~Pov. Yoongi~
Von sanften Berührungen auf meinem Gesicht wurde ich langsam geweckt. Nach einiger Zeit realisierte ich, dass es ein Lippenpaar war und ich konnte mir denken wem sie gehörten, weswegen ich etwas lächelte. Erst küsste er meine Stirn, dann meine Nase und danach meine Wangen. Als er langsam zu meinem Hals küsste drückte ich ihn leise kichernd weg. „Das kitzelt.", murmelte ich und drehte mich auf die Seite. „Du musst aufstehen.", sagte er und legte einen Arm um mich.Kurz danach spürte ich seine Lippen an meinem Nacken, weswegen ich eine Gänsehaut bekam und mein Körper sich anspannte. „Hoseok das kitzelt!", sagte ich und öffnete nun endlich meine Augen. Ich drehte mich auf die andere Seite und sah ihn an. Grinsend schaute er mich an und gab mir kurz einen Kuss auf die Lippen. „Wieso muss ich aufstehen?", fragte ich dann. „Wir wollten uns doch mit den Anderen treffen.", sagte er, weswegen ich sofort kerzengerade im Bett saß. Er lachte leicht und setzte sich dann ebenfalls auf. „Ich sagte du sollst aufstehen, nicht in Panik geraten." Etwas verlegen kratzte ich meinen Nacken. Ich war etwas aufgeregt sie zu sehen, da ich diese Chaoten ehrlich gesagt auch echt vermisst habe, besonders seit es mir besser ging.
Hoseok stand auf und ich rückte näher an den Bettrand heran. Mit Leichtigkeit hob er mich hoch und trug mich in mein Zimmer, gab mir Klamotten, die ich mir vorher aussuchte, und ging dann, damit ich mich umziehen konnte. Als das geschafft war musste ich auf Hoseok warten, damit er mich ins Bad trug. Mein Rollstuhl hatte ich eigentlich immer im Erdgeschoss, da wir einfach alle zu faul waren ihn immer hoch schleppen zu müssen.
Langsam sah ich auf meine Füße und rückte dann zögernd näher an den Bettrand, bis meine Beine über den Rand baumelten. Langsam drückte ich mich mit einer Hand am Bett und mit der anderen Hand am Nachttisch ab. Somit fing ich langsam an aufzustehen, wobei ich mich aber eher auf meine Arme als auf die Beine stützte. Doch das wollte ich ändern.
Langsam stellte ich mich aufrecht hin, was mir wirklich schwer fiel und ich spürte, dass meine Beine zu zittern begannen. Ich war seit Jahren nicht mehr gelaufen und hatte wohl sehr viel Muskelmasse verloren, was das stehen schon sehr anstrengend machte. Als ich dann langsam die Hand von dem Bett löste fingen meine Beine sehr an zu wackeln und ehe ich mich versah flog ich wieder nach hinten ins Bett.
Seufzend wischte ich mir übers Gesicht und versuchte meine Verzweiflung zu unterdrücken. Sonst würde ich wieder weinen und das wollte ich nicht, wenn Hoseok jederzeit reinkommen könnte. Ich wollte nicht, dass er sich noch mehr Sorgen und Gedanken um mich machte. Ich versuchte meine Atmung, die schneller geworden war, wieder zu beruhigen, indem ich gleichmäßig ein- und ausatmete.
Als es klopfte bat ich nach ein paar Sekunden herein, nachdem ich mich aufgesetzt hatte. Hoseok brachte mich ins Bad und schien wohl nichts mitbekommen zu haben. War auch besser so. Als ich mich fertig gemacht hatte trug Hoseok mich nach unten und setzte mich in meinen Rollstuhl. Dann machten wir uns gemeinsam etwas zu essen und frühstückten dann zusammen. Auf die Frage, wo Jack denn sei, erzählte Hoseok mir das alles mit dem Date, dass wir in ein Hotel gehen würden und Jack gerade mit Yuna unterwegs war.
Ich war wirklich froh darüber und hoffte, dass es Hoseok damit auch gut ging. Doch er wirkte deswegen nicht wirklich traurig oder verletzt, was mich erleichterte. Nach dem Essen räumten wir gemeinsam auf und machten uns auf den Weg nach Seoul zum Dorm. Ich war sehr aufgeregt, da ich sie nun endlich nach so langer Zeit wieder sehen würde. Außerdem war ich gespannt wie ihre Wohnung nun aussah. Hoseok hatte mir erzählt, dass es nun wohl alles viel größer war und um einiges gemütlicher aussähe, weswegen ich sehr gespannt war.
Nach einiger Zeit parkten wir dann endlich vor einem Gebäude, im welchem die Jungs nun anscheinend lebten. Hoseok stieg aus und stellte den Rollstuhl neben meiner geöffneten Autotür auf. Dann half er mir mich in diesen zu setzen und schloss dann das Auto ab, ehe wir das große Gebäude betraten. Mit dem Fahrstuhl fuhren wir die Stockwerke noch oben, bis die Türen sich wieder öffneten und wir ausstiegen.
Hoseok ging auf eine Tür zu und klingelte dann. Kurze Zeit später wurde die Tür von Namjoon geöffnet, der uns mit einem breiten Grinsen empfing. „Da seid ihr ja endlich! Wir warten schon die ganze Zeit!", sagte er und zog erst Hoseok und dann mich in eine feste Umarmung. Sofort spürte ich, wie Wärme durch meinen Körper floss. In mir machte sich ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit breit, was vermutlich auch an dem glücklichen Empfang lag, jedoch größtenteils von Namjoon als Person kam. Er war mir wirklich sehr ans Herz gewachsen.
Als er sich löste waren diese Gefühle sofort geschwächt, aber immer noch vorhanden. „Kommt doch rein!", sagte er und wir kamen seiner Bitte nach. Wir zogen unsere Schuhe aus und gingen dann gemeinsam ins Wohnzimmer, wo alle anderen auf der Couch saßen. Jungkook war der erste, der uns sah und er sprang auch sofort auf. Innerhalb weniger Sekunden lag er in Hoseoks Armen, was mich etwas verwirrte. Doch dann erinnerte ich mich wieder daran, dass Hoseok mir erzählt hatte sie wären in der Zeit, in der sie dachten ich sei tot, sehr zusammen gewachsen. Somit konnte ich verstehen, dass Jungkook ihn so sehr vermisst hatte und umgekehrt.
Nun kamen die Anderen auch auf uns zu und nacheinander umarmten sie mich, wobei ich aber merkte, dass sie etwas vorsichtig und zögernd waren. Doch das fand ich nicht besonders schlimm. Als Hoseok und Jungkook sich gelöst hatten umarmte mich noch der jüngste und alle Anderen Hoseok. „Wow, ich habe Yoongi noch nie so lächeln sehen!", sagte Namjoon dann, weswegen ich etwas schüchtern wurde. „Ich freue mich wirklich euch zu sehen.", gab ich dann zögernd zu, was die anderen zum Lachen brachte.
Sie setzten uns auf die Couch, wobei ich aber weiter im Rollstuhl saß. Zwar war die Couch wirklich groß und ich hätte auch noch drauf gepasst, doch ich wollte keine Umstände machen mich auch noch raufzusetzen. Vermutlich würde es dann doch etwas eng werden. Aber nach einigen Minuten fragte Jimin, wieso ich denn nicht auf der Couch saß. Bevor ich etwas sagen konnte meinte Hoseok:„Stimmt. Ich helf' ihm mal."
Er kam zu mir und nahm mich mit Leichtigkeit aus dem Rollstuhl, wobei ich sofort meine Arme um seinen Hals legte. Dann trug er mich zu der Couch und da er wohl sah, dass es wirklich ziemlich eng werden würde setzte er sich hin und mich, mit dem Rücken zu ihm, auf seinen Schoß, was mich sofort erröten ließ. „Awww Yoongi wird ja ganz rot!", sagte Tae grinsend, was die anderen lachen ließ.
„Ihr seid doof.", murmelte ich, musste aber auch etwas lächeln und lehnte ich zögernd an Hoseoks Brust. Ich hatte Angst zu schwer für ihm zu sein, doch das war wohl nicht der Fall, denn er legte seine Arme um mich und drückte mich mehr an sich, wodurch ich mich etwas entspannte.
Wir fingen an uns gegenseitig zu erzählen, was wir die letzten Wochen so gemacht hatten. Dann schweiften wir vom Thema zu allen möglichen ab. Nach einiger Zeit holte Namjoon uns dann etwas zu trinken, da man von dem vielen Reden einen trockenen Hals bekam. Als er wieder zurück kam ließ er aber die Tür offen, was mich kurz schlucken ließ. Er schenkte uns allen etwas zu trinken ein und setzte sich dann wieder hin, doch die Tür blieb offen.
Die Anderen redeten einfach weiter und ich versuchte mich auch auf das Gespräch zu konzentrieren, doch das viel mir nicht so leicht und ich sah immer wieder zur Tür. „Was ist los?", hörte ich dann plötzlich Hoseoks leise Stimme an meinem Ohr, was mir eine Gänsehaut bescherte und ich sah zu ihm. „Nichts, alles gut.", meinte ich und sah nun wieder zu den anderen, die redeten und das eben wohl gar nicht mitbekommen hatten.
Doch dann schien Hoseok einzufallen, wieso ich zur Tür gesehen hatte und sagte:„Namjoon kannst du bitte die Tür zu machen?" Es wurde sofort still, was mich nun wirklich nervös machte. Ich fühlte mich wie auf dem Präsentier-Teller, auch wenn sie alle Hoseok und nicht mich ansahen. „Mach es bitte einfach.", sagte er und nun sah Namjoon zu mir und schien wohl zu verstehen wieso. Er stand auf und schloss die Tür, was mich sehr entspannte.
Die Anderen schienen wohl auch nun verstanden zu haben, dass es was mit mir zu tun haben muss, denn sie sahen mich nun ebenfalls an, was mich wieder etwas nervöser machte und ich mich automatisch und unbewusst etwas mehr an Hoseok drückte. Dann fragte Hoseok was zu dem derzeitigen Gesprächsthema und ich war ihm unglaublich dankbar, dass er so die Aufmerksamkeit von mir nahm.
Wir redeten viele Stunden und es wurde langsam Abend. Ich hatte sehr viel mitgeredet und da ich gestern auch wirklich viel trainiert hatte war ich mittlerweile ziemlich müde. Irgendwie war es passiert, dass ich nun zu Hoseok gedreht war und quasi auf ihm lag, was ihn wohl nicht störte. Langsam schloss ich meine Augen und rieb meinen Kopf kurz an seiner Brust, um sein Oberteil etwas zu verschieben, dass es gemütlicher wurde. Dann döste ich langsam ein, bekam die Gespräche jedoch größtenteils noch mit.
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The start of life
Hayran KurguEin einhalb Jahre. Obwohl das nur ein kleiner Teil des Lebens ist kann es dennoch eine lange Zeit sein. Wenn es einem schlecht geht scheint sie fast endlos. So war es in den ersten Monaten für Hoseok. Tage zogen sich wie Wochen, Wochen wie Monate, M...