~Pov. Hoseok~
Einige Tage waren nun vergangen, seitdem Yoongi beschlossen hatte wieder Laufen zu lernen. Er hatte sich wirklich angestrengt, doch da er wohl zu viel im Wasser war, hatte es ihn nun sehr erwischt. Er lag mit Fieber und Kopf- und Halsschmerzen im Bett, wobei ihm oft kalt und heiß gleichzeitig war.Ich war davon in der Nacht um kurz vor vier Uhr wach geworden und hatte mich um ihn gekümmert und jede Stunde seinE Temperatur gemessen. Es war etwas angestiegen und blieb jetzt auf 38,5 Grad Celsius stehen, was mich etwas beruhigt hatte. Er hatte viel zwischendurch geschlafen, doch ich konnte kaum ein Auge mehr zumachen und war die meiste Zeit am Handy gewesen.
Jede Stunde musste ich ihn dann zum Fieber messen wecken und jede Stunde hatte er gesagt, dass ich nun auch schlafen sollte, doch ich wollte nicht. Kraft zum Diskutieren hatte er nicht, weswegen er es eigentlich immer dabei beließ.
Nun war es bereits zehn Uhr und ich war gerade dabei meinen zweiten Kaffee zu machen, als ich eine Nachricht auf meinem Handy bekam. Sie war von Yoongi. Ich hatte ihm gesagt, dass wenn er wach werden würde und ich nicht da wäre, er mir schreiben könnte. Er fragte, ob ich ihm etwas zum Trinken bringen könnte.
Da er viel schwitzte hatte er sehr viel trinken müssen, also beschloss ich jetzt gleich eine ganze Flasche mitzunehmen. Als mein Kaffee dann fertig war lief ich nach oben und betrat unser Zimmer, in welchem Yoongi war.
Er lag fest in seiner Decke eingekuschelt im Bett und schaute mich aus etwas munteren Augen an. Er war die letzten Male so müde gewesen, dass es mich etwas überraschte, dass er nun munter wirkte. „Wie geht's dir?", fragte ich sanft und setzte mich zu ihm ans Bett, nachdem ich meine Tasse und die Flasche auf den Tisch gestellt hatte.
Sanft strich ich ihm die nassen Haare aus der Stirn. „Etwas besser. Du hast immer noch nicht geschlafen, oder?", fragte er mit rauer und kratziger Stimme. Ich verneinte. „Bitte ruh dich doch auch etwas aus. Du bist schon so lange wach und mir geht es echt schon besser." „Nein, mir geht's gut, wirklich. Jetzt müssen wir erstmal Fieber messen.", sagte ich und hielt ihm das Messgerät hin.
Seufzend steckte er sich das unter den Arm und ich schenkte ihm währenddessen etwas zu trinken ein. Ein Piepen signalisierte uns, dass die Messung fertig war und ich nahm es in die Hand.
„38,0. Langsam scheint dein Fieber zu sinken. Wie geht's deinem Kopf und Hals? Brauchst du noch einen Tee oder 'ne Tablette?", fragte ich, während er sich aufsetzte und ich ihm sein Glas Wasser hin hielt. „Nein, das ist besser geworden.", antwortete er und trank einige Schlücke.
„Du musst langsam auch mal etwas essen.", sagte ich und er stimmte zu. „Kann ich im Wohnzimmer auf der Couch liegen? Dann kann ich vielleicht ein wenig Fernseher gucken." „Natürlich.", sagte ich.
Ich brachte sein Glas mit der Flasche und meinem Kaffee nach unten ins Wohnzimmer und stellte es auf den kleinen Couchtisch. Dann trug ich Yoongi ins Wohnzimmer und setzte ihn sanft auf die Couch ab. Zum Schluss holte ich noch seine Decke mit seinem Kissen und legte alles so hin, wie er es haben wollte.
Als er dann wieder völlig zugedeckt war und nun wirklich Fernseher schaute, machte ich für uns beide Frühstück. Ich machte uns jeweils zwei Brötchen und belegte diese mit Käse oder Wurst. Für Yoongi presste ich noch einen frischen Orangensaft und eine kleine Schale mit Früchten, damit er genug Vitamine bekam.
Ich setzte mich zu ihm und er setzte sich langsam auf. Dann nahm er mir seinen Teller ab und fing langsam an zu essen. „Wollen wir unsere Serie weiter schauen?", fragte er müde und ich bejahte. Ich stellte es so ein, dass wir unsere Serie schauen konnten und fing dann ebenfalls an zu essen.
Als ich fertig mit essen war fing Yoongi gerade sein zweites Brötchen an. Er war ziemlich geschwächt und vermutlich hatte er auch kein wirklichen Hunger, wusste aber selbst, dass er etwas essen musste. Ich trank meinen Kaffee, damit ich nicht gleich umkippte. Ich war wirklich ziemlich müde, wollte es aber ignorieren, um mich komplett auf Yoongi konzentrieren zu können.
Als Yoongi sein Brötchen aufgegessen hatte stellte ich den Teller weg und gab ihm die Schale mit den Früchten. Diese legte er sich in den Schoß und schob sich immer wieder mal eine Frucht in den Mund, während wir die Serie weiter schauten. Nach wenigen Minuten lehnte er sich erschöpft an mich und lächelnd legte ich einen Arm um ihn.
„Bist du sehr müde?", fragte er. „Schon ziemlich. Aber erstmal kümmern wir uns um dich.", sagte ich und fuhr ihm sanft durchs Haar. Er widersprach mir nicht und aß noch die letzten Früchte auf. Ich stellte die Schale auf den Tisch und gab ihm das Glas mit Orangensaft. Er brauchte einige Minuten, bis er es ausgetrunken hatte, dann stellte er es langsam auf den Tisch und lehnte sich wieder an mich.
Ich merkte, wie ihm immer wieder die Augen zufielen. „Willst du etwas schlafen?", fragte ich und er nickte leicht. Ich löste meinen Arm von ihm und er legte sich wieder hin. Ich stand auf und wollte das Geschirr wegbringen, als er meine Hand ergriff. Ich sah verwirrt zu ihm und er schaute mich aus müden Augen an. „Kannst du bei mir bleiben?", fragte er mit leiser Stimme.
Sofort stimmte ich zu, machte den Fernseher aus und setzte mich zu ihm ans Bett. Sanft fing ich an ihm durchs Haar zu fahren, weswegen sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen bildete. Ich beugte mich zu ihm runter und gab ihm einen sanften Kuss auf seine warme Stirn. „Jetzt schlaf ein wenig. Dann wirst du schnell wieder gesund."
Langsam kam seine Hand unter der Decke hervor und ergriff meine. Lächelnd verschränkt ich unsere Finger miteinander und dabei schlossen sich seine Augen langsam. Nach einiger Zeit schlief er ein, wobei ich die ganze Zeit bei ihm blieb.
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The start of life
Hayran KurguEin einhalb Jahre. Obwohl das nur ein kleiner Teil des Lebens ist kann es dennoch eine lange Zeit sein. Wenn es einem schlecht geht scheint sie fast endlos. So war es in den ersten Monaten für Hoseok. Tage zogen sich wie Wochen, Wochen wie Monate, M...