Kapitel 33

91 4 2
                                    

~Pov. Hoseok~
Wenige Tage später war unser Urlaub auch leider vorbei und wir machten uns auf den Weg wieder zurück. Yoongi hatte sich mittlerweile gut erholt, trotzdem waren wir bis jetzt nicht wieder im Pool gewesen, da er noch zu krank dafür war.

Yoongi hatte stattdessen aber einige Male versucht normal gehen zu können, was jedoch nur klappte, wenn er sich an etwas oder mir abstützte. Wirkliche Fortschritte hatten wir beide noch nicht wirklich gemerkt, dennoch war er wirklich verbissen darin wieder laufen zu können.

Als wir endlich wieder Zuhause ankamen war es spät in der Nacht. Im Haus war es stockdunkel und still. Jack schlief wohl schon, weswegen wir in mein Zimmer gingen. Ich setzte Yoongi in meinem Bett ab und stellte die Koffer dann neben meinen Schrank auf den Boden.

Wirklich müde war ich noch nicht und Yoongi schien auch noch munter zu sein. Wir bräuchten vermutlich einige Tage, bis wir uns wieder an die normale Uhrzeit gewöhnt hatten. „Was wollen wir jetzt machen?", fragte er. Ich überlegte, zuckte dann aber mit den Schultern und setzte mich neben ihn.

„Willst du eigentlich wegen dem Laufen lernen nicht lieber wieder in Therapie? Weil ich muss auch wieder anfangen im Café zu arbeiten und ich will dich nicht alleine üben lassen. Sonst verletzt du dich noch.", sprach ich meine Bedenken aus.

Er schien zu überlegen. „Ich weiß nicht. Das kostet auch recht viel Geld." „Na und? Damals konntet ihr das doch auch bezahlen. Und ich habe durch BTS auch noch einiges an Geld auf dem Konto." Er schwieg einige Augenblicke.

„Ich werde es mir überlegen okay?", fragte er und ich stimmte zu. „Was wollen wir dann jetzt machen?", fragte ich ihn. Er dachte kurz nach und schlug dann vor, unsere Serie weiter zu sehen. Viele Folgen waren es nicht mehr und ich wollte nicht, dass die Serie zu Ende ging. Andererseits wollte ich auch wissen, wie es nun weiter ging.

Also entschieden wir uns dafür die Serie weiter zu schauen und ich machte für uns noch schnell Mikrowellenpopcorn. Wir lagen im Bett und er lehnte sich an mich, meinen Arm hatte ich um ihn gelegt. Doch während wir den Film schauten merkte ich, dass Yoongi wohl in Gedanken war. Nach einiger Zeit stoppte ich den Film, wodurch er wohl aus seiner Starre kam und verwirrt zu mir hoch sah.

„Was ist?", fragte er verwirrt. „Was ist los? Du bist so in Gedanken, das merke ich doch." Er sah wieder nach vorne und ich fing an ihm durchs Haar zu fahren. Er seufzte, ehe er anfing und erklären:„Es ist wegen meinem Buch. Ich habe die ersten paar Seiten an einen Verlag geschickt, aber sie haben mich abgelehnt. Andere wollen es auch nicht produzieren."

„Wieso nicht?", fragte ich perplex. „Es ist nicht gewinnversprechend, da ich nie wirklich relevant war. Ich war eben nicht lange in BTS drinnen und ich bin deswegen nicht wirklich bekannt.", erklärte er. „Aber irgendein Verlag muss dich doch nehmen!", sagte ich, er schüttelte aber nur leicht den Kopf.

Einige Zeit schwiegen wir beide, als mir eine Idee kam. „Und was ist mit YouTube? Was ist, wenn du es einfach da veröffentlichst. Das ist kostenlos und vermutlich um einiges unkomplizierter, als alle möglichen Verlage anzuschreiben und auf eine Rückmeldung zu warten."

Er überlegte kurz und murmelte dann:„Ich hab mir aber so Mühe gegeben mit dem Buch. Auch wenn es noch nicht wirklich viel ist." „Du kannst doch Screenshots machen und die dann im Schnittprogramm aneinander reihen. Dann musst du das nicht nochmal alles erzählen und die Arbeit mit dem Buch war dann nicht um sonst.", schlug ich vor.

Er überlegte kurz, meinte dann aber:„Die Idee ist gar nicht schlecht. Aber ich habe auch für die Videos gar kein Schnittprogramm oder eine Kamera." „Das Schnittprogramm kann man sich ja herunterladen und eine Kamera können wir auch noch kaufen."

Er schien noch etwas skeptisch zu sein, doch letztendlich konnte ich ihn doch überzeugen. Da wir beide nun doch ziemlich motiviert waren und sowieso noch nicht müde waren luden wir uns schnell ein Schnittprogramm herunter. Mit einigen Tutorials verstanden wir, wie das Programm funktionierte und machten von den Seiten des Buches Screenshots.

Diese zogen wir in das Schnittprogramm und reihten sie aneinander. Es waren immer zwei Seiten nebeneinander und sie blieben für fünf Sekunden, ehe es wechselte. Man musste zwar beim Schauen des Videos immer wieder stoppen, jedoch würde das fertigstellen und hochladen des Videos schneller gehen, als wenn wir die Bilder mehrere Minuten ließen, damit man es lesen konnte.

Es dauerte wirklich lange die ganzen Seiten abzufotografieren und in das Programm zu ziehen. Nach einiger Zeit wurde Yoongi doch ziemlich müde und beschloss schlafen zu, ich jedoch schnitt noch einige Stunden, bis ich das Video endlich rendern konnte.

Dann machte ich den Laptop aus und legte ihn zu Seite. Ich legte mich zu Yoongi, welcher auf der Seite zu mir gedreht war. Vorsichtig rückte ich ein wenig näher und kuschelte mich an ihn, was jedoch keine Reaktion bei ihm hervorrief. Nach einigen Minuten schlief ich ebenfalls ein.

Blinzelnd öffnete ich meine Augen, brauchte aber einige Sekunden, um mich an das Licht im Raum zu gewöhnen. Die Gardinen waren nur zur Hälfte vor die Fenster gezogen, weswegen recht viel Sonnenlicht durch die Fenster schien. Yoongi schlief in meinen Armen noch seelenruhig. Langsam windete ich mich aus der Umarmung und merkte, wie tief Yoongi noch am schlafen war, da dieser nicht aufwachte.

Leise stand ich aus dem Bett auf und ging zum Fenster, um die Gardinen weiter zuzuziehen. Ich nahm mein Handy, ging aus dem Raum und schloss leise die Tür hinter mir zu. Dann ging ich die Treppen hinunter in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen. Während die Maschine die heiße Flüssigkeit in die Tasse füllte, schaute ich, ob ich Nachrichten bekommen hatte.

Jedoch hatte ich nur eine Nachricht und das von einer unbekannten Nummer. Ich ging auf den Chat und las die Nachricht durch. 'Ich bin's Yuna. Ich muss unbedingt mit dir reden und das persönlich, kann ich vorbei kommen?' Ich war etwas verwirrt, was denn los war. Meine Nummer hatte sie sicherlich von Jack und das störte mich nicht wirklich.

Zögernd stimmte ich zu und wenige Minuten später schrieb sie mir, dass sie da war. Ich hatte sie gebeten nicht zu klingeln, damit Yoongi nicht geweckt würde. Ich öffnete die Haustür und erschrak, als ich ihr verweintes Gesicht sah. „Was ist denn los?", fragte ich verwirrt, doch anstatt mir zu antworten fing sie wieder an zu weinen, weswegen ich sie schnell in den Arm nahm.

Das war der engste Kontakt mit ihr, seit ich Schluss gemacht hatte. Es war merkwürdig, aber ich sollte darüber nicht nachdenken. Ich schloss die Tür und lief mit ihr langsam ins Wohnzimmer auf die Couch. Durch Streichen über den Rücken beruhigte sie sich langsam und sie löste sich nach einiger Zeit auch von mir.

„Was ist denn los?", fragte ich besorgt und möglichst sanft. Sie schaffte es erst nach einigen Ansätzen zu reden:„I-ich bin schwanger." Ich brauchte einige Sekunden, um das zu verstehen, doch da sie wieder anfing zu weinen nahm ich sie wieder schnell in den Arm.

So verweilten wir einige Minuten und ich wusste nicht, wie ich mit der Information umgehen sollte. Es war seltsam zu wissen, dass sie nun von Jack schwanger war. Immerhin liebte ich sie ja immer noch, doch hatte Yoongi einfach mehr geliebt. Bedeuten tat sie mir immer noch so viel, weswegen es seltsam und auch etwas verletzend war sowas zu hören.

Ich atmete einmal kurz tief durch und fragte dann:„Weiß es Jack schon?" Sie schüttelte den Kopf, gefolgt von ein paar Schluchzern. „Du...solltest es ihm sagen. Schließlich hat er als dein Freund und..Vater das Recht es zu erfahren." Sofort schüttelte sie aber den Kopf. Ich wollte gerade zum Reden ansetzen, da sagte sie:„D-das ist d-das Problem."

Ich war etwas verwirrt, da ich nicht verstand was sie meinte. „Ihr habt euch getrennt?", fragte ich dann etwas geschockt. Doch erneut schüttelte sie den Kopf. Langsam drückte ich sie von mir weg und fragte langsam:„Was meinst du dann mit Problem?" Sie versuchte sich zwanghaft zu beruhigen und sagte dann langsam:„W-wir...h-hatten noch nie S-sex."

Ich setzte gerade an zu fragen, mit wem sie denn vor Jack in einer Beziehung war. Doch dann traf es mich wie ein Schlag, weswegen ich sie geschockt ansah und mein ganzer Körper erstarrte. „D-du meinst-", setzte ich an, konnte den Gedanken aber nicht aussprechen. Doch das zaghafte Kopfnicken reichte als Antwort.

Ich konnte es nicht glauben.
Ich wollte es nicht glauben.

The start of lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt