Versprechen

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NACH DEM FESTESSEN begibt sich der Großteil der Gäste in den Ballsaal hinüber, wo die Musiker sogleich aufspielen

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NACH DEM FESTESSEN begibt sich der Großteil der Gäste in den Ballsaal hinüber, wo die Musiker sogleich aufspielen. Kaspian habe ich noch immer nicht gesprochen. Zum einen, weil er ständig von Adeligen umschwärmt wird. Zum anderen, weil ich selbst aufgehalten werde. Zunächst von Rhince und Lord und Lady Merling – oder Maurice und Oreanna wie sie genannt werden möchten. Gerade haben mich die letzteren beiden alleingelassen, da rauscht Sanna zu mir, Valanya im Schlepptau. Die Schwestern ziehen mich an den Rand des Saals.

» Was ist denn los? «, frage ich, als Sanna immer wieder einen prüfenden Blick über die Schulter wirft.

» Die Benchheims «, antwortet die Jüngere frustriert,

» Ronan, der ältere Sohn, ist mir ständig auf den Fersen und will mit mir tanzen «.

» Und was ist so schlimm daran? Du kannst doch gut tanzen «, bohre ich nach und sehe mich kurz um. Sofort schießt Sannas Hand vor und zieht mich zurück.

» Er ist schrecklich! «, murmelt sie und hält dann wie erstarrt Inne. Valanya schlüpft an uns vorbei und sucht bei Lord Bern Zuflucht. Wieder möchte ich mich umdrehen, doch Sanna hält mich zurück.

» Nicht hinsehen! Das macht ihn nur noch auf uns aufmerksam «, flüstert sie eindringlich.

» Wenn du nicht mit ihm tanzen willst, dann lehne seine Aufforderung doch ab «, schlage ich ein wenig ratlos vor. Was kann an diesem jungen Mann schon so schlimm sein? Der Blick meines Gegenübers spricht Bände als es aufgelöst sagt

» Das geht nicht...das entspricht nicht den guten Manieren einer Dame «. Den guten Manieren einer Dame? Also wirklich, wir haben doch wohl auch Rechte. In diesem Moment erscheint jener Herr neben uns. Er ist groß mit hellen Haaren und ebenso hellen Augen.

» Miladies «, er verbeugt sich galant – mehr Richtung Sanna – und fragt,

» Würdet Ihr mir diesen Tanz gewähren? «. Die Aufgeforderte bringt kein Wort heraus, sondern sieht hilfesuchend zu mir. Mit einem leisen Seufzen, denn mein Beschützerinstinkt erwacht, schiebe ich mich in sein Blickfeld.

» Verzeiht, Milord, aber Lady Sanna fühlt sich im Moment nicht in der Lage zu tanzen «, erkläre ich und möchte mich gerade umdrehen, um Sanna aus der Reichweite von Lord Ronan Benchheim zu bringen, da streckt er mir die Hand hin, verbeugt sich erneut und bittet

» Wenn das so ist, würdet Ihr mit mir tanzen? «. Notgedrungen nehme ich die dargebotene Hand und lasse mich auf die Tanzfläche in der Mitte des Saals führen, wo sich schon mehrere Paare für das nächste Lied eingefunden haben. Mein Tanzpartner legt eine Hand an meine Taille und zieht mich etwas zu nah an sich heran. Dann beginnt das Stück und ich versuche, die geübten Schritte zu machen. Es gelingt nicht sonderlich gut, aber mein Gegenüber lächelt nur.

» Wir wurden uns nicht vorgestellt «, meint er dann,

» Ich bin Ronan Benchheim und wer seid Ihr, schöne Maid? «. Seine samtige, aber kühle Stimme lässt mich einen Augenblick die Stirn krausziehen.

Die Reise des Löwen | Eine narnianische GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt