Kapitel 3

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~Pov. Hoseok~
Zwei Tage waren nun vergangen, seitdem ich an „Yoongis" Grab gewesen bin. Ich wusste gar nicht, wie ich damit umgehen sollte, dass er noch lebte, aber dass ich unglaublich erleichtert und glücklich darüber war muss ich vermutlich nicht erklären.

Gerade waren wir beim Tanztraining, wobei ich mich aber nicht konzentrieren konnte und dadurch machte ich unglaublich viele Fehler und oft hörte ich unserem Trainer gar nicht zu, bis er mich zu einer Zwangspause verdonnerte. Seufzend setzte ich mich auf den Boden und trank einen Schluck von meinem Wasser. Ich konnte Yoongi und den Gedanken daran, dass er noch lebte nicht mehr aus meinem Kopf bekommen. Ich wollte und musste ihn unbedingt wieder sehen, sonst würde ich noch völlig durchdrehen.

Doch ich sollte versuchen mich jetzt auf das Tanzen zu konzentrieren und versuchen Yoongi auszublenden. Das würde verdammt schwer werden und das war mir jetzt schon bewusst, doch ich musste es probieren. Sonst würde mich unser Trainer wieder extra Übungen machen und dafür hatte ich nun wirklich keinen Nerv übrig.

Nach einigen Minuten stand ich wieder auf, um mit den Anderen weiter zu trainieren und ich versuchte mich so gut es ging zusammen zu reißen, was wirklich sehr schwer war. Unser Trainer meckerte mich dafür auch an, doch es war nicht mehr so schlimm wie zuvor, weswegen er mich nicht mehr zu einer Pause verdonnerte oder mir damit drohte, dass ich extra Übungen machen sollte.

Als wir dann endlich fertig waren fuhren wir gemeinsam nach Hause. Dort aßen wir dann gemeinsam Abendessen, wo ich allerdings nur wenig aß. Ich schubste eher das Essen von einem, zum anderen Tellerrand. Ich hatte nicht wirklich Hunger oder Appetit, weil ich nur noch an Yoongi dachte und dass ich ihn unbedingt wieder sehen musste. „Okay, was ist los mit dir Hoseok?", erklang dann Jins Stimmt und ich sah auf. Kurz schwieg ich, seufzte dann aber und meinte:„Aber erklärt mich nicht für verrückt!" „Natürlich nicht.", meinte er. „Yoongi lebt.", sagte ich, weswegen mich plötzlich alle geschockt ansahen. Jin wollte gerade ansetzen, da sagte ich schon:„Nein, ich bin nicht verrückt. Ich war mit Yuri an seinem Grab und da stand ein anderes Geburtsdatum. Das ist nicht unser Yoongi gewesen.", erklärte ich. Es herrschte unglaubliche Stille. Damals war es ihnen auch nicht sehr gut gegangen, als sie erfahren hatten, dass „Yoongi" gestorben war. Doch sie hatten sich zusammen gerissen, um mir zu helfen, was sie auch geschafft hatten. Das hatte uns noch mehr als Familie zusammen geschweißt und wir waren so unzertrennlich wie noch nie.

„Im ernst?", fragte nun Jimin geschockt und ich bejahte. Dann herrschte kurz wieder Stille, dann meinte Namjoon aber:„Und willst du nicht zu ihm?" „Natürlich will ich zu ihm! Aber wie soll ich das machen? Wir müssen so viel gerade trainieren.", argumentierte ich dagegen. Kurz schien er zu überlegen, dann meinte er:„Ich klär das okay? Du fährst morgen erstmal zu ihm." „Wirklich?", fragte ich begeistert und Namjoon nickte. „Aber was ist mit Yuri?", fragte Tae dann auf einmal und ich war kurz wie versteinert. „Was meinst du?", fragte ich dann, obwohl mir eigentlich klar war, was er meinte und sich ein Kloß in meinem Hals bildete. „Na machst du jetzt mit ihr schluss oder was? Ich meine ihr seid zusammen und liebt euch. Aber Yoongi liebst du vermutlich auch noch, richtig?" Ich zuckte mit den Schultern. „Weiß ich nicht.", ergänzte ich und verstehend nickte er, aß dann aber stumm weiter, wie die Anderen und ich. Ich hatte wirklich keine Ahnung, was ich machen sollte. Doch ich versuchte mir nicht zu sehr den Kopf darüber zu zerbrechen, denn das würde mir jetzt nicht helfen. Ich sollte erstmal zu Yoongi fahren und dann weiter sehen. Falls ich ihn überhaupt erreichte. Es könnte auch sein, dass er umgezogen ist, was ich nicht hoffte.

Aufgeregt betrat ich das kleine Café, in welchem die Anderen Member und ich vor ungefähr zwei Jahren auf Yoongi gestoßen waren. Ich hatte mich doch dazu entschieden hier her zu kommen, da es wahrscheinlicher war, dass ich hier Jack treffen könnte. Er hatte sich damals nach dem Vorfall mit „Yoongi" nie wieder bei mir gemeldet und wenn ich ihn angeschrieben hatte kam die Nachricht nie an, genau so wenig konnte ich ihn anrufen. Was los war wusste ich nicht, doch ich hatte gedacht, dass er selber den Tod von „Yoongi" verkraften musste und Zeit brauchte und mich deswegen vielleicht blockiert hatte. Vielleicht hatte er auch einfach eine neue Nummer, das wusste ich aber nicht.

Nun stand ich hier im Café und wusste nicht, was ich machen sollte. Langsam ging ich zu dem Tresen, an dem man etwas zum Mitnehmen bestellen konnte. Dahinter stand eine kleinere Frau, ungefähr in meinem Alter. Ich fragte sie, wer denn der Besitzer des Ladens war und sie meinte, dass es ein Typ namens Jack war. Das erleichterte mich unglaublich und ich bat sie ihn anzurufen. Das tat sie und gab mir dann das Telefon. Einige Male piepte es an meinem Ohr, als dann jemand abnahm. „Hallo?", erklang Jacks Stimme. „Ich bin's Hoseok."

The start of lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt