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Luna

Ich saß nun in dem Auto von diesem André, dieser fuhr das Auto und sah mich aus dem Rückspiegel immer wieder an. Was jetzt alles auf mich zu kam, konnte ich ja noch nicht ahnen, aber um ehrlich zu sein, war es mir auch egal.

,,Bei mir herrschen Regeln, die du befolgen wirst. Brichst du eine Regel, wirst du dafür bestraft und glaub mir, ich bin nicht so sanft wie Jordan es vielleicht mit dir war. Ich bin um einiges schlimmer als er.", spricht er und ich schlucke. ,,Was sind das für Regeln?", traute ich mich zu fragen und hätte mich selbst geohrfeigt.

,,Es sind ganz einfache Regeln, wenn du sie alle schön brav beachtest, wird dir auch nicht weh getan", sprach er und ich nickte. Ok Ich glaube ich sollte sie wirklich befolgen.

Mir wurde immer mehr bewusst, wie scheiße mein Leben gerade wird. Ich reite mich immer mehr in die scheiße, ohne es zu wollen. Ohne es zu bemerken, laufen mir Tränen die Wangen runter und ich wische sie grob mit meinem Ärmel weg.

×××

,,Steig aus!", spricht mein 'Käufer' und ich tue es brav. Als ich ausgestiegen bin, nahm er meine Hand und zog mich grob zu seinem Haus. Ich staunte als wir ins Haus gingen, denn noch nie hatte ich ein so schönes und doch modern eingerichtetes Haus gesehen.

,,Schuhe aus und mir dann folgen", sprach er kalt und ich tatwas er von mir verlangte. Brav folgte ich ihm, als ich meine Schuhe ausgezogen hatte und musste feststellen, dass sich noch mehr Mädchen im Haus befanden. Alle sahen zwar schön aus, aber man sah ihnen an, dass sie bereits gebrochen wurden.

,,Also Mädels, begrüßt doch bitte eure neue "Freundin", sie ist wie ihr hier, um Aufgaben zu erledigen. Ich erwarte von euch allen, dass ihr, ihr alles zeigt. Und zu dir Luna", sprach er und wendete sich an mir.

,,Du wirst jetzt von Lynn Sachen bekommen, dass sind deine arbeitssachen die du jeden Tag tragen wirst. Es ist mir egal, ob du es nicht magst, du wirst sie tragen. Und Gnade die Gott, wenn du dich weigerst", zischte er und hob einen Finger. Ich nickte einfach, dann gab er ein Mädchen ein Zeichen und diese kam mit gesenkten Kopf auf mich zu.

,,Hallo, ich bin Lynn und werde dir jetzt deine Kleidung geben. Bitte folg mir nach oben", sprach sie, lief an mir vorbei und ich ihr hinterher. Sie hatte eigentlich eine schöne Stimme, aber mich störte es, was sie trug. Die Klamotten die sie trug, sahen aus wie die, einer Sklavin. Es schüttelte mich sehr, als ich daran dachte, dass ich ebenfalls solche anziehen muss.

×××

Eine halbe Stunde später, stand ich nun vor dem Spiegel und betrachtete mich in diesem. Wie ich schon gedacht hatte, wurden mir ebenfalls solche Klamotten gegeben, die ich widerwillig angezogen hatte.

,,Kommst du? Mr. Adams wartet nur ungern auf uns. Er hasst es, wenn wir unpünktlich sind", murmelte Lynn und ich seufzte. Manchmal wünschte ich, ich wäre niemals in so eine scheiße gerutscht. Wenn ich Jordan jemals wiedersehen sollte, kann er sich warm anziehen. Er wird sich wünschen, mich nicht "verkauft" zu haben.

Stumm folgte ich Lynn nach unten, wo bereits ein ungeduldiger André wartete. Ich fühlte mich unter seinem Blick nicht wohl, denn dieser sah mich ganz genau an. ,,Die Sachen stehen dir kleine Luna. Ihr seit dennoch fünf Minuten zu spät", sprach er, wobei er beim letzten Satz, ziemlich sauer klang.

,,Es tu...-", wollte Lynn anfangen, jedoch unterbrach ich sie schnell. ,,Es war meine Schuld, ich musste mich wirklich überwinden, diese Klamotten anzuziehen. Lynn hat keine Schuld. Wenn du sie bestrafen willst, so kannst du mich bestrafen.", sagte ich und realisierte erst jetzt was ich da eben gesagt hatte.

Grinsend stand André auf, lief auf mich zu und sah mich von oben herab an. ,,Anstatt ich Lynn dafür bestrafe, willst du ihre Strafe auf dich ziehen?", fragte er belustigt. Ich musste mein Kopf in den Nacken legen, damit ich zu ihm auf sehen konnte und als ich dies tat schluckte ich hörbar. ,,Ja", war alles was ich sagte, danach senkte ich mein Blick wieder. Am besten ich werde alles über mich ergehen lassen, denn ich will nicht, dass den Mädchen weh getan wird.

×××

Am Abend, lag ich im Bett, dachte an das was passierte zurück und war froh, dass mir André nichts tat. Er meinte nur zu mir, dass er mir noch nichts tut, da ich heute erst neu bin und ich es noch lernen werde.

Wenn er wüsste, dass ich in meinem Kopf schon ein Plan habe, wie ich hier weg komme würde er mich sicherlich bestrafen.

Obwohl ich müde war, konnte ich nicht einschlafen, egal was ich versuchte, es klappte einfach nicht. Frustriert gab ich es auf, stand auf und lief zum Fenster, um nach draußen zu schauen. Es beruhigte mich wieder, denn ich sah eine sternenklare Nacht und ich lächelte in mich hinein.

Was Leon wohl gerade macht?

Bei dem Gedanken an mein großen Bruder fiel mein Lächeln, ich musste immer wieder an ihm denken. Verflucht noch mal, ich sollte versuchen von all dem hier weg zu kommen aber was machte ich? Ich musste hier stehen und an Leon denken. Ich bin so ein dummes naives Mädchen, was sich nicht mal selbst befreien kann.

Wenig später, stand ich immer noch am Fenster und sah zum Himmel rauf. Es war so schön, die Sterne leuchteten und gaben mir das Gefühl nicht alleine zu sein. Innerlich lachte ich, aber äußerlich sah ich traurig aus.

,,Du solltest schlafen, morgen sind einige Aufgaben, die du erledigen musst", hörte ich eine tiefe Stimme hinter mir weshalb ich mich erschreckte und mich umdrehte.

,,Komm leg dich wieder hin", sprach er und hielt mir seine Hand hin, die ich jedoch nicht annahm sondern mich wieder zum Fenster drehte. Ich blieb stumm, auch als er sich neben mich stellte und mich von der Seite ansah. ,,Du brichst gerade eine Regel Luna. Ich hoffe Dir ist bewusst, dass ich dafür bestrafen werde", sagte er viel zu ruhig was mich nicht wirklich interessierte.

Verliebt in meinen Entführer >>wird überarbeitet<<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt