Kapitel 20

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~Pov. Hoseok~
„Also seid ihr jetzt wieder zusammen?", fragte Jack, nachdem wir ihm alles erklärt hatten. Wir bejahten, wobei Yoongi etwas schüchtern wirkte. „Wow okay. Also ich freu mich für euch wirklich.", sagte er lächelnd und umarmte uns beide einmal. „Redet aber ab sofort miteinander, sonst kommt es zu unnötigen Missverständnissen."

Damit einverstanden machten wir Frühstück und aßen dann gemeinsam. Danach machten Jack und ich uns auf den Weg zur Arbeit. Dort musste ich an die anderen Jungs denken und daran, dass wir seit ich gegangen war weder telefoniert oder geschrieben hatten. Als ich gerade Zeit hatte schrieb ich Namjoon an und fragte, ob sie mal Zeit und Lust hätten sich mit Yoongi und mir mal zu treffen. Jedoch antwortete er noch nicht, da er und die Anderen wahrscheinlich gerade Training oder so etwas hatten.

Nach einigen Stunden Arbeit fuhr ich wieder nach Hause. Jack musste oft länger als ich arbeiten, weswegen ich dann alleine nach Hause fuhr. Heute war es auch so.

Nachdem ich das Haus betreten hatte zog ich mir meine Schuhe aus und hing meinen Schlüssel an einen der, dafür vorgesehenen, Hacken. Da es ziemlich still war vermutete ich, dass Yoongi schlief und ging deshalb leise den Flur bis ins Wohnzimmer entlang. Doch als ich nach rechts zur Küche sah weiteten sich meine Augen geschockt.

Yoongi stand in der Küche und hatte Kopfhörer aufgesetzt, weswegen er mich wohl nicht gehört hatte. Er stützte sich mit einem Arm an der Arbeitsplatte und mit dem anderen Arm an der Kücheninsel ab. Ich konnte nicht glauben, dass er hier gerade auf seinen eigenen Beinen stand. Langsam ging ich von hinten auf ihn zu und legte meine Hände an seine Hüfte. Er zuckte unglaublich zusammen, weswegen er wohl die Kraft in seinen Beinen verlor. Doch ich hielt ihn fest, sodass er nicht auf den Boden fallen konnte.

Ich hätte jetzt erwartet, dass er sich die Kopfhörer von den Ohren nahm oder seinen Kopf zu mir drehte, um mich anzusehen. Doch das passierte nicht, was mich etwas verwunderte. Langsam führte ich ihn zu seinem Rollstuhl und setzte ihn hinein, was etwas schwer war, da ich ihn ja rückwärts führte und auch rückwärts in den Rollstuhl setzen musste.

Doch als das geschafft war ging ich um den Rollstuhl herum, um ihn anzusehen. Und was ich sah erschreckte mich etwas. Zwar schaute er auf seinen Schoss, dennoch konnte ich sehen, dass ihm ein paar Tränen über die Wangen liefen. Sofort ging ich in die Hocke, um ihn besser ansehen zu können. Vorsichtig nahm ich ihm die Kopfhörer ab und fragte:„Was ist denn los? Wieso weinst du? Und wieso standest du da eben?"

Er wischte sich die Tränen weg und murmelte:„I-ich hab' wieder versucht zu laufen. P-probier' ich immer wieder mal, a-aber ich komme nie wirklich weit." „Wieso hast du dann damals aufgehört, wenn du es weiter versuchst?" „D-damals habe ich keinen Sinn darin g-gesehen wieder laufen z-zu lernen. U-und ich mochte es da a-auch nicht so wirklich.", erklärte er. „Aber wieso weinst du? Das sah eben echt gut aus! Damals hättest du das sicher nicht geschafft." „I-ich habe h-halt das Gefühl, d-dass ich es nicht wirklich hin bekomme. D-das eben war auch mein d-dritter Versuch heute. D-davor b-bin ich beide Male h-hingefallen?" „Hast du dir weh getan?", fragte ich besorgt und zögernd nickte er, ehe er sein Hosenbein über sein Knie zog. Dort konnte man einen dunkelroten Fleck sehen, der höchstwahrscheinlich ein blauer Fleck werden würde. „Hast du dich sonst noch verletzt?", fragte ich dann und strich ganz sanft über die Haut. „M-meine Hände tun ein wenig weh.", murmelte er. Sanft nahm ich seine Hände in meine und sah sie mir an, konnte aber nichts erkennen.

Ich zog das Hosenbein wieder herunter und nahm ihn in den Arm, was er erwiderte. „Komm, wir machen jetzt was zusammen und lenken dich etwas ab, ja?" Er nickte und sanft wischte ich ihm nochmal sein Gesicht trocken. „Auf was hast du denn Lust?", fragte ich ihn und er schien zu überlegen, als mein Magen plötzlich knurrte. Er musste kurz leicht lachen und meinte:„Ich mache dir erstmal was zu essen, okay?"

Damit einverstanden kochte er mir also etwas, wobei ich ihm natürlich half. Als das dann fertig war meinte ich zu ihm, dass er sich etwas aussuchen dürfte, was wir dann machen wollten. Nach einiger Zeit sagte er:„Vielleicht etwas raus gehen? Ein wenig spazieren oder so.", schlug er vor. „Oh und vielleicht Basketball spielen?", fragte ich mit einem grinsen, was ihn etwas schmunzeln ließ. „Klingt gut." Ich aß einige Sekunden, als mir plötzlich etwas auffiel:Das klang nach einem Date! Und das würde unser erstes Date sein! Sofort spürte ich, wie mein Puls etwas schneller wurde und ich nervöser wurde. Hoffentlich würde der restliche Tag schön verlaufen. Auf jeden Fall würde ich alles dafür tun, dass es für ihn ein schöner Nachmittag und Abend wäre. Und vielleicht auch eine schöne Nacht.

The start of lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt