72: Davina Claire

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Rebekah's Pov

„Davina?", rief Marcel und ging durch den Dachboden der Kirche, der aber meiner Meinung nach wirklich schön eingerichtet war. Nicht modern, aber trotzdem hatte es was.
„Ich bin hier", kicherte ein junges Mädchen und kam hinter einem Schrank hervor. Mir kam direkt die Frage, was sie dort machte. Aber okay.

Sie grinste Marcel an und umarmte ihn hastig, dann sah sie mich an und ihr bezauberndes Lächeln verschwand. „Sie ist einer von denen nicht wahr? Ein Urvamir", stellte sie direkt fest. Kluges Mädchen, gefällt mir. Ich schritt vor und lächelte das voreingenommene Mädchen, Davina, an. „Rebekah Mikaelson, Freud mich dich kennenzulernen". Davina's linke Augenbraue ging nach oben und sah mich kritisch an. „Hey Davina, keine Sorge sie ist einer von den Guten".

„Also willst du mir sagen sie ist nicht wie der Urhybrid?!"

„Nein so ist sie nicht"

„Aber Klaus ist ihr Bruder!"

„Das hat nichts zu sagen", unterbrach ich die kleine Konversation zwischen den beiden. „Es ist völlig verständlich, dass du vorsichtig bist. Das wäre ich auch Davina, aber ich brauche deine Hilfe!", kam ich endlich auf den Punkt.
„Das ist mir bewusst, ein Vampir würde nicht hergekommen um Freundschaften zu schließen", klaffte sie. Wow.

Normalerweise wäre diese Hexe schon längst tot, jedoch habe ich jegliche negative Emotionen zuhause gelassen. Ich brauche diese Hexe. „Davina.. es geht um die Tochter der Natur und des Teufels", murmelte Marcel. Davina's Augen wurden größer. „Sie lebt? Wer..", ich unterbrach sie „Deine Cousine, Lara Claire". Die Hexe schluckte und sah auf den Boden. Es scheint mir, als würde sie nachdenken müssen oder diese winzige Information verdauen zu müssen. Sie blickte dann auf und sah mich voller Entschlossenheit an „Wie kann ich helfen?".

Also fing ich an die ganze Geschichte von Lara zu erklären, ich ließ kein Detail aus. „Nun ist sie bei einer alten Hexe namens Margreth, Sie versucht Lara zu heilen.. aber nun habe ich ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache. Lara war, als wir sie dort gelassen hatten, kalt zu uns. Als würde sie uns hassen..", beendete ich meine Erzählung und erhoffte mir Hilfe von der jungen Hexe. „Oh nein", war das einzige was von Davina kam. Meine Augenbrauen zogen sich sofort zusammen „Was heißt ‚Oh nein'?", fragte ich etwas hysterisch. "Diese Hexe, von der du eben erzählst hat sich vor hunderte von Jahren den Ahnen und der Natur voll und ganz versprochen. Sie dient ihnen um so lange wie möglich, ohne krank oder ähnliches zu werden, auf Erden wandeln zu können. Lara muss da sofort raus!". Meine Augen weiteten sich. „Margreth wollte uns helfen! Das verstehe ich nicht.."

Davina lief zu ihrem Bett und holte unter ihrem Bett ein altes Buch heraus. Es sah nicht aus wie ein Buch dass einen Roman in sich hatte, aber es sah auch nicht aus wie ein Grimoire aus. Sie legte das große Buch auf ihren Holzschreibtisch und öffnete eine bestimmte Seite. „In diesem Buch stehen Mythen, Legenden, Erzählungen und Geschichten drin. Jede Hexe kennt die Geschichte von der Tochter der Natur und des Teufels. Sie soll gegen das böse kämpfen und besiegt sie auch...", erzählte die junge Hexe.

Ich atmete geschockt aus und brauchte eine kurze Sekunde. Sie sollte uns töten? Lara?
„Das ist nicht möglich, sie hat sich ja nicht für die Natur entschieden", konterte ich. Der Gedanke, dass Lara meine Brüder und mich töten würde erschreckte mich. Jedoch der Fakt dass sie das wirklich kann, machte mir Angst.

„Die Hexen haben ihren eigenen Weg sie gegen euch zu bringen", Davina sah auf den Boden. Ihr ging es wohl nicht besser als mir. „Gibt es eine Lösung?", meldete sich der Vampir zu Wort. Sie seufzte und blätterte in dem Buch rum. „Hmm ich schätze mal sie so schnell wie möglich von den Hexen und weg zu bringen".

„Ich muss das sofort Nik erzählen. Danke, Davina, dass du mir meine Fragen beantwortet hast und mir, trotz deiner Abneigung zu uns, geholfen hast", ich lächelte sie an und drehte mich zu Marcel. „Ich danke dir, dass du mich zu ihr gebracht hast", ich küsste ihn als dankende Geste auf die Wange und verschwand mit meiner Vampirgeschwindigkeit sofort zum Anwesen.

-
Lara's Pov

Mittlerweile hausen Margreth und ich nicht mehr in dieser alten Hütte mitten im Wald, sondern in einem Haus irgendwo außerhalb von New Orleans, mit ein paar anderen, freundlichen, Hexen. Sie halfen Margreth.
Seit dem ich unter Aufsicht der Hexen bin und nicht mehr den abscheulichen Vampiren, fühlte ich mich mächtiger, überlegender und stärker. Die Hexen halfen mir bei meinen Gefühlen und Emotionen, da ich sensibel war, doch jetzt ist es vorbei mit Freundlichkeiten und Gefühle die mich um den Verstand brachten. Es gab nur noch mich, meine Kräfte und die Natur.

Das Gefühl auf keinen mehr angewiesen zu sein ist berauschend. Vor allem zu wissen, dass dich keiner aufhalten kann.
Durch ein klopfen an der Tür unterbrach ich meine Gedanken und blickte direkt hin. „Ja?", fragte ich. Margreth öffnete die Tür und sah mich fröhlich an. „Schön dass du schon wach bist, wie fühlst du dich heute?".

„Ich fühle mich ziemlich gut", gab ich knapp von mir. „Sehr schön, unten ist der Tisch schon für das Frühstück gedeckt. Nach dem essen wollen wir gleich wieder mit den Übungen starten, in Ordnung?" Margreth hatte eindeutig gute Laune und war total motiviert. Ich nickte und stand auf um mir noch kurz die Haare zu kämen, danach ging ich mit der alten Hexe Richtung Esszimmer.

Nach dem Essen trainierten wir, wie wir es jeden Tag gefühlt taten. Wenn man genauer darüber nachdenken würde, fühlen sich die Tage, die ich hier verbringe,schon nach Monaten an. Ich fühlte mich wohl - keine Frage. Aber etwas fehlte mir hier.

Aber was?

Ich zuckte zusammen, als man mich rief. „Lara? Können wir spielen?", rief eine piepsige Stimme nach mir. Ihr Name war Adeline und sie war erst 6 Jahre jung. Sie ist bezaubernd.
„Aber sicher, was genau möchtest du spielen?", ich lächelte sie warm an. „Gehen wir in den Wald und zaubern ein bisschen?", sie sah sich davor noch einmal gründlich um und flüsterte dann. Ich musste daraufhin kichern und verschwand direkt mit Adeline zum hinter Ausgang, Richtung Wald.

Im Wald angekommen rannte Adeline spielerisch um, woraufhin ich ihr hinterher lief.
„Hast du schon ein tolles Plätzchen gefunden?", rief ich ihr zu. Adeline antwortete mir sofort „Ja, komm!".
Ich grinste vor mich hin und setze mich dann neben ihr auf den Boden.
„Was machen wir jetzt? Was machen wir jetzt?", kicherte sie hysterisch und sah mich gespannt an. Ich sah mich um und dachte scharf nach. Ich wollte ihr nur die schönen Dinge zeigen, die man als Hexe fabrizieren kann.

„Siehst du die Blume dort?"

Sie sah direkt auf die Stelle, in der ich hin zeigte. Sie nickte gespannt.

„Beschreibe sie"

Ich sah ihr zu, wie sie die Blume genauestens begutachtete. „Sie ist kaputt und nicht mehr so schön wie die anderen schönen Blumen".
Ich lächelte sie dann an. „Du hast sie richtig beschrieben, aber es ist doch unfair gegenüber dieser Blume, dass sie nicht so viel Sonnenlicht abbekommt als die anderen? Was meinst du?"

Nachdenklich entschied auch sie, dass ich recht hatte. „Sie wäre bestimmt noch schöner als alle anderen Blumen, würde sie viel mehr Sonnenlicht abbekommen..", bestimmte sie.
Ich verspürte stolz. Würde ich eine Tochter haben wollen, würde ich zu hundert Prozent Adeline als Tochter haben wollen. Sie war in ihrem Alter schon so schlau.

„Können wir sie wieder schön machen?"

„Aber sicher doch"

So verbrachte ich den ganzen Nachmittag mit Adeline im Wald und zeigte ihr ein paar Sprüche.

He isn't bad, he's hurt | K.M  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt