Meisterwerk

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NUR WENIG SPÄTER wird es Zeit für die Hochzeitstorte

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NUR WENIG SPÄTER wird es Zeit für die Hochzeitstorte. Kaspian ist gerade nicht an meiner Seite, denn uns beiden obliegt schließlich die Aufgabe, mit den Gästen zu sprechen. Da die Musikanten noch verschiedenste Tanzlieder spielen und die letzte Unterhaltung gerade zum Abschluss kommt, beschließe ich, die Gelegenheit auf eine kurze Verschnaufpause zu nutzen. Meine Gesprächspartner Lord Santian und Lord Oria ziehen sich zurück und lassen mich allein. Rasch raffe ich mein Kleid ein wenig zusammen und verlassen den Festsaal. Auf dem Korridor wird mir die plötzliche Ruhe bewusst, die Geräusche der Feier dringen nur dumpf hierher. Gemächlich spaziere ich den Gang hinunter, nicht in Richtung des Schlosshofes, sondern zum hinteren Teil des Schlosses. Dort in der Nähe sind die große Küche, Speisekammern sowie verschiedenste Waschräume und sogar eine der kleineren Waffenkammern untergebracht. All das ist jedoch nicht mein Ziel. Stattdessen wende ich mich in Richtung einer gemütlichen Lounge, die – einem Wintergarten gleich – durch breite Fenster das Licht herein und einen Blick auf einen besonderen Garten zulässt. Nämlich einen Rosengarten, der um einige Abkömmlinge der alten Apfelplantage aus der Goldenen Zeit angepflanzt wurde. Es ist ein friedlicher Ort und nur zu gerne würde ich an diesem schönen Tag ein wenig zwischen Sonnen- und Schattenplätzchen der Bäume herumwandern. Allerdings ist jetzt nicht die Zeit dafür, ich kann mir überhaupt nur eine kurze Auszeit gestatten, bevor ich mich zurück zum Fest begeben sollte. Doch selbst ein wenig Zeit für mich, um meine Gedanken zu sammeln und durchzuatmen – unbeobachtet, nicht im Zentrum der allgemeinen Aufmerksamkeit – ist für den Moment genug.


Eine Weile stehe ich einfach am Fenster, die Hände auf den kühlen Marmor des Fensterbretts gestützt. Gänzlich unbewegt, beobachte ich die sanfte Bewegung der Bäume in einer leichten Brise und atme regelmäßig tief ein und aus. Diese wenigen Augenblicke fühlen sich wunderbar entspannt an und sind genau das Richtige dafür, um wieder ein wenig Kraft für den übrigen Tagesverlauf zu tanken. Kurz schließe ich die Augen bevor ich mich ein wenig strecke, das Kleid glattstreiche und mich umwende. Dann setze ich mich in Bewegung zurück zum Festsaal. Auf dem Weg durch den Gang kommen mir drei meiner Zofen entgegen. Als mich Jenna, Maedora und Phyllis entdecken, nähern sie sich rasch und knicksen.

» Eure Majestät, gut, dass wir Euch gerade über den Weg laufen «, meint Jenna lächelnd,

» Lady Valess hat soeben nach der Torte gefragt «. Ich nicke leicht und erwidere das Lächeln sanft. Es wundert mich absolut nicht, dass Valess ihren streng erarbeiteten Zeitplan penibel einzuhalten gedenkt. Das ist schließlich auch nichts Schlimmes und es passt zu meiner Hofdame. Also stelle ich mich auf den Trubel ein, der zweifellos gleich herrschen wird. Doch wie es scheint, haben die drei Damen vor mir andere Pläne. Maedora greift schüchtern nach meiner Hand.

» Die Schlossbediensteten haben eine kleine Überraschung für Euch vorbereitet «, erklärt sie leise.

» Ja, wir wollten sie gerade holen «, bestätigt Phyllis und erhält prompt Unterstützung von Jenna,

Die Reise des Löwen | Eine narnianische GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt