Thron

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DEN ÜBRIGEN NACHMITTAG über versuche ich mehr oder weniger erfolgreich, das eigenartige Gespräch der Lords aus meinen Gedanken zu verbannen

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DEN ÜBRIGEN NACHMITTAG über versuche ich mehr oder weniger erfolgreich, das eigenartige Gespräch der Lords aus meinen Gedanken zu verbannen. Valess' sorgfältig zusammengestelltes Programm ist dabei äußerst hilfreich. Nachdem wir uns alle in den Thronsaal hinüber begeben haben, tritt meine erste Hofdame – nun ist es offiziell – zu uns.

» Majestäten «, grüßt sie und knickst anmutig. Sie lächelt und weist in Richtung der beiden Throne oberhalb der drei flachen Stufen. Der eine war einst König Peters, der andere Königin Lucys. Es existiert nur noch ein weiterer, jener König Edmunds, denn Königin Susans Thron wurde bei den Angriffen auf Feeneden durch die Telmarer unwiederbringlich zerstört.

» Es ist nun alles bereit für die Weisungen, die Gäste warten bereits «, erklärt Valess. Schlagartig fällt mir ein, was dies bedeutet. Es ist bei jeder Hochzeit Tradition, dass die Gäste dem Brautpaar etwas schenken. Dazu kommt jede Familie oder jedes Pärchen zu den Brautleuten, um ihnen ihr Geschenk zu überreichen. Valess hat bereits angedeutet, dass ich heute zum ersten Mal auf dem Thron der Königin platznehmen werde. Erst jetzt wird mir bewusst, dass mich sowohl Kaspian als auch Valess abwartend ansehen, während ich lediglich auf die Throne starren kann.

» Muss das wirklich jetzt sein? «, höre ich mich leise fragen und bereue es fast augenblicklich. Ein besorgter Ausdruck tritt auf Kaspians Gesicht.

» Fühlst du dich nicht gut? «, fragt er, gleichzeitig zischt Valess scharf meinen Namen. Wäre der Moment nicht so seltsam, hätte das Ganze vielleicht scherzhaft gewirkt. So jedoch sehen Kaspian und ich gleichermaßen bei der Nennung meines Namens unsere Hochzeitsplanerin an. Diese hat sich eine Hand vor den Mund geschlagen und schuldbewusst den Blick gesenkt.

» Verzeihung...i-ich...das war...unangebracht... «, sie bringt kaum ein Wort heraus und sieht beim Klang von Kaspians herzlichem Lachen verwundert auf.

» Lady Valess, Ihr befindet Euch unter Freunden «, er schenkt ihr ein charmantes Lächeln,

» Deshalb sorgt Euch nicht so sehr um höfische Floskeln «. Man sieht ihr die Erleichterung deutlich an. Um meiner Freundin die Situation zu erleichtern, nicke ich ihr kurz zu und ziehe Kaspian ein paar Schritte weiter. Nicht direkt auf die Treppen zu, sondern mehr zur Seite weg. Ganz gefällt mir der Gedanke noch nicht, dass ich mich so über alle anderen setzen soll. Natürlich ist das völlig absurd, ich weiß, aber gegen diese ständig wiederkehrende Nervosität kann ich kaum etwas unternehmen.

» Luna? «, Kaspians Stimme bringt mich zurück in die Gegenwart,

» Ist wirklich alles in Ordnung? «. Ein Lächeln huscht über meine Lippen. Es geht mir immer wieder das Herz auf, wenn er sich so rührend um mich sorgt. Allerdings möchte ich nicht, dass er das ständig tun muss. Deshalb atme ich tief durch und nicke schließlich. Wo ist nur mein Mut, wenn ich ihn brauche?

» Was Valess meinte, ist nur, dass ich heute oft zögere und damit ihre Planung durcheinanderbringe «, sage ich. Es ist weder eine Ausrede noch eine richtige Erklärung. Kaspian bemerkt dies. Er zieht lediglich eine Augenbraue hoch und drückt meine Hand

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