett und ging an mein Handy. Ein stark geschminktes Mädchen, mal braune Haare, mal rot und zur zeit? Ich tippe auf wasserstoff blond, so laufen sie doch alle rum, oder schwarz. Sie kam von, oh ein wunder, Amerika? LA, ich glaube es nicht, ich kann es jetzt schon riechen, diese Arroganz, sie stinkte.

Meine Mutter sagte mir immer, ich soll nicht immer so voreingenommen an solche Dinge ran gehen, im Nachhinein bin ich nämlich die, die als Arrogant oder sonst was abgestempelt werde. Und nun hatte sie recht, da ich selbst, oder besser gesagt mein Projekt, dass die letzten Tage aus dem Ruder lief, Arroganz austrahlen sollte, könnte ich mich mit ihr super anfreunden. Nur hier und da mal ein Kotzreiz unterdrücken.

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