Erinnerung

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~Rückblende~

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~Rückblende~

ALS ICH ZU mir komme, befinde ich mich auf einem Bett in einem düsteren Raum. Doch dies ist kein gewöhnlicher Raum. Die Wände scheinen aus Perlen und Muscheln zu bestehen und die hohen Fensterbögen sind nicht verglast. Draußen zieht ein Vogelschwarm vorbei...sind das überhaupt Vögel? Rasch reibe ich mir über die Augen und sehe noch einmal hin, doch da ist der Schwarm bereits verschwunden. Langsam setze ich mich auf und versuche, mich zu entsinnen, wie ich hierhergekommen bin. Da war dieses Scheusal, das mich mit in die Tiefe gerissen hat und dann... Ja, was ist dann geschehen? Ich weiß es nicht und das gefällt mir ganz und gar nicht. Schnell schwinge ich die Beine aus dem Bett und möchte aufstehen, doch das gelingt nicht so wie ich mir das gedacht habe. Meine Beine geben unter mir nach und ich kippe nach vorne. Glücklicherweise lande ich weich. Als ich jedoch meine Beine untersuchen will, sind sie verschwunden. Nun, verschwunden ist vielleicht das falsche Wort. Verschmolzen trifft es eher. Statt zweier menschlicher Beine, beginnt von meiner Hüfte abwärts ein dunkelblauer, schuppiger Leib, an dessen Ende eine helle, feingliedrige Flosse anschließt. Erschrocken kralle ich mich in das weiche Etwas, auf dem ich gelandet bin. Es ist nichts anderes als ein Teppich aus Gras. Doch wo Flossen sind, sind auch Fische und wo Fische sind, ist Wasser. All das hier lässt keinen anderen Schluss zu. Ich bin unter Wasser, atme und habe einen Fischschwanz.

» Ich muss träumen, es kann gar nicht anders sein «, murmle ich vor mich hin.

» Aber nein, ganz im Gegenteil. Ihr träumt nicht «, sagt eine Stimme hinter mir. Mein Kopf ruckt herum und meine rechte Hand fährt zu der Stelle, an der sich normalerweise mein Schwert befindet. Sie greift ins Leere. Erst dann nehme ich die Sprecherin richtig wahr. Sie hat pechschwarzes Haar, das bis zur Hüfte um sie wogt. Hellblaue Augen sehen mich neugierig an und zwei Hände strecken sich mir entgegen. Gerade möchte ich sie ergreifen, da fällt mein Blick auf den violetten Schuppenschwanz und ich zögere.

» Keine Angst, ich möchte Euch nur helfen «, meint die Meerjungfrau beruhigend. Noch immer bewege ich mich nicht.

» Ich habe keine Angst, wieso sollte ich mich vor einer Traumgestalt fürchten? «, frage ich nur und beobachte die Flosse der Meerjungfrau, die ständig in kleinen Bewegungen vor und zurück pendelt. Zu meiner Überraschung lacht mein Gegenüber fröhlich auf

» Na, vermutlich würde ich das alles hier an Eurer Stelle auch nicht glauben, aber seid versichert, dass Euch niemand etwas Böses will. Ich bin übrigens Nara und Ihr befindet Euch im Palast von Merenia «. Bei diesem Namen horche ich auf. Chiron, der Zentaur, erwähnte dies einmal. Merenia ist die Stadt der Seemenschen und niemand an Land weiß genau, wo sie liegt. Es heißt nur, dass die Stadt nicht weit von Narnias Küste entfernt wäre. Die Meerjungfrauen, Meermänner und Wassergeister haben es noch nie jemandem verraten. Sollte ich mich etwa täuschen und das hier kein Traum sein? Wenn ich mehr erfahren will, dann muss ich wohl erst einmal aufstehen. Also greife ich nach Naras Händen, die mir noch immer helfend entgegengestreckt sind. Diese lächelt mir freundlich zu und zieht mich beherzt hoch.

Die Reise des Löwen | Eine narnianische GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt