2.14

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Lesenacht 1/4

Luna

Ich bin maßlos enttäuscht von Jordan, wie noch nie zuvor. Immer wieder frage ich mich, wie ich blöde Kuh mich in ihn verlieben konnte.

Momentan bin ich im Badezimmer, schaue mich im Spiegel an und muss seufzen. Danach wende ich mich vom Spiegel ab, ziehe mich aus und steige unter die Dusche. Es tut gut, alles von der Seele zu waschen, auch wenn mein Herz sich nach Liebe sehnt, höre ich besser auf meinen Verstand.

Nach der wohltuenden Dusche, steige ich aus dieser, trockne mich ab und muss feststellen, dass ich meine Sachen im Zimmer vergessen habe. Innerlich gebe ich mir einen face-palm, laufe mit einem Handtuch um meinen Körper in mein Zimmer, wo ich erleichtert bin da ich alleine bin.

Schnell ziehe ich mir bequeme Sachen an, genau rechtzeitig bin ich fertig als die Tür aufgeht und ein sehr betrübt aussehender Elias mein Zimmer betritt. ,,Was ist denn mit dir los?", frage ich ihn. Ein seufzen erklingt von ihm, gerade will er etwas sagen doch bleibt still.

Schüsse sind zu hören, schreie und beleidigungen höre ich ebenfalls. Mit geweitetet Augen, sehe ich zu Elias, der ebenfalls geschockt aussieht. ,,Scheiße", flucht er, greift nach meinem und zieht mich aus dem Zimmer den Gang entlang.

,,Elias, was ist hier los?", frage ich ängstlich. Ich sehe wie Elias seine Waffe zieht, sie entsichert und mit mir zur Treppe geht. ,,Egal was gleich passiert, du wirst hinter mir bleiben. Auf gar keinen Fall, darfst du von mir weichen", sagt er ernst. ,,Erst will ich wissen was hier verdammt noch mal los ist. Es kann doch nicht sein, dass hier Schüsse zu hören sind." meine ich und sehe an Elias vorbei.

,,Pass auf Elias", rufe ich, ziehe ihn zur Seite und schau geschockt zu, wie die Kugel auf mich zu kommt. Gerade noch so, kann ich ausweichen dennoch trifft sie mich an meinem Arm. Sofort durchströmt mich ein unglaublicher Schmerz, der mich aufschreien lässt und ich mir den Arm halte.

,,Alles okay bei dir?", fragt mich Elias besorgt. Ich nicke, kann mir allerdings nicht die Tränen verkneifen. ,,Zeig mir deinen Arm", sagt er und ich tue es. ,,Es ist nur ein streifschuss, aber es blutet dennoch", sagt er ärgerlich. ,,Oh Scheiße Jordan wird mich umbringen", flucht er. Ich atme tief durch, somit wird der Schmerz zwar nicht weniger, aber er ist auszuhalten.

,,Komm wir müssen von hier weg", sagt er und zusammen laufen wir weiter. Ich mache mir weniger Sorgen um Jordan, sondern um mein eigenes Leben. Wer um alles in der Welt, schießt hier bitte auf uns? ,,Gott sei Dank hab ich euch gefunden", ruft eine aufgebrachte Estelle uns entgegen.

,,Keine Zeit Baby, wir müssen Luna in Sicherheit bringen", keucht Elias und zieht mich gnadenlos weiter in den Keller. Ich hasse dunkle kalte Keller so sehr, aber ich reiße mich zusammen und lasse mich führen.

¬¦¬

Draußen angekommen, befiehlt mir Elias in den Wagen zu steigen, was ich auch sofort tue und mich gleich danach anschnalle. Neben mir nimmt Estelle Platz, hält meine Hand und schaut sich mein Arm an. Sie flucht, reißt sich etwas Stoff von ihrem Pullover ab und bindet es mir um den Arm. Dankend sehe ich sie an, lehne mich zurück und versuche das alles zu verdauen.

,,Was ist mit Jordan", frage ich nach einer zehn minütigen Fahrt nach. ,,Er wird nachkommen. Jordan hat mir befohlen, dich soweit weg zu bringen, sodass dir und dem ungebrorenen nichts geschieht. Allerdings wenn er deine Wunde am Arm sieht, wird er mich zur sau machen", sagt er und in seiner Stimme höre ich Ärger raus.

,,Dich trifft keine Schuld Elias, ich hab dich zur Seite gezogen und somit die Verletzung auf mich genommen", sage ich und lächel ihn sanft an.

Nach genau einer Stunde und dreißig Minuten, stehen wir vor einem anderen Haus und ich kann mir denken, wem es gehört. Kaum steht der Wagen vor der Garage, steigt Elias aus und hilft mir aus dem Auto.

Im Haus angekommen, muss ich mich an der Wand abstützen, da es mich dreht. ,,Fuck", stöhne ich auf.  Mein Magen dreht sich, sodass ich schnell das Bad aufsuche und mich übergebe. Verdammt ist mir schlecht, kein Wunder bei dem fahrstil den Elias zu Tage gebracht hat.

,,Geht es wieder?", fragt mich Estelle und ich nicke ihr zu. Sie hilft mir auf, begleitet mich in ein großes Schlafzimmer und bleibt so lange bei mir bis Jordan da ist.

Sobald er hier ist, geht sie ohne was zu sagen aus dem Zimmer und lässt mich mit ihm alleine. Ich sehe ihn mir genauer an, er hat einige Wunden die stark bluten und allgemein sieht er mitgenommen aus. Schnell stehe ich auf, gehe auf ihn zu und warum auch immer ich das gerade tue, aber ich nehme ihn in den Arm.

Ein leises zischen entkommt ihn, was mich dazu bringt ihn los zu lassen und mich um seine Wunden kümmere. ,,Setz dich auf das Bett", Befehle ich ihm streng. ,,Geht schon Luna", sagt er und weigert sich, sich helfen zu lassen. ,,Jordan du setzt dich jetzt auf das Gott verdammte Bett und lässt mich deine Wunden reinigen und versorgen", zische ich und schubse ihn auf das Bett.

Kurz darauf, laufe ich in das Bad, hole einen kleinen silbernen Koffer und gehe damit zurück zu ihm. Er hat viele schnittwunden, einige sind nicht sehr tief aber sie bluten dennoch. Ich nehme mir Desinfektionsmittel, ein wattebausch und verbandszeug zur Hand. Dann fange ich an, seine Wunden zu reinigen, was ihm manchmal zum auf stöhnen bringt.

Nachdem ich alle Wunden sorgfältig behandelt habe, lege ich alles zurück in den Koffer und lasse mich auf das Bett fallen. Ich bin so verdammt müde, was ich jedoch nicht beachtet habe ist, dass mein Ärmel am Arm nach oben rutscht und somit die Wunde sichtbar wird.

,,Was hast du da?", fragt er mich. Schnell setze ich mich auf, verdecke das Stück Stoff und sehe ihn nicht an. ,,Nichts", antworte ich ihm schnell. ,,Verarschen kannst du mich nicht. Zeig es oder ich muss es mit Gewalt machen", zischt er und ich gebe mich mal wieder geschlagen.

Er begutachtet die Wunde, in seinen Augen kann ich pure Wut sehen. Aber am meisten kann ich auch Schuld erkennen. ,,Es ist nur ein Streifschuss Jordan, mir geht es gut", sage ich leise. ,,Du hättest aber ernsthaft verletzt werden können, was wenn dich der Typ woanders getroffen hätte?", fragt er und ballt seine Hand zur Faust. ,,Schau mich an", sage ich sanft und nehme sein Gesicht in meine Hände, damit er mich anschaut. ,,Mir ist nichts weiter passiert. Ich bin am leben", sage ich weiter und lächle. ,,Trotzdem, werde ich Elias dafür anschreien", schimpft er.

,,Nein wirst du nicht. Es war nicht seine sonder meine Schuld. Ich hab ihn zur Seite gezogen, als ich gesehen habe, wie hinter ihm jemand stand und abgedrückt hat. Es war mein Fehler okay? Du darfst Elias nicht dafür bestrafen versprich es mir", flehe ich ihn an. Er nickt, küsst meine Stirn und ich genieße es für einen kurzen Augenblick.

Damit eröffne ich die lesenacht. Insgesamt werde ich jetzt noch drei weiter Kapitel schreiben, sodass es genau vier am Stück sind.

Verliebt in meinen Entführer >>wird überarbeitet<<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt