~Pov. Jack~
„Aber der zweite Film ist doch viel cooler.", behauptete Yoongi. Wir waren gerade beide erst seit kurzem Zuhause. Ich kam vom Café und Yoongi vom Basketball Training. Seitdem unterhielten wir uns über Filme und diskutierten gerade über eine Reihe und welcher Teil davon der Beste war. Plötzlich klingelte es, weswegen wir unsere Konversation aber nicht abbrachen. Ich stand auf und lief zur Tür, dabei redeten wir noch kurz weiter, ehe ich zu weit weg war. Ich öffnete die Tür und vor mir stand eine junge, hübsche Frau mit einer Tüte in der Hand. „Äh guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?", fragte ich. „Hallo. Wohnt hier ein Hoseok?" „Ja, wieso?", fragte ich skeptisch, was sie aber ignorierte. „Ist er denn gerade da?" Sie wirkte recht schüchtern und verklemmt, was mich noch misstrauischer machte. „Nein gerade nicht. Soll ich ihm was ausrichten oder so?" „N-nein. Ich habe nur noch ein paar Sachen von ihm und wollte sie ihm zurück geben.", antwortete sie und hielt mit die Tüte hin. Verwirrt nahm ich sie entgegen und öffnete sie. In ihr waren einige Klamotten und auch eine Kette, die ganz oben drauf lag. „Woher haben Sie das alles?", fragte ich verwirrt. „Naja ich bin Yuna. Er hat vielleicht mal was über mich erzählt. Ich bin seine Ex und er hat ja Schluss gemacht, bevor er her gekommen ist und hat deswegen seine Sachen wohl vergessen. Ich wollte sie ihm wieder bringen." Ich öffnete meinen Mund, um etwas zu sagen, als man plötzlich ein Glas zu Boden fallen hörte und ich mich umdrehte. Im Flur war Yoongi. Neben ihm auf den Boden lag ein Glas und Wasser war an die Wände gespritzt, welches sich am Boden zu einer Pfütze sammelte. Fuck.~Pov. Hoseok~
„Und wieso ist er weg?", fragte ich geschockt. „A-also wir haben sie rein gelassen und mit ihr etwas geredet. Yoongi wollte nur schnell aufs Klo und ich und Yuna haben etwas länger geredet und erst zu spät gemerkt, wie lange Yoongi eigentlich schon weg war. Wir haben nachgesehen aber er war nicht mehr da und als ich draußen war konnte ich ihn auch nirgends sehen. Dann hat Yuna vorgeschlagen ihn zu suchen und gemeinsam sind wir durch die ganze Stadt gefahren. Natürlich waren wir auch schon bei Kneipe und Bars. Dort war er aber auch nicht. S-sein Handy ist aus.", erklärte er und ich hörte, dass seine Stimme zum Ende hin brach. Langsam setzte ich mich auf die Couch, um das ganze zu verdauen.„W-wieso hast du uns nichts von ihr erzählt?", fragte Jack dann nach einer Weile. „I-ich weiß nicht. Ich wusste nicht, wie ihr drauf reagieren würdet. Besonders Yoongi. Ich wollte erstmal alles auf mich zu kommen lassen und alles sacken lassen, weil es ziemlich ungewohnt war, dass er da war. Ihm ging es vermutlich nicht anders." Der Ältere seufzte und fuhr sich durchs Haar, stand dann aber auf. „Okay. Wir können jetzt eh nichts machen außer warten und hoffen, dass er bald zurück kommt." Er schaute auf sein Handy und sah dann raus. Draußen ging bereits langsam die Sonne unter. „Ich muss morgen früh raus. Ich habe schon gegessen, im Kühlschrank ist noch etwas. Du kannst es dir warm machen. Gute Nacht.", sagte er, was ich erwiderte, ehe er die Treppen hoch lief.
Seufzend stand ich auf und ging zum Kühlschrank, um mir das Essen zu nehmen und warm zu machen, obwohl ich gar nicht so einen großen Hunger hatte. Wieso hatte ich Yoongi es nicht einfach von Anfang an gesagt? Wieso musste ich es auch verheimlichen? Ich hätte wissen müssen, dass sowas passieren würde. Wieso sollte zwischen uns auch mal alles super sein? Wieso musste so etwas immer uns passieren? Vielleicht sollte es einfach nicht so sein. Vielleicht sollten wir einfach nicht zusammen sein. Dieser Gedanke tat mir unglaublich weh und ich musste mir Tränen verkneifen. Ich wollte doch nur, dass Yoongi und ich glücklich waren! War das denn zu viel verlangt? Aber wenn so etwas passierte, dann war es irgendwie immer meine Schuld. War ich vielleicht nicht der Richtige für ihn? Vielleicht hatte er ja jemand Anderen verdient. Der ihn nicht ständig verletzte und enttäuschte.
Ich wischte mir mit beiden Händen durchs Gesicht und atmete genervt aus. Nein. Ich wollte das nicht zulassen. Ich konnte das nicht zulassen. Ich hatte ihm gesagt, dass ich für ihn kämpfen würde! Daran würde ich mich auch halten.
Es war mitten in der Nacht und ich war immer noch wach. Ich konnte einfach nicht schlafen, da mir die ganze Zeit Schuldgefühle und Fragen durch den Kopf flogen:Wo war er gerade? Wie ging es ihm? War er sehr verletzt? War er wütend? Wieso war ich nur so dumm und hatte es nicht schon früher erzählt? Dann wäre sicher alles leichter.
Seufzend nahm ich mein Handy und entsperrte es. Bei WhatsApp ging ich auf den Chat von mir und Yoongi. Erschrocken weitete ich meine Augen, als ich sah, dass Yoongi vor wenigen Minuten online gewesen ist. Sofort rief ich ihn an und hielt mir mein Handy ans Ohr. Einige Male ertönte ein Piepen, dann hörte man die Mailbox. Ich legte auf und stand auf. Ich konnte einfach nicht nur rum sitzen und nichts tun. Schnell zog ich mich an, ging leise die Treppen hinunter und zog mit dort Schuhe und Jacke an.
Draußen angekommen sah ich mich um und überlegte, wo ich als erstes hin gehen sollte. Ich kannte mich hier nicht unglaublich gut aus, dennoch war ich bereits einige Male ein wenig herum gelaufen. Ich beschloss zu dem kleinen Park zu gehen, der hier in der Nähe war. Ich hatte gehört, dass Yoongi dort hin fuhr, wenn er Ruhe brauchte. Jack ist hier zwar sehr vermutlich schon gewesen, dennoch bestand die Möglichkeit, dass er hier war. Langsam lief ich die Kieswege entlang und schaute mich gründlich um, als ich eine Silhouette auf einer Bank sitze sah. Neben der Bank war ein leerer Rollstuhl und ich vermutete, dass das Yoongi war. „Yoongi?", fragte ich vorsichtig. Langsam kam ich näher, bis ich neben ihm stand. Er starrte einfach in den Himmel, wie er es die ganze Zeit schon machte. Durch die Sterne und den Mond konnte man ihn ein wenig erkennen. Ich erkannte, dass seine Augen etwas geschwollen waren und ein wenig dunkler als seine normale, blasse Hautfarbe. Eigentlich hätte ich gedacht, dass ich ihm jetzt erleichtert in die Arme fallen würde. Doch die kalte Aura um ihn herum und der Blick, den ich nicht deuten konnte, hielten mich zurück.
Nach einigen Sekunden setzte ich mich neben ihm auf die Bank und sah ihn weiter an. „Y-yoongi, es tut mir leid. Ich weiß, dass ich es dir hätte sagen müssen.", murmelte ich und spürte, wie sich ein Klos in meinem Hals bildete. Ich hörte ihn ausatmen, dann sagte er:„Aber das hast du nicht." Langsam drehte er seinen Kopf zu mir und fragte dann:„Wieso?" Ich musste schwer schlucken und schaute auf meine Hände. „I-ich wollte erstmal, dass wir uns wieder vertrauter werden. E-es ist so viel Zeit vergangen und ich wollte nicht gleich mit so einem Thema um die Ecke kommen und d-dich überfordern o-oder so." Tränen stiegen mir in die Augen, aus Angst ihn zu verlieren, doch ich versuchte das zu unterdrücken. „Ich h-hatte nie vor es dir z-zu verheimlichen. I-ich wollte es d-dir sagen, a-aber halt n-noch nicht direkt. I-ich hatte A-angst, dass d-du dann halt n-nicht mehr mit mir z-zusammen sein willst o-oder-" Ich zuckte zusammen und hörte sofort auf zu reden, als ich seine Hand auf meiner Wange spürte.
Langsam hob er mein Gesicht an, dass er mich ansehen konnte. Ich sah ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen, was mich verwirrte. Er schaute mich einige Sekunden an, nahm dann aber seine Hand von meiner Wange und sah wieder geradeaus. „Ich bin dir nicht böse." Verwirrt und verdutzt sah ich ihn an. „N-nicht?", fragte ich vorsichtig und wischte mir die Tränen weg, die nun über meine Wangen liefen. „Nein. Ich habe nachgedacht. Ich kann verstehen, dass du nicht mehr trauern wolltest. Dass du wieder dein Leben leben wolltest. Eine Freundin gehört dazu. Es tut mir leid, dass ich abgehauen bin, aber ich brauchte Zeit zum Nachdenken. Was ich nun davon halten sollte." Ich atmete erleichtert aus und umarmte ihn sofort, was er erwiderte. „D-danke.", murmelte ich leise und drückte ihn fest an mich. Nach einer Weile beschlossen wir nach Hause zu gehen.
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The start of life
FanfictionEin einhalb Jahre. Obwohl das nur ein kleiner Teil des Lebens ist kann es dennoch eine lange Zeit sein. Wenn es einem schlecht geht scheint sie fast endlos. So war es in den ersten Monaten für Hoseok. Tage zogen sich wie Wochen, Wochen wie Monate, M...