Kapitel 27

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~Pov. Hoseok~
Einige Tage waren vergangen, in denen nichts wirklich spannendes passiert war. Das einzige, was wirklich anders war, war Jack. Er wirkte um einiges glücklicher und lächelte auch viel öfters als sonst, was vermutlich an Yuna lag. Sie schrieben und telefonierten oft, getroffen hatte ich sie nach der Zeit aber nicht wieder.

Ehrlich gesagt wusste ich auch nicht, wie ich mit ihr umgehen sollte, wenn wir wieder aufeinander treffen würden. Wir hatten wirklich eine tolle Zeit gemeinsam und das hatte ich natürlich nie vergessen. Seiner Ex zu begegnen war vermutlich wohl trotzdem nicht das angenehmste, was es auf dieser Welt gab.

Ich kam gerade von der Arbeit wieder und betrat das Wohnzimmer. Es war Nachmittag, weswegen Yoongi eigentlich Zuhause sein sollte, was er auch war. Jedoch schlief er auf der Couch und man hörte sein leises und friedliches Atmen.

Lächelnd ging ich näher an ihn heran und kniete mich dann neben seinem Kopf hin. Langsam fing ich an ihm durchs Haar zu fahren, um ihn langsam und sanft zu wecken. Er sollte nicht über den Tag schlafen, sonst würde er Abends nicht schlafen können.

Langsam öffneten sich seine Augen flackernd und er sah mich verschlafen an, jedoch bildete sich schnell ein Lächeln. Ich küsste ihn kurz und sagte:„Du musst aufwachen, sonst kannst du Nachts nicht schlafen." Seufzend setzte er sich langsam auf und nun kam sein Handy zum Vorschein, das hinter ihm lag.

Ich nahm es und legte es auf den Couchtisch, ehe ich mich neben ihn setzte. Gestern Abend hatte ich ihm gesagt, dass er mal nach Urlaubsorten für uns suchen sollte, weswegen ich ihn danach fragte. „Ich habe einige Länder, bei manchen muss man aber fliegen.", meinte er etwas verlegen. „Na und? Das bekommen wir schon bezahlt.", meinte ich.

Zögernd ergriff er sein Handy und öffnete seine Notizen, die er mir dann hin hielt. „Korea, Japan, Spanien, Italien, New York.", las ich vor, fragte dann aber:„Wieso denn Korea?" „Naja, ich habe noch nicht wirklich viel von Korea gesehen. Auch wenn ich hier lebe und wie ein paar Konzerte hatten. Die Städte hatte ich mir nie wirklich angeschaut.", antwortete er und sah etwas beschämt auf seine Hände.

Ich legte meinen Arm um ihn und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. „Das muss dir nicht peinlich sein. Wo würdest du denn am liebsten hingehen?", fragte ich dann. Er überlegte kurz, meinte dann aber:„Ich glaube Spanien." „Klingt gut. Spanien kann wirklich sehr schön sein." „Warst du da schon einmal?", fragte Yoongi mich und lehnte sich gegen mich.

„Ja zwei mal, als ich kleiner war. Es ist wirklich schön gewesen." „Ist es dann okay, wenn wir Spanien nehmen?", fragte er und sah zu mir hoch. „Natürlich. Ich kläre dann die Sachen mit Unterkunft, Hin- und Rückreise und sowas. Willst du dann eher entspannen oder mehr von der Stadt sehen?", fragte ich. „Vielleicht so 'ne Mischung aus beidem?", fragte er.

„Lässt sich machen. Ich muss das aber noch mit Jack wegen dem Urlaub klären und sowas und wir werden vermutlich erst in einigen Wochen oder Monaten fliegen können." Er schaute einige Zeit gerade aus, als er dann meinte:„Das ist mir egal. Mir ist es nur wichtig, dass wir irgendwo hinreisen und gemeinsam Zeit miteinander verbringen. Jetzt, nachdem immer so viel Mist passiert ist."

Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und ich gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. „Das würde sicherlich ein schöner Urlaub werden. Wollen wir dann in ein Hotel?" Er bejahte und so verweilten wir noch einige Zeit, als wir dann überlegten, was wir machen wollten.

Yoongi kam auf die Idee zu Backen und damit einverstanden gingen wir in die Küche. Er fuhr jedoch mit dem Rollstuhl, da er heute nicht stehen wollte. Gemeinsam machten wir einige Zutaten in eine große Schüssel und stellten den in die Küchenmaschine, die den Teig dann rührte. „Irgendwie riecht das komisch.", meinte Yoongi, der gerade die Mehlpackung in der Hand hatte.

Verwirrt runzelte ich die Stirn und fragte:„Echt?" Er hielt mir die Packung hin und ich beugte mich etwas nach vorne, um daran zu riechen. Plötzlich kam mir eine Mehlwolke entgegen und erschrocken sprang ich etwas zurück und fing an zu husten.

Ich hörte wie Yoongi lachte und als ich meine Augen wieder öffnete sah ich, wie er bereits weg fuhr. Deswegen wollte er also im Rollstuhl bleiben. Böse grinsend nahm ich etwas Mehl in die Hand und lief ihm schnell nach. Da er in der Wohnung nicht so schnell fahren konnte hatte ich ihn schnell eingeholt und hielt ihn fest, ehe ich ihm das Mehl ebenfalls ins Gesicht warf.

„Bah, ich hab's voll in den Mund bekommen!", sagte er und verzog angewidert sein, vom Mehl weißem, Gesicht. Nun war ich derjenige, der lachen musste, weswegen ich ein beleidigtes schmollen von Yoongi bekam. „Tja, kommt davon. Wie du mir, so ich dir." Immer noch schmollend fuhr er zurück in die Küche und ich lief ihm nach.

Als ich mir durch die Haare fuhr war meine Hand etwas weiß. „Nein, sag mir nicht, dass ich auch was in die Haare bekommen habe!", sagte ich und stellte mich vor die Mikrowelle, um mich in ihrer Spiegelung sehen zu können. Meine Haare hatten ein paar weiße Strähnen, mehr war es aber zum Glück nicht.

Dann fiel mein Blick auf mein Gesicht, was um einiges mehr abbekommen hatte. „Komm her.", meinte Yoongi und drehte meinen Kopf zu sich. Sanft begann er mir das Mehl aus den Haaren und vom Gesicht zu streichen, bis es wohl ganz weg war. Nun waren seine Hände weiß und er konnte es sich wohl nicht verkneifen mir einen kleinen Mehlpunkt auf die Nase zu machen.

Leicht lachend wischte ich den Punkt von meiner Nase und während Yoongi seine Hände wusch und sein Gesicht ebenfalls sauber machte kümmerte ich mich um den Teig, der bereits fertig war. Wir hatten vor Brownies zu machen, weswegen ich ein großes Blech mit Backpapier auslegte und darauf den Teig machte. „Willst du ihn ausrollen?", fragte ich und er bejahte. Ich nahm ein Nudelholz, gab es Yoongi in die Hand und hob ihn aus dem Rollstuhl, damit er stehen konnte.

Dann rollte er den Teig aus und als er damit fertig war stellten ich das Blech in den Backofen, welchen wir zuvor vorgeheizt hatten. Dann begaben wir uns wieder auf die Couch und schauten die Serie weiter, die wir auf Netflix gefunden hatten. Dabei fuhr ich Yoongi immer wieder durch die Haare oder über den Oberarm. Bei seinen Haaren kamen immer wieder mal etwas Mehl zum Vorschein.

Nachdem unsere Brownies fertig waren dekorierten wir sie noch und aßen sie, während wir die Serie weiter schauten. Mehr spannendes passierte an dem Abend nicht und als Jack nach Hause kam machten wir uns einen schönen und entspannten Filmabend gemeinsam.

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