Natalicus de cupido

Kapitel 40: Erdbeershampoo (Magnus)

Kapitel 40: Erdbeershampoo (Magnus)

Die modernen riesigen Duschköpfe waren mit die besten Erfindungen des letzten Jahrhunderts. Wie hatte man früher nur ohne Duschen überleben können? Gut manche Wasserfälle hatten einen ähnlichen Effekt. Aber wann zum Teufel hatte man schon einen Wasserfall in der Nähe, wenn man ihn braucht? Ich seufzte genüsslich unter dem Wasserstrahl. Nur das Rauschen des Wassers war störend. Ich hätte gerne gehört, mit wem Alec telefonierte. Natürlich hätte ich es mit einem Funken Magie sofort herausfinden können. Aber gerade eben hatte ich keine Lust auf Hexerei. Die unheilvollen Gedanken an die dunkle Zeit, in denen meine Art so grausam verfolgt worden war, zogen meine Laune ein wenig runter.

Es war besser ganz schnell wieder auf andere Gedanken zu kommen. Ich ließ das Wasser direkt über mein Gesicht laufen. Mir fiel ein, wie Alec in der Nacht hier gebadet hatte. Ja, viel besser diese Gedanken. Ich lächelte beim Gedanken an den bezaubernden Anblick. Dann schnipste ich mit dem Finger, um schimmerndes Shampoo mit Erdbeergeruch in meinem Haar zu verteilen. Ich drehte mich unter dem Wasserstrahl, um das Shampoo wieder auszuwaschen und bemerkte, dass Alec an der Badezimmertür stand und mich beobachtete. Ich grinste ihn an und spritzte ihn mit einer Ladung warmem Wasser voll. Darauf war Alec nicht gefasst gewesen.

„Komm schon rein Alec...das Wasser ist herrlich"

Lockte ich ihn und fasste nach seiner Hand, zog ihn mit unter die Dusche. Der Duschstrahl erfasste sein Haar und die nassen Strähnen fielen über sein schönes Gesicht. Ich schob grinsend sein nasses Haar von seinen Augen und nahm das Shampoo von dem Hängeregal. Meinem Schatz wollte ich unbedingt mit eigenen Händen die Haare einschäumen.

„Du hast doch nichts dagegen?"

Fragte ich mehr rhetorisch, als ernst gemeint, denn ich wartete natürlich keine Antwort ab, sondern schäumte Alecs Haare ein. Der Schaum lief überall hin, auch über Alecs Augen. Schnell versuchte ich mit dem Wasserstrahl Alecs Augen vom Schaum zu befreien. Es gelang mir nicht so ganz.

„Ohh, sorry darling..."

Murmelte ich und küsste tröstend auf seine verführerischen, nassen Lippen. Er schmeckte fantastisch nach Erdbeershampoo. Es war klar, dass der Trostkuss kein Trostkuss blieb. Wir beide waren in viel zu euphorischer Stimmung, um Küsse klein zu halten. Es ging sofort in einen leidenschaftlichen Kuss über. Alec zu küssen, war auch ohne Erdbeergeschmack schon total verführerisch. Irgendwie war das Küssen fast wie ein kleiner Kampf zwischen uns. Ein Kampf darum, wer das letzte Wort beim Küssen haben würde. Auch hier war mein sexy Nephilim stur. Ich bin so verrückt nach seiner Sturheit.

Aber mehr küssen war jetzt nicht gut. Ich hatte ja extra die Mission „Handyanruf" gesteuert, damit Alec sich von meiner verführerischen Wenigkeit losreißen konnte, um keinen Ärger mit seiner Familie zu bekommen. Mein Beschluss jetzt der Klügere zu sein, musste bestehen bleiben. Auch wenn es schwer fiel. Darum stoppte ich das Küssen, bevor noch mehr in wildem Geknutsche ausartete. Ich holte Luft und tat so, als wäre es nur ein Trostküsschen gewesen, blickte ihm ganz brav in die Augen.

„Geht's wieder?"

Fragte ich nach. Shampoo in den Augen war wirklich lästig. Ich drehte das Wasser zurück und pustete sanft auf seine geröteten Augen, das würde sicher helfen. Mein Blick folgte den Wassertropfen, die über sein Gesicht und seine Schultern den Oberkörper hinab perlten. Über die Runenmuster und verblassten Narben, über seinen flachen Bauch bis zu seinem Intimbereich. Verdammt war ich nahe dran, seinen kleinen Schattenjäger zu berühren. Noch vor wenigen Minuten hatte er damit großen Spaß gehabt, von mir ganz zu schweigen.

Ich könnte so tun, als würde ich nur Schaum darauf reiben. Ich war mir sehr sicher, wie Alecs Körper reagieren würde. Obwohl er befriedigt und sexuell ausgepowert war, wäre er sofort wieder heiß auf mich. Alec war jetzt voller Endorphine und würde mir nicht widerstehen können....Ah, ich war so nahe dran. Aber nein! Ich schob meine Hände zurück, rieb ablenkend Schaum auf Alecs Schultern. Genug jetzt, High Warlock. Keine Gedanken an Sex mehr. Zumindest nicht, solange Alec in der Wohnung war. Bleib cool...