2.10

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Estelle und ich machen uns gerade fertig, als die Tür meines Zimmers mit Schwung geöffnet wird und Elias Eintritt. Als er uns beide vor dem Spiegel stehen sieht, ist er zu nächst verwirrt, doch dann wechselt sein Blick zu fragend.

,,Darf man fragen, wo die Damen hin wollen?", fragt er und sieht uns beide nacheinander an. Seufzend drehe ich mich zu ihm um, schaue ihm fest in die Augen und atme tief durch. ,,Estelle begleitet mich zu einem Frauenarzt. Wir wissen, dass Jordan uns nicht alleine gehen lässt, und wir hatten gerade die Idee, dass du uns begleitest. Du bist bewaffnet, siehst gefährlich aus und dazu arbeitest du für einen Mafiaboss. Also begleitest du uns?", frage ich ihn und sehe ihn flehend an.

Elias hat zu gestimmt, Estelle und mich zu begleiten. Als wir das Jordan gesagt haben, war er zuerst nicht einverstanden, doch ich konnte ihm glücklicherweise überreden.

Jetzt sind wir auf dem Weg zu einer Frauenärztin, da es Jordan so wollte. Zwar habe ich mit ihm diskutiert, aber dann doch klein bei gegeben und somit hatte er die Diskussion gewonnen. ,,Was wenn du wirklich von ihm schwanger bist?", fragt mich Estelle und ich kann hören wie Elias scharf die Luft einzieht.

,,Du bist was?", ruft er fragend nach hinten was mich die Augen Rollen lässt. ,,Keine Ahnung, wenn ich es bin, kann ich es nicht ändern. Und falls nicht, dann bin ich umso glücklicher", sage ich leise. Die ganze Zeit knete ich nervös meine Hände, es ist so komisch für mich.

***
Elias parkt gerade den Wagen vor der Praxis in der ich den Termin bekommen habe. Wir steigen aus, laufen zur Praxis und betreten sie gemeinsam. An der Anmeldung gebe ich der Schwester meine Personalien, dann setze ich mich in den warteraum und sehe mich um.

Es sitzen viele Frauen, die schwanger sind im Raum. Einige mit ihren Partnern, andere wiederum sitzen alleine da. ,,Ich freue mich auf unser erstes gemeinsames Kind", sagt ein Mann zu seiner Frau, weshalb diese dann lächelt.

Nach einer gefühlten Ewigkeit des Wartens werde ich endlich aufgerufen, ängstlich sehe ich zu Estelle, die mir zunickt und mit mir kommt.

,,Guten Tag Mrs Kingsley. Was kann ich für Sie tun?", fragt Mrs Smith und sieht mich aus blauen Augen an. ,,Also mein Freund und ich, haben zwei mal ohne Verhütung miteinander geschlafen und jetzt habe ich Angst, schon mit 17 schwanger zu sein", schildere ich ihr und sie nickt. ,,Gut dann legen Sie sich doch bitte einmal auf die liege und machen Ihren Bauch frei. Ich werde ein Ultraschall machen, um zu gucken ob Ihre Vermutung stimmt oder nicht", meint sie freundlich.

Gesagt. Getan. Nun liege ich auf dieser liege, sehe der Ärztin dabei zu, wie sie konzentriert auf den kleinen Bildschirm schaut und immer wieder die Augen zusammen kneift. Dann nach ungefähr fünf Minuten lächelt sie, dreht ihr Kopf zu mir und schaut mich an. Ich habe dieses dumme Gefühl, dass ich wirklich schwanger bin.

,,Herzlichen Glückwunsch Sie werden tatsächlich Mutter", spricht sie und mein Herz setzt aus. Plötzlich treten Tränen in meine Augen, welche über meine Wange laufen und ich mir ein schluchzen verkneifen muss.
(A/N ich weiß dass man das noch nicht sieht, aber es ist ein Buch und somit ist bei mir alles möglich)

Mein Leben, verläuft nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe und daran ist allein Er schuld.

Ich verabschiede mich von der Ärztin, lasse mir einen neuen Termin geben und setze mich dann ins Auto. Keiner sagt etwas, ein beretenes Schweigen herrscht und ich genieße es.

***
Viel zu schnell sind wir wieder zurück, still steige ich aus und laufe ins Haus rein. ,,Und wie lief es?", will Jordan wissen, ich jedoch gebe ihm nur das Bild und laufe in mein Zimmer. Dort lasse ich mich auf das Bett fallen, lasse still die Tränen laufen und sehe einfach nur zur Decke.

Keine fünfzehn Minuten später, steht Jordan im Zimmer und schaut mich unglaubwürdig an. ,,Ist das wahr?", fragt er und kann es anscheinend nicht glauben. ,,Das siehst du doch. Achso und herzlichen Glückwunsch Arschloch" zische ich und sehe ihn grimmig an. ,,Sag mal wie redest du mit mir?", fragt er und kommt langsam auf mich zu. ,,Jordan lass es. Du hast bekommen was du willst. Du kannst dich freuen, ich werde es jedenfalls nicht", gebe ich genervt von mir.

Am Abend sitze ich mit Estelle alleine in der Küche und essen still unser Essen. Ich habe gehofft, ich wäre nicht schwanger dich meine Hoffnung wurde wie so oft in meinem scheiß Leben zerstört.

,,Ich muss von hier verschwinden", spreche ich und sehe wie Estelle mich geschockt anschaut. ,,Was? Du weißt, dass dich Jordan findet, egal wo du hin gehst", sagt sie leise, was ich mit dem Kopf nickend beantworte. Ja das weiß ich, und ich hasse ihn dafür.

,,Ich will nicht, dass mein Kind bei so einem Vater aufwächst. Ich will das es eine glückliche Kindheit hat und nicht mit Gewalt und mord groß wird", zische ich und beende mein Essen.

Als ich aus der Küche laufe, renne ich direkt in die Arme von Jordan, der mich an lächelt. Schnell reiße ich mich von ihm los, schubse ihn zur Seite und gehe in mein Zimmer. Ich muss mir einen fluchtplan zurecht legen, damit ich von hier fliegen kann. Mein Kind wird hier definitiv nicht groß das schwöre. Nur über meine Leiche!

,,Luna du sollst zu Jordan ins Arbeitszimmer kommen. Bitte pass auf was du sagst, er hat verdammt schlechte Laune", sagt Elias was mich seufzen lässt. Nicht mal seine Ruhe kann man vor diesem Mann haben.

,,Du wolltest mich sehen?", frage ich ruhig und doch mit verschränkten Armen. ,,Setz dich hin und hör mir zu" sagt er kalt. Uff ich hasse ihn hab ich das schon mal gesagt? ,,Was ist denn?", will ich nun etwas genervt wissen. Lange sieht er mich an, seufzt und massiert sich seine Schläfen.

,,Ich weiß, dass du nicht gut auf mich zu sprechen bist. Dennoch will ich sicher gehen, dass du in Sicherheit bist. Ich habe vorhin erfahren, dass sich eine feindliche Mafia hier in Deutschland befindet, die sich an mich rächen will. Du wirst von nun an noch mehr bewacht. Vor deiner Tür stehen immer zwei meiner Männer und halten wache", sagt er und sieht mir ernst in die Augen.  ,,Du spinnst doch. Ich lasse mich von niemanden bewachen", gebe ich aufgebracht von mir und stehe ruckartig vom Stuhl auf, sodass mir kurzzeitig schlecht und schwindlig wird.

Verliebt in meinen Entführer >>wird überarbeitet<<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt