Kapitel 8

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~Pov. Hoseok~
Langsam stieg ich aus meinem Auto aus und schloss die Tür hinter mir, bevor ich das Auto abschloss. Mit schnellen Schritten machte ich mich auf den Weg zu dem Mehrfamilienhaus. Ich wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen, auch wenn ich wusste, dass es mir selber schwer fallen würde. Ohne groß zu überlegen drückte ich den Knopf der richtigen Klingel und wartete einige Sekunden, ehe das Surren erklang und ich die Tür öffnen konnte. Ich lief die Treppen nach oben, bis ich an ihrer Haustür ankam. Sie schaute mich verwirrt an, lächelte dann aber. „Was machst du denn hier?", fragte sie. „Ich muss mit dir reden.", antwortete ich nur und sofort verschwand ihr Lächeln, was mich kurz verwirrte. „Komm doch rein.", sagte sie nach ein paar Sekunden und ging zur Seite. Ich betrat die kleine Wohnung und ging ins Wohnzimmer, um mich dort aufs Sofa zu setzen. Yuna machte es mir gleich und schaute auf ihre Hände. Ich atmete tief ein und sagte dann:„Ich mach Schluss."

Einige Sekunden herrschte Stille, dann fragte sie aber:„Es ist wegen Yoongi oder?" Überrascht sah ich sie an und langsam hob sie ihren Kopf an. Man sah Tränen in ihren Augen und sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen und mein Herz zog sich zusammen. Langsam nickte ich. Sie musste tief einatmen, fuhr sich dann aber übers Gesicht. Dann schaute sie mich aber mit einem leichten Lächeln an und meinte:„Ich kann es verstehen, w-wirklich. Ich h-hoffe, dass du mit ihm glücklich wirst." Ich schaute sie einige Sekunden geschockt an, als mich ein Schniefen ihrerseits wieder in die Realität brachte. Ich wollte sie umarmen, doch sie drückte mich weg und stotterte ein:„B-bitte geh' jetzt." Ich sah sie noch einige Sekunden an, ging dann aber einfach und schloss die Haustür hinter mir, ohne noch etwas zu sagen. Ich spürte, wie mein schlechtes Gewissen immer weiter wuchs, doch versuchte es zu verdrängen und ging dann zu meinem Auto, um einzusteigen. Ich startete den Motor und fuhr los nach Daegu. Dabei musste ich selber mit den Tränen kämpfen.

In Daegu angekommen parkte ich vor dem Haus von Jack und stieg aus. Dann lief ich um das Auto herum und nahm mir meinen Koffer heraus, ehe ich das Auto abschloss. Ich lief zu der Tür und klingelte. Wenige Sekunden später stand Jack nur in Boxer und mit einem müden Blick vor mir. Seine Haare standen in alle Richtungen ab. Verwirrt rieb er sich die Augen und fragte:„Ist es schon so spät?" Ich lachte leicht. „Ja ist es." Er ging einen Schritt zur Seite, damit ich in das Haus kam. Dort zog ich mir meine Schuhe aus. „Du kannst auf der Couch schlafen. Ich habe nur ein Gästezimmer, tut mir leid." „Alles gut.", meinte ich. „Ich bring deinen Koffer in das Gästezimmer in dem Yoongi schläft.", sagte er und er brachte meinen Koffer die Treppen rauf. Wie kam Yoongi da denn hoch, wenn er im Rollstuhl saß?

Ich lief durch bis ins Wohnzimmer, wo ich Yoongi auf der Couch sitzen sah, doch er war zu mir gedreht und sah mich verwirrt an. „Was machst du denn hier?", fragte er. „Hat Jack dir nicht gesagt, dass ich hier jetzt quasi wohne?" Er schüttelte den Kopf. „Wieso bist du denn hier? Hast du frei?" Ich kratzte mich am Hinterkopf und meinte:„Quasi. Ich habe gekündigt." Verdutzt sah er mich an. „Wieso das denn?" Langsam ging ich auf ihn zu und setzte mich neben ihm, dabei fing ich an zu reden. „Also, generell habe ich mich nicht wirklich wohl gefühlt, zum Beispiel haben wir schon seit Monaten trainiert und uns wurde nicht erlaubt eine Woche frei zu bekommen. Außerdem vermisse ich dich sehr.", gab ich am Ende zögernd zu. Er blinzelte einige Sekunden und fragte dann:„Also hast du wegen mir gekündigt?" „Nein! Also, ja auch. Aber mach dir keine Vorwürfe okay, es war mein Entscheidung." Ich konnte seinen Blick nicht deuten, was mich etwas beunruhigte. „Und was machst du jetzt?", fragte er dann. „Ich habe mit Jack geredet und er meinte, dass ich hier schlafen könnte und ich werde bei ihm im Café anfangen." Verstehend nickte er und sah dann wieder zum Fernseher, der an war.

„Aber du weißt, dass ich trotzdem nicht mit dir zusammen kommen werde oder?" Auch wenn ich das natürlich wusste tat es etwas weh, als er das sagte. „Ich weiß.", murmelte ich. So saßen wir nun einige Sekunden stumm nebeneinander, bis er auf sein Handy sah. Dann machte er den Fernseher aus und stemmte sich in seinen Rollstuhl, der neben der Couch gestanden hatte. „Ich muss jetzt los. Ich komm' in ein paar Stunden wieder.", sagte er. „Okay, bis dann." Er erwiderte das und fuhr dann zur Tür, bevor er das Haus verließ. Seufzend fuhr ich mir durchs Haar. Irgendwie war die Atmosphäre zwischen uns komisch und ich wusste nicht wieso. Vielleicht würde das nach einer Zeit weg gehen. Ich hoffte es zumindest.

Jack kam die Treppen herunter und sah mich an, schaute sich dann aber verwirrt um. „Ist Yoongi denn schon weg?" Ich bejahte. Er ging in die Küche und fragte:„Hast du hunger?" Ich verneinte, fragte aber nach ein paar Sekunden:„Kannst du mir erzählen, wie die letzten eineinhalb Jahre für ihn waren?" Er sah mich etwas überrascht an, nahm dann aber eine Wasserflasche, zwei Gläser und kam zu mir. „Das wird lange dauern."

The start of lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt