Kapitel 8: Mein verräterischer Körper (Alec)

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Kapitel 8: Mein verräterischer Körper (Alec)

Jahrelang bin ich immer in Jace verliebt gewesen. Es war auch so verdammt schwer und gleichzeitig so einfach, wusste ich doch, dass er meine Gefühle niemals erwidern würde.
Ein verrücktes, schützendes Paradoxon.
Jace hatte das Aussehen eines blonden Engels. Er war der mit Abstand hübscheste Junge, den ich jemals zuvor gesehen hatte- und dazu mein Bruder. Bei Nephilim ist das noch mehr als nur Brüder, mein Waffenbruder, wir verbrachten sehr viel Zeit miteinander.
Wir zeichneten uns gegenseitig die Runen auf den Körper. Es ist nicht so, dass ich das nicht auf gewisse Art auch genossen hätte, aber jede körperliche Reaktion meinerseits musste ich immer verstecken und unterdrücken. Jace dürfte es ja niemals erfahren.
Lange hatte ich immer gehofft, dass er vielleicht irgendwann doch ähnlich empfinden würde, aber natürlich war dem niemals so. Und tief in meinem Inneren hatte ich das immer gewusst. Ich dürfte mir nichts vormachen.
Jace war einfach sicher gewesen, bei ihm hatte ich deutlich weniger Hemmungen, denn es würde sowieso niemals zu irgendwelchen Handlungen sexueller Natur kommen.
Woa alleine der Gedanke ist kaum machbar.

Als Magnus damals, nach unserem ersten Treffen so deutlich Interesse an mir zeigte, war mir das zuerst nicht geheuer und ich schwöre, wenn er mich die ersten Male alleine in seinem Apartment unsittlich berührt hätte, wäre ich sicherlich davon gelaufen.
Magnus war im Gegensatz zu Jace viel real verliebter und er hatte natürlich eine gewisse Erwatungshaltung. Und die macht mir immer noch zu schaffen.
Der erste Schritt, war es überhaupt zuzugeben, dass ich schwul war, alleine das dauerte Wochen. Selbst für mich, war es nicht einfach diesen Punkt klar zu akzeptieren. Doch soweit sind wir nun zum Glück schon lange.
Ja, ich Alec Lightwood bin schwul!
Ausrufezeichen, kein Fragezeichen, das ist wichtig.

Gerade hatte ich Magnus Bane so angestarrt, als hätte ich noch niemals zuvor einen gut aussehen Mann gesehen. Der Anblick des spärlich begleiteten Hexenmeisters, dessen Pyjama- Oberteil nun halb geöffnet war, machte es mir leicht meinen Pflegebruder aus meinen Gedanken zu verbannen. Der vom Badewasser erzeugte Nebel ließ Magnus unwiderstehlich erscheinen. Noch nie hatte ich ihn so erotisch gefunden. Meine Nackenhaare stellten sich, als Magnus' Finger über meine erhitze Haut streichelte. Ein wohliges Schaudern ging durch meinen gesamten Körper.

Was machte er nur mit mir?

Okay, er wollte mir vom Tisch herunter helfen. Zum Glück schien er nicht mehr ernsthaft beleidigt zu sein. Sein Arm legte sich stützend um meine Schulter, dabei ging es bereits erstaunlich gut. Meine Beine knickten nicht weg. Sollte ich mich entschuldigen, für die Bemerkung und ihm sagen, wie idiotisch ich mich verhalten hatte?

Magnus Aufregung.. wie recht er damit hatte, absolut nichts anderes empfand ich in diesem Augenblick, als seine Finger meine Haut zum vibrieren brachte, Zärtlich stupste er an mein Kinn und schloss so meine immernoch geöffneten Lippen, bevor er mich küsste.
Ich war unfähig überhaupt etwas zu sagen, mein Körper war dem seinen so nahe.

Magnus Bane hatte mich tatsächlich verzaubert und das ohne irgendwelche Magie einzusetzen. Wenn ich jetzt einmal vom Heilen absah.

Die meisten Schattenjäger und auch Schattenwesen würden Magnus vielleicht nicht wirklich trauen, denn sein Sarkasmus und sein Humor waren teilweise gefürchtet. Obwohl er natürlich der coolste Hexenmeister weit und breit war. Doch für mich war er so viel mehr- und es wurde Zeit ihm wirklich absolut zu vertrauen. Eigentlich tat ich das ja auch, sonst würde ich mich kaum halb tot zu ihm schleppen? Ich hatte den Anflug eines schlechten Gewissens, immer wieder nahm ich seine Hilfe in Anspruch und wusste doch, wie sehr er sich nach sexueller Nähe zu mir sehnte. Dabei war es nicht so, dass ich nicht auch wollte..

Seine Lippen lösten sich von meinen und ich hielt mich an seinem Arm fest.
"Danke.. Du hast ein Wunder vollbracht", bedankte ich mich schüchtern lächelnd bei meinem Hexenmeister. Ich weiß, eine billige Nummer.. ein abgedroschenes Dankeschön, aber mir wollte nichts anderes über die Lippen kommen. Hätte ich besser sagen sollen, Magnus Aufregung ist genau das, nach was mir gerade der Kopf steht, nichts anders?.
Natürlich hätte ich das..

Aber mir wurde so verdammt bewusst, dass ich fast unbekleidet war und bis jetzt hatte Magnus mich so noch nicht gesehen- na gut- doch er hatte mich schon einmal so gesehen, als er mich damals heilte. Doch daran kann ich mich nicht mehr bewusst erinnern, mein Zustand war zu kritisch gewesen. .

Unsere Körper berührten sich, als wir das Badezimmer betraten. Magnus' Duft war betörend. Alles an ihm war ansprechend für mich. Ein angenehm wonniges Gefühl machte mich in mir breit. Doch leider hielt es nicht lange.

Die Badewanne war groß und das Wasser schäumte duftend mit vielen Schaumbläschen. Magnus Hand strich immer noch zärtlich über meinen Rücken und ich konnte nicht verhindern, dass meine Boxershorts sich mit einem Mal viel zu eng anfühlte. Zu meiner Schande bemerkte ich, dass meine Wangen rot wurden. Na prima, da war er wieder mein verräterischer Körper.
Mir war das richtig peinlich...

Natalicus de cupidoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt