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Fünf Monate später

Fünf Monate ist es her, seit das Urteil gefällt wurde und ich bin nun im neunten Monat schwanger. Jedes Mal wenn ich auch einen Schritt gehe, denke ich, dass der kleine raus will. Auch das stehen wird immer anstrengender und ich muss mich immer wieder setzen, um Luft zu holen. Leon kümmert sich rührend um mich, obwohl er es nicht muss.

Auch das er einen neuen Job angenommen hat, wundert mich sehr. Er arbeitet nicht mehr als Polizist, sondern hat eine eigene Firma gegründet, die mehr als nur gut läuft. Ab und an arbeitet er von zu Hause aus, damit er jeder Zeit bereit ist, wenn es los geht. Es ist ein Wunder, dass ich in den letzten fünf Monaten kein einziges Mal an Jordan denken musste. Achja und Elias hatte auch eine Verhandlung, doch ihm konnten sie nichts nachweisen und wurde frei gesprochen. Er kommt mich ab und zu besuchen, was mich sehr freut.

,,Und wie geht es dir?", fragt mich Elias und lächelt. ,,Es geht, aber ich habe das Gefühl, es könnte jeden Moment los gehen", gestehe ich und grinse schief. Eigentlich würde ich ihn ja fragen, ob er was von Jordan gehört hat, aber das lasse ich lieber sein. Schließlich hat er gesagt, ich solle ihn vergessen und ohne ihn weiter leben.

Plötzlich durchzieht mich ein stechender Schmerz, was mich scharf die Luft einziehen lässt. Bitte nicht jetzt sage ich in Gedanken zu mir selbst. Doch als ich etwas nasses meine Beine entlang laufen fühle bekomme ich Panik.

,,Fuck", keuche ich und halte mir den Bauch. Elias sieht mich komisch an, doch als er mein verzerrtes Gesicht sieht, springt er von der Couch. ,,Sag jetzt nicht, dass es wirklich los geht", spricht er und sehe ihn ernst an. ,,Doch es geht los. Du musst mich ins Krankenhaus fahren und Leon anrufen", gebe ich gepresst von mir.

¬¦¬

Im Krankenhaus angekommen, werde ich sofort in den Kreißsaal gebracht und an einem ctg angeschlossen. Das ganze geht so lange, bis ich es vor Schmerzen nicht mehr aushalte. Ein gehetzter Leon kommt in den Raum und sieht mich vorwurfsvoll an. ,,Konntest du nicht warten?", fragt er und ich funkle ihn an. ,,Sag das nicht mir, sondern deinem Neffen. Er will raus", gebe ich zickig von mir.

Als die nächste Wehe kommt, schreie ich vor Schmerz und kralle mich ins Laken fest. Man wieso ist das so schmerzhaft?

¬¦¬

Endlich nach gefühlten Jahren, ist alles vorbei und ich kann ein weinen hören. Er ist endlich da und ich weine vor Glück. Leon hat ihn lächelnd im Arm, schaut mich an und ich halte meine Arme auf. ,,Er sieht wie du aus", sagt Leon und legt ihn sanft in meine Arme. Vorsichtig streiche ich über seine Wangen und küsse seine Stirn.

,,Wie soll er heißen?", fragt mich Leon und hat noch immer ein Lächeln auf den Lippen. ,,Jason. Er soll Jason heißen", spreche ich.

¬¦¬

Sieben Jahre später

,,Komm schon Jason, dein erster Schultag wird super", sage ich und sehe wie Jason sein Gesicht verzieht. Heute ist sein erster Schultag, wobei ich ihn wirklich dazu zwingen muss, sich endlich anzuziehen. ,,Aber Mom, ich habe angst", gesteht er und sieht mich ängstlich an.

Leon der das ganze beobachtet hat, fängt an zu lachen und kniet sich zu seinem Neffen. ,,Weißt du Jason, deine Mama hatte auch Angst vor ihrem ersten Schultag aber sie hat den ersten Schultag überstanden. Sie wollte da nie wieder weg, bis dein Opa sie da weg ziehen musste. So schlimm ist die Schule wirklich nicht und ich bin mir sicher, dass du sehr viele neue Freunde finden wirst", spricht er und das Gesicht von Jason erhellt sich.

So schnell kann ich gar nicht gucken, da ist er komplett angezogen und aus der Haustür verschwunden. Dankbar sehe ich zu Leon, der mich angrinst und ebenfalls aus der Tür geht. Ich tue es ihm gleich, setze mich ins Auto und lasse die Fahrt über mich gehen.

An der Schule angekommen, steige ich wieder aus, öffne die Tür für Jason und lasse ihn aussteigen. Er nimmt meine Hand, lächelt mich an und läuft mit mir ins Gebäude. Dort drinnen, schaut er sich um und lässt dann meine Hand los. ,,Also mein Schatz, bis später. Ich werde dich hier wieder abholen. Und ich wünsche dir ganz viel Spaß an deinem ersten Schultag", verabschiede ich mich und gebe ihm ein Kuss auf die Stirn. ,,Bis später Mom", ruft er und geht dann in seine Klasse.

¬¦¬

Wieder zu Hause angekommen, mache ich mich daran die Wäsche zu waschen und die trocknen in den Kleiderschrank zu räumen. Um ehrlich zu sein, hätte ich mir das alles viel schwerer vorgestellt und ich hatte verdammt viel Angst. Doch wie man sieht, läuft alles perfekt. Durch die Unterstützung von Leon und Elias, der von Jason der patenonkel ist, habe ich alles geschafft was ich schaffen wollte.

Gerade als ich die Treppen nach unten gehe, klingelt es an der Tür und ich bin verwirrt. Leon kann es nicht sein, da er arbeiten ist und Elias hat einen Schlüssel. Ahnungslos gehe ich zur Tür und öffne sie. Wem ich da sehe, verschlägt mir die Sprache. ,,J-Jordan", flüstere ich seinen Namen und sehe ihm in die Augen. ,,Hallo Luna, hast du mich vermisst?", fragt er mit einem Lächeln. Schluckend sehe ich ihn weiterhin an, atme tief durch und dann sehe ich ihn kalt an. ,,Ehrlich gesagt, habe ich dich kein bisschen vermisst. Was willst du hier?", will ich wissen. ,,Meinen Sohn sehen, lässt du mich rein?", fragt er und ich schüttel den Kopf.

,,Ach komm schon, ich habe sieben Jahre von meinem Sohn verpasst und habe das Recht ihn zu sehen", sagt er und schiebt sich an mir vorbei. Fassungslos sehe ich ihm hinterher, knalle die Tür zu und folge ihm. ,,Verschwinde Jordan. Du hast gesagt ich soll ohne dich leben, soll ihn alleine groß ziehen und jetzt willst du ihn sehen? Woher weißt du überhaupt, dass es ein Junge ist?", frage ich ihn. ,,Das ist nicht wichtig. Wo ist er Luna und wehe du lügst mich an", sagt er. ,,Er ist nicht hier oder siehst du einen sieben jährigen hier rum laufen? Ich will das du gehst Jordan. Keiner hat dich vermisst, auch ich nicht. Du-", will ich sagen doch werde durch seine Lippen unterbrochen.

Geschockt reiße ich meine Augen auf, schubse ihn von mir und gebe ihm eine Ohrfeige. ,,Was fällt dir ein?", schreie ich.

,,Es tut mir leid, ich hab dich nur eben vermisst und will doch nur mein Sohn kennen lernen", spricht er leise und ich gebe mich geschlagen.

Jap Jordan hat wirklich Jason kennen gelernt und die beiden sind unzertrennlich. Die beiden unternehme  viel, was mir gar nicht passt aber ich lasse es eben durch gehen.

¬¦¬

Ich bin Luna achtzehn Jahre und das war meine Geschichte, wie ich mich in meinen Entführer verliebt habe.

The end

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OMG es ist wirklich vorbei mit den beiden, und um ehrlich zu sein kann ich es nicht glauben.

Im Anschluss kommt noch eine fette Danksagung. Bis gleich!

Verliebt in meinen Entführer >>wird überarbeitet<<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt