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Unsanft wurde ich aus meinem erholsamen Schlaf geholt. Mein Körper tat mir nach wie vor weh, sodass ich mich kaum bewegen konnte. Müde öffnete ich also meine Augen, blickte direkt in kalte grüne Augen und seufzte. ,,Steh auf und zieh dich an. Auf dich wartet jemand", sprach er kalt und lief wieder aus dem Zimmer.

Mühsam stand ich, unter Schmerzen auf, tabste in das Bad und sah kurz in den Spiegel. Jedoch musste ich scharf die Luft einziehen, da ich echt beschissen aussah. So fühlte ich mich auch, aber ich fühlte mich auch erschöpft, müde und vorallem kraftlos. Nach dem ich mich so gut es ging, frisch gemacht hatte, verließ ich das Bad und lief zurück ins Zimmer, wo ich mich erschreckte.

Auf dem Bett saß niemand anderes al Jordan, der mich einmal von oben bis unten ansah. ,,Was willst du hier?", fragte ich mit kratziger Stimme. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten, weshalb ich mich am Türrahmen festhalten musste. ,,Ich wollte sehen, ob André dich gut behandelt, aber wie ich sehe tut er das nicht", sprach er was ich kaum wahr nahm.

,,Luna? Ist alles okay?", hörte ich seine Stimme die so sehr hasse. Diese Stimme jedoch, schien von sehr weit weg zu kommen. Meine Sicht wurde zunehmend schwächer, ich drohte zu fallen und als ich dachte, ich würde den Boden berühren, spürte ich zwei starke Arme die mich auffingen.

,,Ich will hier weg", flüsterte ich leise ehe ich mein Bewusstsein verlor.

×××

Als ich das nächste Mal wach wurde, spürte ich keine Schmerzen mehr. Allgemein ging es mir relativ gut, weswegen ich mir nur eine Frage stellte. Wo bin ich?

Die Tür wurde geöffnet, ein Mann in einem weißen Kittel kam zu mir und lächelte mich freundlich an. ,,Guten Tag, wie geht es Ihnen?", fragte er mich. ,,Soweit gut. Wo bin ich?", stellte ich ihm eine Frage während er sich etwas aufschrieb. ,,Sie sind im Krankenhaus Mrs Mc'adams", sprach er und lächelte wieder.

Nachdem der Arzt gegangen war, wurde erneut die Tür geöffnet und Jordan trat ein. ,,Du bist wieder wach Luna", sagte er und hörte sich erleichtert an. Fragend sah ich ihn an, dazu legte ich mein Kopf schief. ,,Du warst für drei Tage ohne Bewusstsein Luna, du bist einfach so umgekippt. Ich habe mir deine Verletzungen angesehen und wurde so wütend auf mich und auf diesen mistkerl. Ich hätte dich niemals verkaufen sollen, wenn ich das gewusst hätte, wie er mit dir umgeht, hätte ich dich bei mir behalten. Verzeih mir Luna", erzählte er und sah mich wehleidig an.

Ich seufzte, holte Luft und sah ihn mir genauer an. Er war nun ganz anders, als davor, wo ich noch bei ihm war. Aber das war bestimmt nur eine Einbildung. ,,Was willst du hier?", wollte ich nun von ihm wissen und war von meiner festen Stimme selbst überrascht. Er sah mich an, lächelte dabei sah ich ein funkeln in seinen Augen. ,,Ich bin hier, um dir zu sagen, dass sobald du wieder gesund bist, wieder zu mir kommst", meinte er und ich schluckte. Alles nur nicht das. Warum lässt er mich nicht nach Hause zu meinem Bruder?

,,Bitte lass mich nach Hause gehen, ich verspreche dir, ich werde niemandem etwas sagen, auch nicht meinem Bruder. Du kannst mich auch überwachen lassen. Nur bitte, ich möchte nach Hause", flehte ich ihn an.

Jordan überlegte sehr lange, ehe er mir zu stimmte und ich freute mich endlich nach Hause gehen zu können. Leon würde sich auch freuen, mich wieder bei sich zu haben. ,,Du darfst nach Hause, aber ich warne dich, sollte ich sehen das du zu den Bullen rennst, werde ich dich und deinen Bruder ohne mit der Wimper zu zucken umbringen!", drohte er und ich nickte ängstlich.

×××

Nach Jordan, kam der Arzt erneut rein, befreite mich von den Schläuchen und sagte mir, ich dürfe gehen. Ich tat es, auch wenn ich noch Schmerzen hatte. Kurz bevor ich das Krankenhaus verlassen konnte, bat ich der Schwester am Empfang, dass sie bitte meinen Bruder anrufen sollte, was sie auch tat.

Eine halbe Stunde später, kam ein aufgeregter Leon ins Krankenhaus und ich fiel ihm überglücklich in die Arme. Meine Tränen ließ ich dabei freien Lauf. ,,Oh mein Gott, ich dachte ich sehe dich nie wieder. Wo warst du so lange Luna?", fragte er mich ohne Luft zu holen. Kaum merklich schüttelte ich den Kopf, da im Hintergrund Jordan stand der uns genauestens beobachtete. ,,Bitte ich kann es dir nicht sagen. Ich bin nur froh, doch wieder zu sehen. Können wir nach Hause?", stellte ich ihm die Gegenfrage und er bejahte sie mir.

Zusammen liefen wir aus dem Krankenhaus, dass uns Jordan folgte war mir in dem Moment so egal. Ich wollte einfach nur nach Hause, mich ausruhen und die Zeit mit Leon verbringen. Gesagt. Getan. Schon als wir zu Hause ankamen, ließ ich mich erschöpft auf die Couch fallen und zischte auf, als die Schmerzen sich bemerkbar machten. ,,Ah verdammt", fluchte ich und sofort war Leon im Wohnzimmer und sah mich besorgt an. ,,Alles okay?", wollte er wissen was mich den Kopf schütteln ließ. ,,Könntest du mir bitte eine Schmerztablette geben?", fragte ich ihn und er tat es.

Nachdem ich die Tablette einnahm, setzte sich Leon auf die Couch und sah mich durchdringend an. Ich wusste, dass er wissen wollte wo ich war. Aber ich durfte nicht, denn Jordan, gab mir ein Armband, wo ein ein kleines Mikrofon eingebaut war und somit alles anhören konnte was ich sagte. ,,Leon bitte, ich will nicht reden zumindest noch nicht.", erzählte ich und er gab sich damit zufrieden. ,,Okay, aber das Thema ist noch nicht gegessen Luna!", sprach er.

Oh man, es würde schwer werden, mein eigenen Bruder an lügen zu müssen. Aber ich war mir sicher, dass ich das konnte.

Nach unserem kleinen Gespräch, lief ich in mein Zimmer und bekam sogleich ein Anruf von niemand anderes als Jordan. Mich nervte es jetzt schon.

,,Ja?", fragte ich in den Hörer und atmete zittrig. ,,Du wirst dir etwas überlegen müssen, was du ihm als Lüge sagen wirst. Wehe wenn du nur irgendwas über mich erzählst, dann seit ihr Tod", zischte er und ich schluckte.

Verliebt in meinen Entführer >>wird überarbeitet<<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt