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Zu Hause angekommen, stieg ich aus dem Auto und lief nach drinnen, um den Brief in mein Zimmer zu verstecken. Mit dem fertig, lief ich wieder nach unten, wo Leon mich komisch an schaute. ,,Was guckst du so?", wollte ich wissen. Allerdings sagte er nichts drehte sich zum Kühlschrank und holte sich eine Flasche Wasser raus.

,,Sag mal ist dir in letzter Zeit etwas komisches aufgefallen?".

,,Was meinst du?" Mein Herz fing an zu rasen, denn mir ist bewusst, dass etwas nicht stimmte.

Mein Bruder musterte mich, blickte mir noch einmal in die Augen und schüttelte den Kopf. ,,Das einzige was mir aufgefallen ist, dass du mehr arbeiten gehst", sprach ich und bekam ein grinsen von ihm. Was daran lustig war, wusste ich nicht.

,,Ich will dir eben ein schönes Leben geben, damit du später auf ein College gehen kannst", antwortete er und ich schnaubte.

Da ich keine Lust mehr auf das ganze hatte, wendete ich mich von meinem Bruder ab und lief zurück in mein Zimmer. Mir schwirrte immer ich dieser Brief im Kopf herum, auch wenn ich Angst hatte, ließ ich es mir nicht anmerken. Zudem wollte ich nicht, dass Leon sich Sorgen um mich machte, denn er hatte schon genug damit zutun, seine Schichten unter einem Hut zu bekommen.

Gelangweilt machte ich mich an meine Hausaufgaben, die ich relativ schnell erledigt hatte und ich somit nun faulenzen kann. Schnell packte ich mein Zeug zusammen, schnappte mir ein Buch und legte mich mit diesem auf mein Bett.

,,Kommst du Essen?", fragte mich mein Bruder und ich nickte. Ich folgte ihm nach unten, wo es schon köstlich roch. Etwas Gutes hatte schon, einen großen Bruder zu haben, er konnte im Gegensatz zu mir kochen.

,,Riecht lecker", sprach ich als ich mich an den Tisch setzte. Leon schenkte mir ein Augenrollen, was mich sehr zum grinsen brachte. Er hasste es, wenn ich ihn fürs Kochen lobte, allerdings nahm er es immer mit Humor, wenn ich es auch manchmal kritisierte.

,,Hast du deine Hausaufgaben gemacht?", fragte er, während ich das Geschirr trocknete. Ein Blick von mir reichte, um ihm zu zeigen das ich alles erledigt hatte und er war zufrieden.

Nachdem abtrocknen des Geschirrs, verabschiedete ich mich bei ihm und wünschte ihm eine angenehme Nachtschicht. ,,Die werde ich haben, lass du ja niemanden rein. Und falls was ist, ruf mich an und ich bin schneller da als du Kartoffelsalat sagen kannst", sprach er, küsste meine Stirn und trat nach draußen.

Ich schaute ihm zu, wie er in sein Auto einstieg, den Motor startete und langsam aus unserer Einfahrt fuhr. Bevor ich allerdings die Tür schließen konnte, stellte sich ein Bein dazwischen und ich wollte schreien.

,,Sei bloß leise", zischte mir eine Stimme zu und hielt mir die Hand vor dem Mund. Erschrocken weitete ich meine Augen, als ich sah wer vor mir stand.

Er drückte mich ins Innere vom Haus, schloss die Tür und grinste mich teuflisch an. ,,So sieht man sich wieder kleines", raunte er. Ich wusste nicht was ich tun sollte, an mein Handy konnte ich nicht, da es in meinem Zimmer lag.

Angst machte sich in meinem Körper bemerkbar, ich fing wie am Tag zu vor, an zu zittern.

,,Wie ich sehe, hat dich mein kleiner Brief erreicht. Ich nehme an, dein dummer Bruder weiß nicht davon, was du gesehen hast?", sprach er und ich konnte nur den Kopf schütteln. Verdammt wo blieb mein freches Mundwerk wenn ich es mal brauchte.

Als er auf mich zu kam, ging ich nach hinten, um Abstand zwischen uns zu bekommen. Ein grinsen bildete sich auf seinem Gesicht, weswegen ich noch mehr Angst bekam. Doch was mich dann wirklich schockte, war, als er ein Messer zog und damit auf mich zukam.

,,Tu mir nichts bitte, ich habe keinem was gesagt, was ich gesehen habe", brachte ich dann doch heraus und sah ihm in die Augen. Blöderweise glaubte er mir das nicht, kam weitere Schritte auf mich zu und hielt mich somit an der Wand gefangen.

Ziemlich schwer musste ich schlucken, als er die Spitze vom Messer an meine Wange legte jedoch kein Druck ausübte. Ich kämpfte mit meinen Tränen, die an die Oberfläche kommen wollten und ich sie immer wieder runter schluckte.

,,So ein hübsches Mädchen, hätte sowas nicht sehen müssen. Was mach ich denn jetzt mit dir?", fragte er sich selbst und schien zu überlegen. Diese Chance nutzte ich, als er in seinen Gedanken war und schubste ihn von mir weg, um weg zu rennen.

Weit kam ich allerdings nicht, denn schon in der ersten Etage bekam er mich zu fassen und er drückte mich sofort gegen die Wand. Diesmal legte er das Messer an mein Hals, grinste und ich traute mich gar nicht zu schlucken.

,,Böses Mädchen, schubsen macht man nicht. Weißt du was ich sonst mit solchen Menschen mache? Ich bringe sie um, allerdings wirst du mir noch nützlich sein, also nehme ich dich mit", sprach er und lachte. Woher er auch immer ein kleines Tuch hatte, er nahm es hervor und hielt es mir direkt ins Gesicht.

Erschrocken atmete ich ein, dabei roch ich etwas was mich schwach werden ließ. Das einzige an was ich noch denken konnte, was an mein Bruder der von nichts eine Ahnung hatte.

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Später als ich meine Augen öffnete, sah ich rein gar nichts. Alles um mich herum war dunkel, kalt und verdammt stickig. Zitternd wollte ich meine Arme um mein frierenden Körper legen, jedoch konnte ich diese nicht bewegen. Meine Hände wurden mir hinter meinem Rücken gefesselt, außerdem lag ich auf dem kalten Boden was mich noch mehr zum zittern brachte.

Scheiße wieso muss genau mir sowas passieren? Wieso konnte ich an diesem einen Tag, nicht einmal so neugierig sein?

Diese zwei Fragen, liefen bei mir im Kopf auf dauerschleife aber auf eine Antwort kam ich nicht. Ich war so vertieft eine Antwort auf die zwei Fragen zu bekommen, dass ich nicht mal mitbekam wie die Tür geöffnet und das Licht eingeschaltet wurde.

Wegen der Helligkeit, kniff ich meine Augen zusammen und hörte ein amüsiertes Lachen, weswegen ich meine Augen wieder öffnete.

Vor mir stand mein Entführer, dieser sah auf mich hinab und hatte wieder ein grinsen im Gesicht. ,,Na auch mal wieder wach?", fragte er mich jedoch antwortete ich ihm nicht. Ich schaute ihn nur böse an, hoffte damit ihn einschüchtern zu können, was fehl schlug.

,,Du siehst ziemlich niedlich aus, wenn du versucht böse zu schauen", erzählte er und ich ersparte mir ein blöden Kommentar. ,,Wie dem auch sei, ich hab da ein paar Regeln an die du dich halten wirst. Wenn nicht mach ich kurzen Prozess mit dir", sprach er und hörte sich verdammt bedrohlich an.

,,Lass mich gehen verdammt", zischte ich und war überrascht das meine Stimme nicht zitterte. Mein Entführer allerdings, schüttelte den Kopf, kam auf mich zu und hockte sich vor mir hin.

,,Regel Nummer eins: Rede nicht so respektlos mit mir.
Regel Nummer zwei: Du tust das was ich dir sage.
Regel Nummer drei: Du wirst das Haus nicht verlassen.
Regel Nummer vier: Wenn du aufgefordert wirst etwas zu tun machst du es wenn ich es erlaube." sprach er und sah ihn fassungslos an.

Verliebt in meinen Entführer >>wird überarbeitet<<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt