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Vorletztes Kapitel

Nachdem ich mich wieder beruhigt habe, bin ich aus dem Raum und aus dem Revier gelaufen. Ich hatte Kopfschmerzen vom weinen bekommen, allgemein geht es mir nicht gut und der einzige, der mir jetzt helfen kann ist Leon. Schnell hole ich mein Handy raus, wähle die Nummer von Leon und rufe ihn an. Ich habe ihn gefragt, ob er mich bitte vom Polizeirevier abholen kann und er hat zugesagt. Meine Nerven liegen heute eindeutig plank.

Es dauert nicht lange, da fährt der BMW von Leon vor und ich steige schweigend ein. Auf der Fahrt nach Hause ist es still, die ich genieße und alles noch einmal Revue passieren lasse. Das Gespräch mit Jordan, hat mich fertig gemacht, doch vielleicht hat er recht und ich sollte ihn wirklich vergessen? ,,Ist alles okay bei dir?", fragt mich Leon nach einer Weile der Stille. Obwohl ich immer noch wütend auf ihn bin, nicke ich und schließe meine Augen. Doch egal wie sehr ich mich auch anstrenge, immer wieder sehe ich Jordan sein Gesicht vor mir.

Ich gebe zu, dass es mich wirklich verletzt, doch das Leben geht nun mal weiter und ich muss alleine klar kommen.

Leon parkt vor unserer Garage und steigt aus. Ich tue es ihm gleich, schließe die Tür und laufe langsam ins Haus. Drinnen angekommen, laufe ich ins Wohnzimmer, wo ich mich erschöpft auf die Couch fallen lasse und seufze. Meine Gedanken kreisen die ganze Zeit schon um Jordan und ich kann es nicht verhindern, dass mir erneut Tränen die Wangen runter kullern.

,,Alles wird wieder gut Luna. Ich werde dir helfen und meine Fehler wieder gut machen", sagt Leon und stellt mir eine Tasse Tee auf den Tisch. Dankend nehme ich sie gleich in die Hand, puste ein paar mal und trinke einen schluck. ,,Ich habe so Angst, dass ich der Verantwortung nicht gewachsen bin. Mom und Dad hätten sich zwar gefreut, aber sie wären sicherlich auch enttäuscht von mir", gebe ich leise von mir. Leon der neben mir sitzt, nimmt mich in den Arm und streicht mir beruhigend über den Rücken.

¬¦¬

Es ist bereits Mittag, als ich wieder am Tisch sitze und schweigend das Essen zu mir nehme. Ich bin nicht mehr wie früher, meine ganze Kraft habe ich verbraucht und ich schäme mich dafür. Irgendwie habe ich mir das immer alles so einfach vorgestellt, doch jetzt wo ich bald Mutter werde, finde ich alles viel schwerer. Ich glaube kaum, dass Leon mir helfen kann das Kind groß zu ziehen.

,,Wie wäre es, wenn wir beide zusammen raus gehen und die Sonne genießen?", fragt Leon und ich schaue ihn irritiert an. Es ist zwar lieb von ihm, aber ich fühle mich nicht in der Lage, raus zu gehen. ,,Tut mir leid, aber ich werde mich etwas hinlegen", entschuldige ich mich, stehe auf und verlasse die Küche.

Erschöpft und verdammt müde, lasse ich mich auf mein Bett fallen und schließe die Augen. Eigentlich will ich nicht mehr an ihn denken, aber bleibt in meinen Gedanken und ich seufze frustriert auf. Doch irgendwann schaffe ich es dann doch endlich einzuschlafen.

Als ich das nächste Mal wach werde, sehe ich neben mir eine Tasse stehen, welche dampft. Ich setze mich langsam auf, nehme die Tasse in meine Hände und nippe an dieser. Es ist mein lieblingstee, welchen ich als kleines Kind immer getrunken habe, wenn ich krank war. Bei diesen Gedanken, muss ich lächeln.

,,Oh du bist wieder wach. Ich wollte gerade nach dir sehen", höre ich die leise Stimme von Leon. ,,Warum denn?", will ich wissen. ,,Na ja, du hast ziemlich erschöpft ausgesehen und als ich deine Stirn berührt habe, hast du Anzeichen von Fieber gehabt.", sagt er. Langsam kommt er auf mich zu, berührt erneut meine Stirn und sieht mich dann besorgt an. ,,Du hast immer noch Fieber Luna, ich werde etwas aus der Apotheke holen", spricht er und ich nicke.

Verliebt in meinen Entführer >>wird überarbeitet<<Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt