~Pov. Hoseok~
Stumm starrten Yuna und ich an die Decke. Seit Minuten hatten wir nicht geredet oder uns anderweitig beachtet. Mittlerweile hatte sie aufgehört zu weinen, weswegen nun absolute Stille herrschte. Wir beide waren komplett in unseren eigenen Gedanken gefangen.Was war schief gelaufen, dass sie nun schwanger war? Wir hatten doch immer verhütet. Wie sollten wir uns um ein Kind kümmern? Wir lebten nicht einmal mehr zusammen und sie selbst war gerade in einer Ausbildung. Wieso musste ausgerechnet uns so etwas passieren? Wieso mussten ausgerechnet wir uns nun mit so etwas beschäftigen?
Langsam sah ich zu Yuna herüber, die immer noch an die Decke schaute. „Was willst du jetzt machen?", fragte ich nach einigen Sekunden. Langsam drehte sich ihr Kopf wieder zu mir uns sie schaute mich an. „Ich weiß es nicht." Verstehend nickte ich und wir beide sahen wieder an die Decke.
„Könntest du..es denn abtreiben?", fragte ich dann. Sie schwieg einige Sekunden, verneinte dann aber. „Und es abgeben?" Wieder schüttelte sie den Kopf. „Du willst es also wirklich bekommen?", fragte ich dann. Sie schwieg, zuckte dann aber mit den Schultern und antwortete:„Muss ich dann ja wohl. Es gibt nur diese drei Möglichkeiten. Für was wärst du denn?", fragte sie.
Ich schwieg einige Zeit. „Ich weiß es nicht. Ich..habe mir darüber nie Gedanken gemacht. Ich habe nie damit gerechnet, dass ich so früh...ein Kind bekommen würde.", erklärte ich. Wir schwiegen wieder einige Sekunden, als sie dann fragte:„Wie soll ich das Jack erklären? Er wird doch sauer sein.", murmelte sie leise.
„Das glaube ich nicht. Es war nicht mit Absicht und das Kind ist ja entstanden, als wir noch zusammen waren. Er wird das verstehen, da bin ich mir sicher.", beruhigte ich sie. Einige Zeit saßen wir noch stumm nebeneinander, als ich plötzlich eine Nachricht auf meinem Handy bekam. Sie war von Yoongi und er fragte, ob ich ihn herunter bringen könnte.
„Ist es okay, wenn ich Yoongi schon davon erzähle?", fragte ich vorsichtig und sie nickte. „Ich komme gleich wieder.", sagte ich und stand auf. Ich ging die Treppen nach oben in mein Zimmer, wo Yoongi auf seinem Bett saß und am Handy war. Er hatte gehört, dass ich das Zimmer betreten hatte und sah nach oben.
„Guten Morgen", sagte ich lächelnd, was er ebenfalls lächelnd erwiderte. Ich setzte mich langsam zu ihm und sein Lächeln verschwand. Er merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. „Was ist los?", fragte er. „Yuna ist hier.", sagte ich zögernd.
„Wieso das denn?", fragte er verwirrt und klang auch etwas stutzig. Ich atmete kurz tief durch, ehe ich anfing zu erklären:„Als wir zusammen waren muss wohl bei der Verhütung etwas schief gelaufen sein und jetzt ist sie schwanger." Yoongis Augen weiteten sich und er schien nicht zu wissen, was er nun sagen sollte.
Einige Male setzte er zum Sprechen an, jedoch kam nie etwas aus seinem Mund heraus. „Können wir runter gehen?", fragte ich vorsichtig. Langsam nickte er und schien in seinen eigenen Gedanken zu sein. Er wollte sich nicht noch umziehen, also nahm ich ihn hoch, trug ihn die Treppen runter und setzte ihn in seinen Rollstuhl.
„Hast du schon etwas gegessen?", fragte ich Yuna und sie schüttelte schwach den Kopf. „Okay, dann mach ich uns mal Frühstück.", sagte ich und ging in die Küche. „Kann ich dir helfen?", fragte Yoongi vorsichtig und immer noch nachdenklich. Ich bejahte und gemeinsam machten wir Frühstück.
Dies war nicht so einfach mit dem Rollstuhl, doch ich war mir unsicher, ob es nun ein so guter Zeitpunkt wäre zu versuchen mit ihm im Stehen zu kochen.
Als wir fertig gekocht hatten stellten wir alles aus den Tisch und baten Yuna sich zu uns zu setzen. Gemeinsam aßen wir einige Zeit stumm, als Yuna leise fragte:„Wann kommt Jack nach Hause? Ich muss es ihm auch noch sagen." „Ziemlich spät eigentlich. Ich kann ihm aber sagen, dass er her kommen soll." Sie nickte schwach, weswegen ich Jack schnell schrieb, er solle dringend nach Hause.
Er fragte was los sei, doch ich meinte, dass wir das hier klären sollten. Er war damit einverstanden her zu kommen und würde in einigen Minuten da sein.
Wir waren mit dem Frühstück noch gar nicht fertig, da hörten wir schon die Wohnungstür aufgehen und kurz danach wieder schließen. „Hoseok? Yoongi?", hörte man ihn rufen und gleichzeitig kurz Geraschel. „Wir sind gerade am Frühstücken.", antwortete ich.
Einige Sekunden später kam er zu uns, blieb aber abrupt stehen, als er Yuna sah. „Was machst du denn hier?", fragte er verwirrt und kam näher, als sich seine Augen etwas weiteten. „Hast du geweint?", fragte er nun etwas geschockt und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
Wenige Augenblicke danach flossen ihr schon erneut Tränen über die Wangen, weswegen Jack sie sofort umarmte und ihr beruhigend über den Rücken strich. „Ich glaube wir sollten euch vielleicht etwas alleine lassen." Ich konnte Yuna leicht nickten sehen.
Leise fragte ich Yoongi, ob der noch etwas essen wollte, doch er verneinte. Schnell räumte ich unser Geschirr weg und hob Yoongi dann aus dem Rollstuhl, um ihn die Treppen hinauf zu tragen.
In meinem Zimmer angekommen setzte ich ihn aufs Bett und mich dann neben ihm. Er legte sich hin, was ich ihm gleich tat. Es herrschte eine komische Stille, weswegen ich zu ihm schaute. Er sah an die Decke und wirkte in Gedanken. „Ist alles okay?", fragte ich deswegen vorsichtig.
Einige Zeit schwieg er, als er dann zögernd fragte:„Willst du mit ihr das Kind aufziehen?" Etwas überrascht über diese Frage überlegte ich kurz. „Ich weiß es nicht wirklich.", gab ich ehrlich zu, fragte dann aber:„Wieso willst du das wissen?" „Nur so.", nuschelte er.
Seufzend drehte mich zu ihm auf die Seite, weswegen er mich ansah. „Ich merke doch, dass etwas ist. Worüber denkst du nach?" Er schwieg einige Zeit, beichtete dann aber zögernd:„Ich habe Angst, dass es irgendwie anders zwischen uns wird. Dass du weniger Zeit für mich hast und dass du so viel mit..Yuna verbringst."
Ich musste etwas lächeln, weil ich das ziemlich süß von ihm fand. Ich beugte mich zu ihm, um ihn einige Sekunden zu küssen, was er erwiderte. Dann sah ich ihm tief in die Augen, während ich anfing zu reden:„Es kann natürlich sein, dass, wenn ich das Kind mit erziehen soll und die Vaterrolle übernehmen soll, sich etwas ändern wird. Aber ich werde versuchen trotzdem genug Zeit für dich zu haben, denn nur weil ich und Yuna ein Kind haben heißt es nicht, dass ich dich vernachlässigen werde. Okay?"
Lächelnd nickte er und kuschelte sich an mich, weswegen ich meine Arme sanft um ihn legte. „Danke.", flüsterte er leise, was mich ebenfalls lächeln ließ und ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Nichts zu danken."
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The start of life
FanfictionEin einhalb Jahre. Obwohl das nur ein kleiner Teil des Lebens ist kann es dennoch eine lange Zeit sein. Wenn es einem schlecht geht scheint sie fast endlos. So war es in den ersten Monaten für Hoseok. Tage zogen sich wie Wochen, Wochen wie Monate, M...