Kapitel 24

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~Pov. Hoseok~
„Schläft er?", fragte Jin leise nach einer Weile und sah zu Yoongi. Vorsichtig fing ich an ihm durchs Haar zu fahren, doch reagieren tat er darauf nicht. „Ja tut er.", antwortete ich deswegen und sofort wechselte das Thema zu ihm. „Er hat sich echt mega verändert die letzte Zeit über.", meinte Namjoon. „Ja! Er ist kaum wieder zu erkennen.", stimmte Jimin zu, was mich lächeln ließ. „Ja ich weiß. Er musste dafür aber auch einiges durchmachen.", sagte ich und mein Lächeln verschwand dadurch wieder.

„Was war das eigentlich vorhin mit der Tür?", fragte Tae dann. „Er hat noch ziemlich viele Ängste und dazu zählt, dass er nervös wird, wenn Türen offen sind. Wie die Angst entstanden ist weiß ich nicht aber ich glaube auch nicht, dass ich es wirklich wissen will. Auch wenn er mir schon vieles schlimmes aus seiner Vergangenheit erzählt hat."

„Verständlich. Ich finde es aber echt krass wie viel er mit uns heute geredet hat. Ich habe ehrlich gesagt erwartet, dass er mega introvertiert ist und so gar nichts mit uns redet. Ich meine wir hatten eigentlich nie wirklich viel mit ihm früher zu tun, eigentlich habt nur ihr geredet. Und ich finde es auch echt krass, dass er sich ohne Maske zu uns getraut hat.", meinte Tae.

„Ja, das stimmt. Er hatte eine ziemlich schlimme Downphase, doch seit einigen Monaten geht es ihm viel besser. Er hat angefangen sein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und weder ich, noch sein Freund wissen woher dieser Sinneswandel kommt.", erklärte ich. „Okay, komisch. Aber es ist echt schön, dass es ihm jetzt wieder so gut geht.", sagte Jimin erst verwirrt, dann aber mit einem Lächeln.

„Und ihr seid jetzt wieder zusammen?", fragte Jungkook und ich bejahte. „Aww das ist süß.", sagte er mit einem breiten Grinsen, was mich selber lächeln ließ. „Und wie lebt ihr jetzt?", fragte Namjoon. „Wir leben bei einem Freund von Yoongi. Der wird heute ja ein Date mit Yuna haben, habe ich ja schon vorhin erzählt. Wir werden auch ein Hotelzimmer nehmen müssen, weil sie dann wahrscheinlich da übernachtet." „Es ist ja schon ziemlich spät. Ich kann ja mal ein wenig rum telefonieren und gucken, was es noch so gibt. Wenn es nichts gibt, dann könnt ihr ja hier schlafen.", schlug Jin vor. Damit einverstanden verschwand er in einen Nebenraum, während wir noch über alles mögliche redeten.

Nach einiger Zeit kam Jin wieder und nannte uns ein Hotel, wo noch Zimmer frei waren. „Okay, dann sollten wir langsam mal gehen.", meinte ich und fing vorsichtig an Yoongis Schulter zu rüttelt. Recht schnell öffnete er die Augen und sah mich müde an, weswegen ich mir ein Grinsen sehr verkneifen musste. „Wir müssen los ins Hotel. Es wird spät.", meinte ich. Grummelnd richtete er sich langsam auf und ich setzte ihn in den Rollstuhl.

Die Anderen standen ebenfalls auf und begleiteten uns noch zur Tür. Dort verabschiedeten wir uns von allen mit einer festen Umarmung und dann gingen wir. Wir fuhren mit dem Auto zum besagten Hotel und checkten ein. Wir mussten mit dem Fahrstuhl fahren, da Treppen mit einem Rollstuhl ziemlich schwer geworden wäre.

In der richtigen Etage angekommen betraten wir unser Zimmer. Es war recht groß, da es ein Zimmer für zwei Personen war, jedoch gab es nicht ein großes, sondern zwei kleine Betten. Doch das wäre kein Problem, wir könnten die Betten ja einfach zusammen schieben.

Wir fingen an uns Bettfertig zu machen, wobei ich immer wieder mal zu Yoongi rüber schielte, als er sich gerade umzog. Dabei sah ich jedoch sehr viel Narben auf seinem Körper, die mir ein etwas schlechtes Gewissen gaben. Als er einmal meinen Blick bemerkte hatte er sich gerade sein T-Shirt ausgezogen und zog sich schnell das Andere zum schlafen an. Seufzend zog ich mir ebenfalls mein T-Shirt an und ging zu ihm.

Bei ihm angekommen setzte ich mich neben ihm. Einen Arm legte ich um ihn und mit der anderen Hand nahm ich seine in meine. „Yoongi, dir muss das nicht unangenehm sein, wirklich nicht. Natürlich sind die Narben nicht schön, besonders wegen der Geschichte dahinter, aber sie gehören eben zu dir. Und mir ist es egal, ob du ebene und reine Haut hast oder eine voller Narben. Ich liebe dich als Person, nicht deinen Körper.", erklärte ich sanft und sah ihm dabei tief in die Augen.

Einige Sekunden schwieg er, dann löste er seine Hand aus meiner, um mich zu umarmen, was ich lächelnd erwiderte. „Danke.", flüsterte er leise. „Da gibt es nichts zu danken.", sagte ich lächelnd und gab ihm vorsichtig einen Kuss auf die Wange. Langsam drehte er seinen Kopf zu mir, weswegen ich ihn noch einmal kurz auf die Lippen küsste. Er fing schüchtern an zu lächeln und sah wieder auf seine Hände.

„Ich mach mal das Licht aus.", meinte ich und stand auf, um das Licht auszuschalten. In der Zeit hatte Yoongi sich in sein Bett gelegt. Da unsere nicht weit auseinander standen schob ich meines an seines heran und legte mich dann ebenfalls ins Bett. Als ich mich dann zu ihm gedreht hinlegte konnte ich seine Gesichtsform erkennen und es sah so aus, als würde er zu mir schauen.

Nach einigen Sekunden gewöhnte ich mich an das Licht und ich konnte erkennen, dass er mich ebenfalls ansah. „Wir sollten jetzt schlafen.", meinte ich leise und wollte meinen Arm um ihn legen, da legte er seine Hände auf meine Brust, um mich von sich fern zu halten. Etwas verwirrt und auch enttäuscht sah ich ihn an. „Was ist?", fragte ich vorsichtig. Er biss sich auf die Unterlippe und sah weg, weswegen ich seinen Kopf wieder zu mir drehte und er mich wieder anschaute.

Dann murmelte er leise und schüchtern, dennoch verständlich genug:„Ich will dir wieder nahe sein."

The start of lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt