Kapitel 14: Zart wie ein Rosenblatt (Magnus)

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Kapitel 14: Zart wie ein Rosenblatt (Magnus)

Alec stieg aus dem Wasser und nahm mein Gouvernantenangebot war. Er wickelte sich schnell in das Handtuch und lehnte sich dann an mich. Und wieder diese tiefe Beschämtheit. Und ich war wie gelähmt, wusste nicht, wie ich richtig darauf reagieren sollte. Es war zu verrückt. Das musste ich ändern...schleunigst. Ich mutiere total zur gutmütigen Nanny. Völlig unspektakulär und so was von unsexy.

Na schön, mein kleiner Schattenjäger...ich zieh das jetzt durch, weil du angeschlagen und ich energieleer bin, aber unser Liebesstatus muss sich ändern. Immer nur küssen und mal hier und dort berühren ist einfach viel zu lächerlich auf die Dauer.

Vor allem dieses Schamgefühl von Alec konnte so nicht bleiben, ich musste ihm klar machen, wie normal das alles war oder ihn für immer verlieren. Wenn das so weiterging, schämte er sich noch fürs Atmen. Mir war klar, dass dieses extreme Verhalten aus seinem Versteckspiel in seiner Familie herrührte. Er hatte jede Gefühlsregung für Jace verheimlichen müssen. Mit Sicherheit hatte er in Momenten, in denen er sich sicher fühlte, seine Regungen zugelassen und sich selbst befriedigt. Und sich danach endlos dafür geschämt. Bei allen Göttern, die Vorstellung daran, wie er sich berührte und Lust empfand, machte mich total heiß. Ich war so schrecklich egoistisch, aber ich schämte mich kein bisschen dafür. Ich war es auch nicht, bei dem was falsch lief....sondern bei Alec war alles falsch gelaufen. Na wunderbar, jetzt fing ich schon an, mich vor mir selbst zu rechtfertigen.

Alec machte es mir aber auch ernorm schwer mit seinem Schuldgefühl. Und eigentlich war ich nicht egoistisch, wenn ich mir mehr von unserem Zusammensein wünschte. Mein Spaß würde auch sein Spaß sein. Er ahnte nicht im Mindesten, welche Befriedigung ich ihm verschaffen konnte. Ich durfte dieses verrückte Versteckspiel nicht mehr mitspielen! Er musste einfach wissen, dass es normal ist, so zu empfinden und dass da noch soviel mehr ist. Langsam schälte er sich aus meiner Umarmung, um sich trocken zu rubbeln, immer darauf bedacht, dass sein Unterkörper bedeckt blieb. Ich konnte da jetzt nicht mehr zuschauen.

„Alec..."

Begann ich vorsichtig und hielt seinen Arm fest, um ihn davon abzuhalten, dass er weitermachte.

„...schau mich bitte an, und lass dieses idiotische Handtuch fallen. Ich....ich liebe dich, soweit waren wir doch schon, wenn du dich erinnerst. Ich, Magnus Bane, liebe dich, Alexander Lightwood, ganz offiziell, jeder weiß das. Und ich hab dich schon mehrmals geheilt und dich dabei ohne Kleidung gesehen...ich weiß genau, wie du aussiehst."

Himmel...ich verrannte mich in meiner Ansprache. Genervt über meine Unfähigkeit die Dinge zu sagen, die ich sagen will, rieb ich über meinen Hals.

„... was ich eigentlich sagen will. Du brauchst dich nicht zu verstecken, nicht vor mir und vor niemand. Du bist....so verdammt heiß und wunderschön. Und jede deiner Regungen ist richtig und normal. Vor allem NORMAL. Jeder der das verleugnet, belügt sich selbst. Es gibt immer dumme Personen, die dir das Gegenteil sagen werden, aber wie gesagt, sie sind dumm und unwert über sie zu sprechen. Ich bin über achthundert Jahre alt, ich weiß wovon ich spreche."

Während ich weiter sprach, zupfte ich leicht an Alecs Hand, so dass das Handtuch endlich zu Boden fiel. Ich ahnte, dass er unbewusst sofort beschämt nach unten blicken würde, doch ich hielt sein Kinn zurück und zog seinen Blick auf mich.

„Alec, bitte vertrau mir. Ich bin ...verrückt nach dir.... okay...Verrücktheit und Vertrauen passen nicht wirklich zusammen, aber... vertrau mir trotzdem und vergiss mein verrücktes Gerede. Ach komm her, das hier kann ich viel besser..."

Und es war so viel besser Alecs staunenden Mund zu küssen. Seine Lippen waren erst noch klamm, aber sie wurden schnell weich und zärtlich...und hungrig. Er konnte sein Unterbewusstsein nicht mehr verleugnen. Ich zog ihn ganz nah zu mir, spürte die Wärme seines frisch gebadeten Körpers. Mein Kuss wurde intensiver, ich wusste, dass er meine Küsse liebte und ihm in diesem kleinen Moment immer egal war, ob er sich später dafür schämen würde. Alec zu küssen war auch für mich etwas Besonderes. Er küsste gierig und hungrig, doch auch verspielt und zärtlich.

In ihm war so viel verborgene Lust versteckt, das machte es unglaublich spannend und reizvoll. Ich ließ meine Zunge mit seiner spielen. Er schmeckte nach lustvollem Verlangen und Alraune...aha...er hatte also an meinen Badeessenzen geschnüffelt. Ich lachte im Küssen. Meine Hände suchten sich einen Weg seinen Rücken hinunter und blieben auf seinem süßen Po. Ich überlegte, ob manche Schattenjäger dort auch Runenzeichnungen hatten...was für ein bescheuerter Gedanke. Mein Alec auf jeden Fall nicht. Sein Po war zart wie ein Rosenblatt. Ich ließ meine Finger zärtlich über seine Haut massieren, dann stoppte ich. Ich spürte, wie sein Körper plötzlich starr wurde. Seine Grenze begann wieder zu wirken. Ich wusste, dass ich ihn mit allem mehr wieder in einen inneren Konflikt bringen würde. Gleich würde er von sich aus abbrechen und sich für alles schämen.

Ich wollte nicht, dass er wieder an diesen Punkt kam. Er sollte jede unserer Umarmungen genießen und sich danach sehnen, es wieder zu tun. Ich war stolz auf mich, dass ich es rechtzeitig gespürt hatte. Das war der richtige Weg, immer ein bisschen mehr und länger...solange, bis Alec selbst diese verdammten Mauern einreißen wollte. Und jetzt war es genug für ihn. Ich rieb zwei Fingerspitzen aneinander. Ein wenig Restmagie war in mir noch übrig und die nutzte ich, um Alec mit einem winzigen, magischen Funken den Schlafanzug auf den Körper zu zaubern. Jetzt konnte er mir eine scheuern, wenn ich zu weit gegangen war....und ich weiß, ich würde es gut finden, wenn er so eine starke emotionale Reaktion zeigen würde. Aber das wäre dann wohl nicht Alec. Gefasst war ich auf jeden Fall darauf, dass er mich irgendwie zur Rede stellen wollte. Zum Glück war seine Stele nicht in der Nähe. Aber zumindest musste er sich nicht für seine Nacktheit schämen. Ich löste den Kuss und blickte abwartend auf seine blauen Augen. Himmel, darin könnte ich immer versinken...ich diesen unglaublichen Blick...

Natalicus de cupidoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt