Kapitel 1: Sexy Klingelton

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Kapitel 1: Sexy Klingelton (Magnus)

Träume und Schlaf. Ein wertvoller Bestandteil jedes Lebewesens. Und ein ganz besonderer Bestandteil meines Lebens, das die meisten als schon ewig lange bezeichnen würden. Mein Schlaf ist mir heilig, sagt man doch so, obwohl ich dieser Heiligensache nichts abgewinnen kann. Wenn die Welt wüsste, wie viele Leben ich schon mit „scheinbaren" Wundern gerettet hatte, wäre ich längst heilig gesprochen worden. Heiliger Magnus, Saint Magnus, klingt gut. Vielleicht würde ich als Heiliger besser zu einem Schattenjäger passen? Ich spreche davon, denn ich träume zur Zeit viel von Schattenjägern, insbesondere von einem, ich weiß es, denn meine Träume, zerfallen nicht nach dem Erwachen. Ich weiß immer jedes Detail meiner Träume und ich genieße jedes Detail. Darum hasse ich jede Störung meiner Ruhezeiten. Aber in dieser Nacht blieb eine Störung mal wieder nicht aus.

Ich schreckte aus dem Tiefschlaf hoch, denn mein Handy auf der Kommode neben meinem Bett begann extrem laut zu surren, was man wohl immer im Schlaf so empfindet und gleich darauf erklang der sexy Klingelton, den ich auf Alecs Nummer einprogrammiert hatte. Alec rief an. Wow. Ich war schlagartig wach, okay, nicht ganz wach, aber wach genug, um einigermaßen schnell reagieren zu können. Ich nahm sofort ab und sprang gleichzeitig auf. Ich wusste, das war kein "normaler" Anruf. Im Grunde hatte es zwischen uns noch nie "normale" Anrufe gegeben. Nur ein paar SMS und dann wieder seltsame Funkstille. Alles war anders, als sonstige intime Abenteuer bei mir abliefen und ich zweifelte daran, dass dies überhaupt so ein Abenteuer für mich werden sollte. Doch jetzt rief Alec tatsächlich an. Würde so ein Abenteuer beginnen? Um diese Uhrzeit? Ein Blick auf die Jugendstiluhr zeigte mir an, dass es zwanzig nach drei am sehr, sehr frühen Morgen war. Eine Aufstehzeit, die mich eigentlich zur Furie machte, aber nichts davon geschah. Eine seltsame Sorge ließ mich diesmal all meine AusdemSchlafgerissen-Wut vergessen. Ich hob also ab, murmelte ein „Ja" und lauschte der vertrauten Stimme.

Doch die Stimme am Telefon war völlig unverständlich und murmelte etwas von Verletzung und Türe aufmachen. Und schon schrillten die Türglocke und gleichzeitig meine innersten Alarmglocken. Alec verletzt...verfluchte Schattenjägermentalität. Warum konnte er kein kleiner Verkäufer in einer Chocolaterie sein oder ein einfacher Student, ohne besondere Begabungen für Dämonenjagd? Ich malte mir im Laufen noch einige ruhigere Berufe für Alec aus und stolperte über achtlos verteilte Kleidung am Boden, hielt mich gerade noch am Türpfosten fest und drückte auf den Türöffner. Ein Klicken von unten war zu hören und das Licht im Treppenhaus ging an. Ich rieb mir die Augen und lehnte mich an die Haustür. Erst jetzt machte ich mir Gedanken über mein Erscheinungsbild. Für Alec wollte ich eigentlich sehr cool und sexy rüberkommen, doch das konnte ich nun vergessen. Okay ein/zweimal Fingerschnipsen hätte mich meiner Vorstellung näher gebracht, doch Hexenmeistermagie ist nicht unbegrenzt anwendbar. Ich musste mich, wie eine Batterie, alle Augenblicke neu aufladen. Und alle Energie, die jetzt in mir war, würde ich vielleicht für Alecs Verletzungen brauchen müssen. Darum blieb ich so, wie ich aus dem Bett gestiegen war. Mein Oberteil von meinem royalblauen Seidenpyjama war halb geöffnet, denn es fehlten einige Knöpfe daran. Egal...jetzt war wichtig, was mit Alec los war. Das grelle Licht des Treppenhauses blendete mich.

"Alec...schaffst du die Treppen?"

Rief ich schlaftrunken ins Treppenhaus hinunter.

Natalicus de cupidoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt