Kapitel 32- Paris

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Die Autofahrt betrug mehrere Stunden, die aber sehr unterhaltsam waren. Wir redeten und sangen und machten Späße. Damon war weder aufdringlich, noch arrogant oder sonst was, er war wie ein bester Freund für mich. Ich dachte ich kannte ihn nicht, aber irgendwie war er mir sehr vertraut. ,,Welche Lieblingsfarbe hast du? Und Lieblingstier?". ,,Was für eine Frage ist das denn?", lachte ich. Damon zuckte mit seinen Schultern: ,,Sag schon". ,,Ich habe keine Lieblingsfarbe", sagte ich ernst. ,,Und das Tier? Hund? Katze?". ,,Nein, der Phönix". ,,Was?", er sah mich kurz an: ,,Wieso?". ,,Er steht für die Wiedergeburt"

,,Und warum findest du das jetzt toll?". ,,Ich glaube an die Reinkarnation". ,,Ah, Karma". ,,Hat was damit zutun". ,,Du bist nicht normal, Èlaine". ,,Welches ist dein Lieblingstier?". ,,Der Pelikan", sagte nun er ernst. ,,Bitte?", lachte ich. ,,Doch doch, Aufopferung und Selbstlosigkeit". ,,Altruismus", merkte ich an. ,,Was?", fragte er sichtlich verwirrt. ,,Altrusimus bedeutet Selbstlosigkeit, deshalb heißen die Selbstlosen in Divergent auch Altruan". ,,Welches Tier steht für Besserwissen?", machte er sich lustig. ,,Der Pflückebeutel". ,,Was?", lachte er lautstark. ,,Der Rabe in der Fabel", lachte nun auch ich. ,,Wie gesagt, nicht normal", grinste er Richtung Fahrbahn. Ich lächelte ihn an, doch er sah es nicht. ,,Nicht mehr lange und wir sind da", sagte er.

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Auf einem Parkplatz blieb er stehen und suchte mehrere Minuten den Weg zu einem Café. ,,Welchem Café?", fragte ich neugierig, doch er wollte es mir nicht verraten. Les Deux Magots. So hieß das Café, in das er mich hineinzerrte. ,,Damon", sagte ich verlegen, es war wunderschön und bestimmt auch teuer, bis mir einfiel, dass er bestimmt mehr als genug Geld zur Verfügung hatte. ,,Setz dich", grinste er mich an. Ich fühlte mich, als wär er mein fester Freund, alles sah so romantisch und überlegt aus, als hätte er das alles geplant. Aber es war unmöglich, er wusste, dass ich bei Theo sein sollte. Oder?

Die Zeit raste und ehe ich mich versah wurde es schon Abend und es fing an zu nieseln. ,,Ich habe noch eine Überraschung", flüsterte Damon. ,,Was? Wieso?", lachte ich, eigentlich mochte ich Überraschungen nicht, es beruhte immer auf gegenseitigem schenken. ,,Komm mit", er nahm meine Hand und führte mich zurück zu seinem Auto. Unterwegs kaufte er einen knallroten Schirm einer älteren Frau an einem merkwürdigen Stand ab. An seinem Auto angekommen gab er mir zuerst meine beige farbene Jacke und ging dann an den Kofferraum. ,,Damon, ich möchte nichts von dir geschenkt bekommen". ,,Ach, heul nicht rum", scherzte er und stellte sich mir entgegen, mit einem Schuhkarton von... ,,Louboutinschuhe? Spinnst du?", sagte ich lachend und doch geschockt. ,,Nimm sie, probier sie mal an", grinste er. Ich schnappte mir den Schuhkarton und zog sie sofort an, sie passten wie angegossen. ,,Die heißen... moment", sagte er und kramte in seiner Hosentasche. Er holte einen Zettel zum Vorschein und redete weiter: ,, Ron Ron Patent. Wird das so ausgesprochen?". Ich zuckte mit meinen Schultern und fiel ihm um den Hals: ,,Danke! Danke! Danke!", wiederholte ich und drückte ihn immer fester. ,,Das wars noch nicht", lachte er. ,,BItte? Nein nein, Damon, das reicht wirklich , cih fühle mich schlecht, wenn du mir so viel schenkst". ,,Wieso denn? Immerhin kann ich es mir leisten, es tut meinem Geldbeutel nicht weh". Ich lachte, es hörte sich arrogant an, aber es stimmte. Er holte ein schwarzes Kleid raus und bat mich, mich um die Ecke umzuziehen. Natürlich war mir das unangenehm, aber was sollte ich sonst tun? Also nahm ich das Kleid und zog mich um, ich sollte nicht schauen, von wem es ist, aber ich musste. Es war von Guido Maria Kretschmer. Ich rief: ,,Woher verdammt nochmal wusstest du, dass ich Kretschmer anhimmel?". ,,Erzählte mir Sam", rief er zurück und kam zu mir, er hilf mir das Kleid anzuziehen. Als ich fertig angezogen war, mit Kretschmers Kleid, Louboutinschuhen und meinem beigenen Trenchcoat nahm mich Damon wieder an die Hand und führte mich durch die Stadt, auf eine Plattform. ,,Mach die Augen zu", sagte er und drehte mich um: ,,Augen zu halten, ich bin in 2 minuten wieder da". Okay, für mich war es schon komisch hier zu stehen und die Augen geschlossen zu halten, aber was denken wohl die anderen, die um mich stehen von on mir? Die Zeit ging schnell um und ehe ichmich versah war Damon wieder da. ,,Augen auf".

Das erste was ich sah, erdrückte mich. ,,Ich sah noch nie den Eiffelturm, außer natürlich auf Bildern", sagte ich baff und konnte nicht weg sehen. Dass Wetter war zwar nicht ideal, aber trotzdem ist es wunderschön. Noch immer hatten wir den Schirm über uns, ich konnte den Regen auf dem Schirm prasseln hören und die warme Nähe von Damon spüren. Er nahm mich in den Arm. ,,Ist es hier nicht wunderschön?", fragte er, doch ich bekam nur ein ,,Danke", heraus.

Er sah mich an, seine schönen Augen. Erst jetzt fiel mir auf, dass er nicht mehr die Jeans trug, sondern einen schönen Anzug. ,,Warum hast du dich so schick gemacht?", fragte ich etwas ängstlich. Noch immer sah er mich nur an und kam mir immer näher. Ich spürte seinen warmen Atem auf meinen Lippen, er fasste mit seiner Hand in meinen Nacken, dann auf die Wange. Meine Stirn stieß an seine, Ich spürte an meiner Oberlippe seine, spürte an meiner Unterlippe seine, bis sie aufeinander krachten, wie eine Explosion und doch schien es, als würde die Zeit still stehen.

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