Epilog

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~Pov. Hoseok~
Ich schloss die Haustür des Hauses auf, in welchem wir schon seit zwei Jahren lebten. Ich betrat den Flur und schloss die Tür hinter mir, ehe ich meine Schuhe auszog. Ich hängte meinen Schlüssel an einen der Schlüsselhaken und ging den Flur entlang zum Wohnzimmer.

Ich ging in die offene Küche und machte mir das Abendessen vom Vortag als Mittagessen warm. Die Haustür war abgeschlossen gewesen, was bedeutete, dass ich alleine Zuhause war. Vermutlich waren die Anderen gerade ein wenig draußen unterwegs.

Ich setzte mich an den Tisch und fing an zu essen, während ich ein wenig am Handy war. Als ich dann fast fertig mit dem Essen war hörte ich, wie die Haustür aufgeschlossen und kurz danach geöffnet wurde.

„Hilfe!", hörte ich ein, mir sehr bekannten, Kreischen und nach wenigen Sekunden kam ein dreckiges Kleinkind auf mich zu gerannt, welches durchs Laufen Sand auf dem Boden verteilte.

Er versteckte sich hinter meinem Stuhl und zog an meinem T-Shirt. „Papa! Dad will mich Baden! Ich habe aber gestern Abend schon gebadet!", rief der kleine Junge, welcher etwas Schmutz im Gesicht und an den Klamotten hatte. Seine Hände waren erdig.

„Das kommt davon, wenn man nicht auf Dad hört und dreckig wird.", sagte Jack und kam zu uns, weswegen sich der kleine Junge mehr an mich drückte. Ich hob ihn hoch, wobei ich vermutlich selbst dreckig werden würde, doch das störte mich nicht so.

„Stimmt das? Hast du nicht auf Dad gehört?" Er sah etwas beschämt auf seine schmutzigen Finger und murmelte:„Nur ein bisschen." „Jetzt bist du dreckig und wir müssen dich waschen." „Nein!", rief er und sah mich wütend an, was unglaublich niedlich aussah.

„Doch. Sonst wird die Wohnung auch dreckig und die will genauso wenig baden wie du." „Ich will nicht baden!", rief er und fing an zu zappeln. „Max, wir haben noch etwas von deinem Lieblingseis. Das bekommst du aber nur, wenn du jetzt ganz brav baden gehst.", sagte nun Yuna, welche mit Yoongi ebenfalls in das Wohnzimmer kam.

„Aber ich will nicht baden!" „Dann gibt es auch kein Eis." Er schien zu überlegen, schmollte dann aber. „Komm Max, wir machen dir auch ganz viel Schaum rein. Und deine Gummienten vermissen dich sicherlich auch schon.", sagte Jack und nahm mir Max vorsichtig ab.

„Na gut.", murmelte Max traurig und verschwand mit Jack im Bad. Der kleine Junge hielt uns schon seit seiner Geburt auf trab. Er hatte nachts viel geschrien und war ziemlich quengelig. Das ist aber zum Glück etwas besser geworden, früher haben wir uns sogar eingeteilt, wer sich wann um ihn kümmert.

Aber trotzdem bin ich froh, dass Yuna und Jack sich für ihn entschieden haben und mit ihm wird es auch nie langweilig. Und obwohl er anstrengend ist, ist er trotzdem ein toller Junge. Als wir ihm auch vorsichtig erklärt haben, dass ich sein leiblicher Vater war und nicht Jack, hatte er sich gefreut und stolz erzählt, dass er zwei Papas hatte.

„Jetzt bist du ganz dreckig!", sagte Yoongi und stellte seine Rücken an die Arbeitsplatte, um seine Hände frei zu haben und den Dreck von meinen Klamotten zu klopfen.

„Ach das ist nicht schlimm, lässt sich ja wieder raus waschen.", sagte ich. „Wo seid ihr eigentlich gewesen?", fragte ich dann. „Wir sind ungefähr eineinhalb Stunden beim Spielplatz gewesen.

Dort gibt es ja diese Blumenwiese drum herum und die wurden neu gemacht. Max hat da mit anderen Kindern gespielt und sie haben versucht den Gärtnern zu helfen, wobei sie vermutlich keine große Hilfe waren.", erklärte Yuna, während sie den Sand zusammen fegte.

„Hauptsache sie hatten Spaß.", sagte ich lächelnd. Yoongi nahm wieder seine Krücken aber benutzte sie nicht, sondern nahm sie in die Hand. „Ich geh etwas nach oben mich ausruhen.", sagte er. „Soll ich mit kommen? Oder dir was bringen?", fragte ich sofort. „Ein Glas Wasser.", meinte er.

„Okay ich komme gleich, ich esse noch schnell auf.", sagte ich und setzte mich wieder hin. Yoongi ging zu den Treppen und hielt sich am Geländer fest, während er langsam die Stufen nach oben nahm, bis ich ihn nicht mehr sah.

Ich aß schnell auf und räumte den Teller und das Besteck weg. Dann füllte ich ein Glas mit Wasser und ging in unser Zimmer. Ich ging rein und schloss die Tür hinter mir.

Yoongi lag im Bett und war am Handy, die Krücken lehnten am Schreibtisch. Ich stellte das Glas auf den Nachttisch neben ihm und sagte leicht lachend:„Ich frage mich wie lange du die Masche noch durchziehst, dass du nach solchen Spaziergängen dich alleine im Zimmer ausruhen musst."

Er legte sein Handy zur Seite und grinste etwas. „So sind wir am schnellsten alleine und können kuscheln." Als er das sagte streckte er seine Arme nach mir aus, was mich lachen ließ.

Ich legte mich neben ihm und er legte sich sofort zu mir und kuschelte sich an mich. Ich legte meine Arme um ihn und strich ihm durchs Haar. „Wie lange schaffst du es eigentlich mittlerweile am Stück ohne Krücken zu laufen?", fragte ich.

„Ungefähr eine halbe Stunde, dann kann ich noch, aber es wird anstrengender und nach vierzig Minuten brauch in Krücken. Mit kurzen Sitzpausen zwischendurch geht es auch länger." Verstehend nickte ich.

„Also falls du dir Sorgen um heute Abend gemacht hast, wenn ich ab und zu mal Sitzen kann zwischendurch wird es eigentlich kein Problem.", ging er auf meine nicht ausgesprochenen Gedanken ein.

Ich lachte leicht und meinte:„Okay das ist gut. Aber wenn's zu viel ist, kannst du es sagen okay? Es wird dir niemand den Hals umdrehen." „Ja das weiß ich und werde ich auch machen, versprochen." „Okay gut."

Wir schwiegen einige Zeit und genossen einfach den Moment. „Wie glaubst du wird das heute Abend werden für dich?", fragte ich dann vorsichtig.

Er schwieg einige Sekunden, murmelte dann aber:„Ich weiß es nicht. Vermutlich ansgrengend. Ich hoffe, dass ich das alles hinkriege und ich vor allem durchhalte bis zum Ende." Ich fing an seinen Rücken zu kraulen und sagte dann:„Du bekommst das sicherlich hin. Wir haben so lange dafür trainiert, dass du wieder gehen kannst, dann wirst du den Abend auch schaffen."

Einige Sekunden schwieg er, sagte dann aber:„Okay. Danke dass du so zu mir stehst." Er gab mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, was mich lächeln ließ. „Kein Problem. Wir kriegen diesen Abend hin."

„Da seid ihr ja endlich.", sagte Namjoon lächelnd und nahm uns nacheinander in den Arm. „Seid ihr schon aufgeregt?", fragte er. „Geht.", sagte ich und wir sahen beide zu Yoongi. „Ja schon.", murmelte dieser. Namjoon legte freundschaftlich einen Arm um ihn und sagte:„Ach, das kriegst du schon hin. Wenn du eine Pause brauchst, sag bescheid."

Er führte uns zu den Make-Up Artisten und Haarstylisten, welche schon fleißig die anderen herrichteten. Wir begrüßten uns kurz und setzten uns dann auf unsere Plätze. Nachdem wir fertig waren zogen wir uns um und wurden dann verkabelt.

Yoongi bekam ein Mikrofon in die Hand, da er eh nicht wirklich mittanzen konnte, würde dafür aber wieder rappen. Wie früher.

Als wir nun auch damit fertig waren, machten wir uns bereit auf die Bühne zu gehen. Man konnte die vielen Fans kreischen und unsere Namen rufen hören. Yoongis Name war auch dabei. Wir hatten gesagt, dass jemand diesmal dabei sein würde und die Armys kamen schnell darauf, dass es vermutlich Yoongi sein würde.

Als wir ein Zeichen bekamen liefen wir gemeinsam auf die Bühne, wobei sich die Lautstärke garantiert mehr als verdoppelte. Als Yoongi für die Fans zu sehen war, schrieen sie noch lauter und riefen seinen Namen immer wieder.

Dieser schien überrascht und auch etwas überfordert zu sein, weswegen ich einen Arm um ihn legte und mit ihm zu den anderen lief, welche weiter vorne an der Bühne sich seitlich in eine Reihe gestellt hatten.

Dann sprach Namjoon den Satz ins Mikro, auf den ich so lange gewartet hatte:„Endlich steht ganz BTS nach Jahren wieder auf der Bühne. Das müssen wir heute feiern!"

The start of lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt