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◾Luna◾

Auf der Fahrt, muss ich wohl eingeschlafen sein, denn aufwachen tue ich in ein mir unbekanntes Zimmer. Müde Strecke ich mich ausgiebig, stelle fest, dass es komplett ruhig ist. Mein Blick lasse ich einmal durch das Zimmer gehen, dabei fällt mir auf, dass das Zimmer völlig normal eingerichtet ist. Aber etwas sticht mir ins Auge, es ist ein süßes kleines Kinderbett was weiß ist.

Nach einem langen Hin und her, stehe ich auf und gehe langsam zur Tür und öffne sie. Als ich raus trete, befinde ich mich in einem Flur der endlos lang erscheint. Trotzdem gehe ich nach links, da bekanntlich dort immer eine Treppe ist und das ist sie auch.

Ich weiß nicht wieso ich zögere, aber ich traue mich einfach nicht nach unten zu gehen. Was wenn da Männer von Jordan sind, die auf mich aufpassen? ,,Was machst du da?", höre ich eine weibliche Stimme hinter mir, weswegen ich mich erschrocken umdrehte und in zwei warme Augen sehe. ,,Gott hast du mich erschreckt", gebe ich von mir und spüre wie mein Herz rast. Ein Lächeln erscheint auf den Lippen dieser Frau, was mich schüchtern den Kopf senken lässt.

,,Tut mir leid, ich wollte dich wirklich nicht erschrecken. Hast du vielleicht Hunger?", fragt sie mich und ich nicke heftig mit dem Kopf. Wie aufs Stichwort, knurrt mein Magen und die Frau fängt an herzhaft zu lachen. ,,Na dann komm mit, ich werde dir was zu essen machen", sagt sie und geht nach unten. Langsam folge ich ihr, schaue mich nebenbei um und staune.

In der Küche angekommen, deutet sie mit einem kleinen Lächeln auf einen Stuhl, wo ich mich auch gleich hinsetze. ,,Mein Name ist übrigens Sophia und ich bin die Frau von Mark", sagt sie nachdem sie mir einen Toast auf den Tisch gestellt hat. ,,Ich heiße Luna", sage ich leise und grinse.

Sophia und ich unterhalten uns über alles mögliche, sie erfährt von mir, dass Jordan mich zur Frau nimmt und das ich keine Wahl habe. ,,So ein Idiot. Wie kann man nur so ein hübsches Mädchen wie dich zur Heirat zwingen?", fragt sie aufgebracht und fuchtelt wild mit ihren Armen herum. Mein Blick wird traurig, was Sophia sieht und mich sofort in den Arm nimmt. ,,Danke für das Essen Sophia", bedanke ich mich bei ihr.

***
Später sitze ich zusammen mit Mark und Sophia auf der Couch im Wohnzimmer und sehe mit ihnen fern. Gerade laufen Nachrichten, weshalb der Fernseher meine volle Aufmerksamkeit bekommt.

,,Es gibt neue Informationen in dem Fall der vermissten Luna McAdams, die vor einem Monat verschwunden ist. Die Polizei hat heute eine weibliche Leiche in einer verlassen Gasse gefunden. Alles deutet darauf hin, dass es sich bei der Leiche um die vermisste 17 jährige handelt. Nähere Informationen gibt uns die Polizei noch nicht.
Und jetzt zum wetter",

Diese Nachricht, dass ich Tod sein soll erschreckt mich nicht. Denn Mark hat mir ja auf dem Weg hierher schon gesagt, dass man mich für Tod glaubt. Aber das jemand so aussehen soll wie ich, glaube ich dann doch nicht.

,,Es tut mir so unglaublich leid Luna", höre ich die Stimme von Mark, jedoch schüttel ich nur den Kopf und schenke ihm ein aufgesetztes Lächeln. ,,Schon okay. Ich komm damit klar", meine ich und schließe die Augen.

***
Am Abend sitze ich wieder im Zimmer. Sophia war so lieb und hat mir etwas zum schreiben gegeben und ich weiß genau was und an wem das gehen soll.

Leon,

Wenn du diesen Brief hier bekommst, heißt es das ich schon nicht mehr am Leben bin. Es tut mir so unendlich Leid, dass ich dir nichts gesagt habe, als ich wieder bei dir war. Bitte verzeih mir diesen Fehler.

Was ich dir mit diesem Brief sagen möchte ist, dass du wissen sollst, wie sehr ich dich lieb habe. Du hast so viel für mich getan, wodurch ich dir unglaublich dankbar bin. Wir haben zwar nicht viel Geld, aber wir haben uns mit das was du verdient hast über Wasser gehalten. Bevor Dad starb, sagte er mir das wenn ich achtzehn bin, ich auf mein eigenes Konto Zugriff habe.

Auch wenn ich Tod bin, möchte ich, dass du das Konto lässt. Bitte heb auch kein Geld ab, das würde ich nicht wollen. Ebenso wenig will ich, dass du um mich trauerst. Behalte mich so wie ich war in deinen Erinnerungen und leb dein Leben so wie du es jetzt lebst weiter.

Kannst du mir ein Versprechen geben?

Versprich mir, dass du eine nette Frau findest, dich in sie verliebst, sie irgendwann heiratest und mit ihr eine Familie gründest.

Vergiss mich bitte niemals hörst du? Ich werde immer in deinem Herzen bleiben und dort auch weiter leben.

Ich hab dich lieb
Luna

Während ich diesen Brief an Leon schreibe, laufen mir unzählige Tränen übers Gesicht. Ich weiß, dass es egoistisch von mir ist, ihm nicht mein Konto zu überlassen. Aber ich weiß, dass ich es später brauche.

Nachdem ich fertig bin, falte ich den Brief ordentlich zusammen, schreibe seinen Namen und die Adresse von ihm auf einem Umschlag und gebe ihn dann Sophia, die ihn für mich weg schickt.

***
Am nächsten Morgen, werde ich von einer tiefen Stimme geweckt, die eindeutig Jordan gehört.

,,Komm steh auf, wir müssen zum Flughafen. Wir werden noch heute aus Amerika verschwinden", sagt er und ich tue was er von mir will. Ehrlich gesagt, habe ich wirklich keine Lust, mich weiterhin gegen ihn zu wehren. Emotionslos ziehe ich mich an, gehe dann zu Jordan, der mich kalt anschaut und mich dann aus dem Zimmer schiebt.

Seufzend, laufe ich mit ihm nach unten, wo wir uns dann von Sophia und Mark verabschieden. ,,Vielen Dank für alles", flüstere ich in ihr Ohr und verkneife mir das heulen. ,,Nichts zu danken Luna. Wenn er dir wieder weh tut, ruf mich an und ich trete ihn Dan gewaltig in den Arsch", spricht sie leise in mein Ohr, was mich kichern lässt.

Nach der Verabschiedung, sind wir auf dem Weg zum Flughafen und ich muss sagen, dass ich eigentlich gar nicht hier weg will.

,,Sobald wir in Deutschland sind, werden wir heitaten", spricht Jordan und legt eine Hand auf mein Knie, was ich still über mich ergehen lasse.

Auf Wiedersehen altes schönes Leben. Auf Wiedersehen Leon.

Verliebt in meinen Entführer >>wird überarbeitet<<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt