Kapitel 11

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~Pov. Hoseok~
Ich hatte einige Stunden mit Jack gearbeitet und es war schon ziemlich spät. Er musste noch einige Dinge erledigen und da ich uns mit meinem Auto her gefahren hatte hatten wir beschlossen, dass ich jetzt zurück fahren würde und Jack dann später abholen würde. Als ich das Café verließ merkte ich, dass es schon ziemlich spät war. Der Himmel färbte sich langsam orange, was die Wolken wie Zuckerwatte aussehen ließ. Ich betrachtete den Himmel kurz verträumt, ehe ich in mein Auto einstieg und zurück 'nach Hause' fuhr.

Dort angekommen stieg ich aus und klingelte an der Tür. Ich hatte keinen Schlüssel bekommen und außerdem müsste Yoongi jetzt eh schon da sein. Wenige Sekunden später öffnete sich die Tür und ich sah, dass es Yoongi war, doch er drehte schnell wieder um und fuhr davon. Perplex sah ich ihm nach, betrat dann aber das Haus. Sofort kam mir der Geruch von frisch gemachtem Essen entgegen und augenblicklich fing mein Magen an zu knurren.

Ich schloss die Tür und zog mir meine Schuhe aus. Dann lief ich in das Wohnzimmer und ging zur Küche, die mit dem Wohnzimmer verbunden war. Yoongi saß im Rollstuhl seitlich zu den Herdplatten und rührte eine Soße in einem Topf. Da die Küche ziemlich hoch war schien es Yoongi etwas schwer zu fallen, doch er ließ sich davon wohl nicht beeindrucken. „Ich hoffe du hast hunger.", sagte er dann. „Aber sowas von. Was gibt's denn?", fragte ich. Wie ich nun mit Yoongi reden sollte wusste ich immer noch nicht so recht. Vor allem jetzt, da ich wusste, wie es ihm wirklich ergangen war. „Pasta mit Pesto.", antwortete er. „Kann ich dir irgendwie helfen?" „Beim Kochen nicht, aber du kannst gerne den Tisch decken." Also machte ich mich an die Arbeit den Tisch zu decken, wobei ich mir von Yoongi sagen lassen musste, wo denn was war. „Sag mal, wo ist Jack eigentlich?" Kurz erklärte ich ihm, dass er noch etwas zu tun hatte. Verstehend nickte der Ältere und ich schwieg kurz, fragte dann aber:"Wie geht es dir eigentlich mittlerweile?" In seiner Bewegung hielt er inne und machte kurz nichts, antwortete dann aber:„Gut. Wirklich gut." Verstehend nickte ich und dann schwiegen wir. Ich wusste nicht, ob das ein bedrücktes oder ein entspanntes schweigen war.

„Wollen wir später zu dritt einen Filme Abend machen?", fragte ich dann und Yoongi stimmte zu. Wenige Minuten später war er fertig mit kochen und wir aßen gemeinsam. Dabei schwiegen wir aber wieder und ich wusste nicht, ob das gut oder schlecht war.

Als wir fertig waren räumten wir gemeinsam auf, doch dann bekam ich von Jack eine Nachricht, dass ich ihn abholen sollte, was ich auch tat. Beim Café angekommen stand er davor und stieg ein. Er schnallte sich an und ich fuhr los. „Na wie ist es so bei euch?", fragte er und ich zuckte mit den Schultern. „Irgendwie komisch. Ich weiß aber nicht wieso.", murmelte ich nachdenklich. „Das ist normal. Ihr müsst euch erst wieder aneinander gewöhnen. Vor allem weil ihr ja jetzt Freunde und kein Paar seid.", meinte Jack. „Ja kann sein. Ich habe vorgeschlagen, dass wir zusammen einen Filmabend machen. Also zu dritt.", erklärte ich dann. „Klingt gut. Ich bin dabei."

Als wir dann Zuhause ankamen stiegen wir aus und gingen ins Haus. Dort saß Yoongi bereits auf der Couch und hatte einige Snacks und Getränke auf den kleinen Tisch gestellt. Der Fernseher war bereits an und einige Filme waren ebenfalls auf dem Tisch. „Sucht euch welche aus.", sagte Yoongi, der eine Schüssel Popcorn auf dem Schoß hatte. Ich setzte mich neben ihn und sah erst dann, dass er im Schneidersitz saß. Wie hatte er das geschafft, wenn er seine Beine gar nicht bewegen konnte?

„Jurassic Park durchgucken!", rief Jack und ich musste lachen. Damit einverstanden legten wir die erste CD ein, doch eigentlich redeten wir die meiste Zeit über alles mögliche. Nachdem wir die Filme durch hatten fingen wir einen neuen Film an und diesmal schauten wir ihn uns auch wirklich an. Doch nach wenigen Minuten kippte plötzlich etwas gegen mich, was mich zusammenzucken ließ und ich schaute zur Seite. Yoongi war eingeschlafen und lehnte an mich. Die Schüssel, die auf seinem Schoß war, war zwischen uns gerutscht. Vorsichtig sah ich zu Jack, der mich nach ein paar Sekunden auch ansah und er schaute verwirrt. Als er dann Yoongi sah musste er grinsen und er machte mit seinem Arm eine Bewegung, die wohl darstellen sollte, dass ich einen Arm um ihn legen sollte. Doch dabei war mir noch nicht ganz wohl. „Wollen wir vielleicht ins Bett gehen?", fragte ich leise und er stimmte zu. Ich war auch schon wirklich sehr müde. Jack machte den Fernseher aus und ich überlegte, ob ich Yoongi wecken sollte oder einfach in sein Bett bringen sollte. Aber er müsste sich eh noch umziehen und die Zähne putzen, also rüttelte ich vorsichtig an seiner Schulter. Wenige Sekunden später öffnete er seine Augen und sah mich verwirrt an. „Wir wollen schlafen gehen.", erklärte ich und er setzte sich schnell wieder richtig auf. „Kannst du Yoongi bitte nach oben tragen? Ich räume auf.", sagte Jack und fing an einige Flaschen in die Küche zu bringen. Tragen? So kam Yoongi also immer nach oben.

Ich stand auf und kniete mich mit einem Bein auf die Couch. Ich wusste ehrlich gesagt nicht, wie ich ihn trage sollte, doch mir wurde die Entscheidung abgenommen, als Yoongi seine Arme um meinen Hals legte. Verwirrt und etwas geschockt sah ich ihn an, während er mich etwas schüchtern anschaute. „U-uhm, du kannst mich Brautstyle tragen.", murmelte er nach wenigen Augenblicken. Doch ich musste ihn noch eine Weile anschauen. Mir fehlte es wirklich ihn als meinen festen Freund zu haben.

Ich legte einen Arm hinter seinen Rücken und den anderen Arm unter seinen Kniekehlen, ehe ich ihn hoch hob und nach oben trug. Dabei merkte ich wie müde er war, denn es fiel ihm schwer seine Augen offen zu halten. In seinem Zimmer angekommen setzte ich ihn aufs Bett. Ich gab ihm seinen Schlafanzug und verließ das Zimmer, um mich selber fertig zu machen.

Als ich fertig war ging ich wieder hoch in Yoongis Zimmer. Yoongi müsste sich noch die Zähne putzen, doch er lag im Schlafanzug auf seinem Bett und schlief. Leicht lächelnd ging ich leise auf ihn zu und hob ihn vorsichtig hoch, um die Decke unter ihm weg zu ziehen. Dann legte ich ihn richtig hin und deckte ihn zu. Vorsichtig strich ich ihm ein paar Strähnen aus der Stirn. Trotz all dem, was passiert war und wieviel Zeit vergangen war fand ich ihn immer noch wunderschön.

Ich ging zum Fenster und machte die Jalousien herunter. Dann verließ ich das Zimmer und ging ins Wohnzimmer. Jack war verschwunden, doch mein 'Bett' war schon gemacht. Ich legte mich auf die Couch, deckte mich zu und schlief kurz danach ein.

The start of lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt