~Pov. Hoseok~
Es waren einige Tage vergangen, in denen nichts spannendes passiert war. Das Vorsichtige vom Rückfall verschwand bei Yoongi langsam und mittlerweile verhielte er sich wieder normal, doch in den Nächten hatte Jack bei ihm schlafen müssen. Ehrlich gesagt störte es mich etwas, da er wollte, dass Jack bei ihm schlief und nicht ich, doch ich wollte das nicht an mich ran lassen. Eifersüchtig zu sein brachte nichts.Gerade war es Abend und wie so oft saßen wir gemeinsam auf der Couch im Wohnzimmer und schauten Fernsehen. Dabei redeten wir ziemlich viel über alles mögliche. Irgendwann fiel uns auf, dass es schon sehr spät war und wir uns dann Bett fertig machten. Yoongi hatte auch gesagt, dass er heute Nacht probieren wollte alleine zu schlafen, was mich etwas erleichterte.
Zum Glück hatte ich das Bad unten für mich alleine, weswegen ich mich in aller Ruhe fertig machen konnte. Dann lief ich ins Wohnzimmer zurück und legte mich auf die Couch. Ich war noch eine Weile am Handy, doch legte es dann weg und schlief nach einiger Zeit ein.
Ich hörte einen dumpfen, krachenden Knall und öffnete langsam meine Augen. Plötzlich wurde es sehr hell, was mich meine Augen kurz zusammen kneifen ließ, dann hörte ich wieder diesen Knall. Es gewitterte wohl. Seufzend griff ich nach meinem Handy, was kurz etwas dauerte, bis ich es fand. Ich machte es an, doch kniff meine Augen wieder zusammen, da mich das Licht blendete. Ganz leicht konnte ich erkennen, dass es kurz nach zwei Uhr Nachts war. Außerdem sah ich, dass ich Nachrichten auf WhatsApp hatte.
Verwirrt setzte ich mich langsam auf und entsperrte mein Handy, um auf WhatsApp zu gehen. Die Nachrichten waren von Yoong, die er mir vor ungefähr zwanzig Minuten geschrieben hatte. 'Ich höre ein Gewitter. Kannst du zu mir kommen.', war die erste Nachricht. Die nächste war:'Ich glaube es kommt näher. Bitte komm her.' Und 'Es ist so laut.', war die letzte Nachricht. „Scheisse.", fluchte ich leise und stand schnell auf. Ich machte die Taschenlampe an meinem Handy an und lief so die Treppen nach oben. Bei Yoongis Zimmertür angekommen machte ich die Taschenlampe aus und steckte mein Handy in die Hosentasche. Dann klopfte ich leise an die Tür, bevor ich eintrat. Langsam und leise schloss ich die Tür wieder hinter mir, als es wieder, wie eben die ganze Zeit schon, donnerte.
Langsam ging ich zum Bett und flüsterte:„Yoongi?" Erst gab es keine Reaktion, als er sich plötzlich aufsetzte. Ich konnte kaum etwas sehen, nur seine Umrisse waren deutlich zu erkennen. Ich lief auf ihn zu und setzte mich neben ihm. „Was ist? Hast du Angst? Geht's dir gut?", fragte ich sofort, flüsterte aber. Er schüttelte den Kopf und senkte seinen Kopf etwas. Dann sagte er:„Ich habe keine Angst. Ich mag Gewitter einfach nicht so. Es ist so laut und ich fühle mich dann irgendwie nicht sicher. Kannst du bei mir bleiben?", fragte er. „Natürlich. Kein Problem." sagte ich sofort und er rutschte zur Seite, damit ich mich hinlegen könnte. Ich legte mein Handy auf den kleinen Nachttisch neben dem Bett und legte mich dann zu ihm. Ich deckte uns beide richtig zu, dann legte ich zögernd einen Arm um ihn. Auf einmal blitzte es wieder, weswegen ich kurz sein Gesicht sehen konnte. Doch er hatte seine Augen nicht wie erwartet geschlossen. Sie waren offen und er sah mich mit ihnen an. Bevor ich aber mehr erkennen konnte war das Licht auch schon wieder weg und man hörte einen lauten Knall.
Zögernd strich ich ihm mit der Hand, die ich um ihn gelegt hatte, sanft durchs Haar. Langsam gewöhnten sich meine Augen auch wieder an die Dunkelheit, da ich durch die Taschenlampe mich an die Helligkeit gewöhnt hatte, und ich konnte nun auch leicht sein Gesicht erkennen. Seine Lippen waren leicht geöffnet und ich spürte seinen Atem sanft gegen meine Haut prallen. Wie automatisch beugte ich mich vorsichtig ein klein wenig zu ihm runter, bis unsere Lippen nur noch Millimeter von einander entfernt waren. Er schaute mich tief aus seinen Augen an, schloss sie dann aber und überbrückte den kleinen Abstand zwischen unseren Lippen.
Meine Augen schlossen sich ebenfalls und ein unbeschreibliches Gefühl durchströmte meinen Körper. Mir wurde wohlig warm, es fühlte sich an, als würde etwas in meinem Bauch flattern und kleine Stromschläge durchfuhren meinen kompletten Körper. Vorsichtig begann ich meine Lippen gegen seine zu bewegen, was er sofort erwiderte. Langsam stützte ich mich über ihn und drückte ihn vorsichtig nach hinten, sodass er auf dem Rücken lag. Mein linkes Bein drängte sich zwischen seine und ich stützte mich mit meinen Armen links und rechts von seinem Kopf ab, damit ich ihm näher sein und ich mich leichter über ihn beuge konnte. Seine Hände legten sich sanft und langsam in meinen Nacken, was mir eine feine Gänsehaut bescherte.
So lagen wir hier nun uns küssend und genossen die Nähe des Anderen. Ich wusste nicht, ob ich einen Schritt weiter gehen könnte, doch ehrlich gesagt wollte ich das auch gar nicht. Es war ein unglaublich schöner Moment und den wollte ich auch so beibehalten.
Nach einiger Zeit mussten wir uns jedoch aus Luftmangel lösen und ich merkte, wie meine Lippen etwas pulsierten. Das war vermutlich der längste Kuss meines Lebens. Als ich Yoongi ansah erkannte ich ein unglaublich schönes Lächeln, weswegen ich auch eines bekam. Ich küsste ihn erneut für einige Sekunden, ging dann aber von ihm runter und legte mich neben ihn. Sofort kuschelte er sich an mich und ich fuhr ihm sanft durchs Haar. Plötzlich wurde es wieder hell, doch erst einige Sekunden später ertönte ein Knall. Das Gewitter zog wohl gerade vorbei.
Ich legte mich noch einmal bequemer hin, wobei sich Yoongi kein Stück von mir löste, uns flüsterte dann ein leises:„Gute Nacht." „Gute Nacht Hoseok.", sagte er dann ebenfalls. Nach einigen Sekunden schliefen wir ein.
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The start of life
FanfictionEin einhalb Jahre. Obwohl das nur ein kleiner Teil des Lebens ist kann es dennoch eine lange Zeit sein. Wenn es einem schlecht geht scheint sie fast endlos. So war es in den ersten Monaten für Hoseok. Tage zogen sich wie Wochen, Wochen wie Monate, M...