Luna Macadams, 17 Jahre jung, hübsch, klug und verdammt frech. Sie geht abends manchmal nach draußen, um den Sternenhimmel zu sehen. Es beruhigt sie immer wenn sie Stress mit ihrem Bruder hat. Ihre Eltern leben nicht mehr, weswegen ihr Bruder Leon d...
Das was mir Jordan eben gesagt hat, muss ich erstmal verdauen. Versteht mich bitte nicht falsch, aber ich kann ihn nicht heiraten. Erstens, hat er meine Eltern auf dem Gewissen, zweitens hat er mich entführt und verkauft und drittens, hat er mein Bruder einfach zusammen geschlagen.
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass er Leon wirklich gehen lassen hat. Ich bin ihm zwar sehr dankbar dafür, aber ich hasse ihn dennoch so sehr.
,,Wieso in zwei Tagen?", will ich von ihm wissen und sehe ihn blöd an. Er fängt an zu grinsen, kommt auf mich zu und nimmt mein Kinn zwischen seinem Daumen und Zeigefinger. ,,Weil ich es so will, außerdem, werden wir zwei aus diesem Land verschwinden.", sagt er und küsst meine Stirn. Erschrocken ziehe ich die Luft ein, merke wie mir übel wird und ich anfange zu zittern.
,,Warum tust du mir das alles an?", frage ich leise und unterdrücke die Tränen. Ich will es nicht verstehen, er zerstört mich. Auch hat er es geschafft mich zu brechen. ,,Du sollst für immer mir gehören Luna. Du wirst dein Bruder nie mehr wieder sehen und du wirst dein restliches leben mit mir verbringen", spricht er und ich schlucke.
*** Ich bin in meinem Zimmer, denke nach und muss leicht lächeln. In letzter Zeit, habe ich einfach alles vergessen doch mit der Zeit kommt alles wieder hoch. Sobald ich ihm das Ja-Wort gegeben habe, gibt es für mich kein entkommen mehr. Am liebsten würde ich von hier abhauen, mir eine neue Identität zu legen und einfach von vorne anfangen. Aber das geht nicht, denn überall im und vor dem Haus stehen seine Männer die alles und jeden bewachen so auch mich.
Ein klopfen lässt mich zusammen zucken, weshalb ich mein Kopf schüttel und ein leises "herein" von mir gebe. Blonde Haare kommen zum Vorschein, jedoch kenne ich sie nicht und ich will sie auch nicht kennenlernen. ,,Hey, ich soll dir beim aussuchen deines Kleides helfen", sagt die fremde und tritt nun komplett ins Zimmer.
Ich sehe sie mir genauer an, blonde Haare, braune Augen und einen schönen Körper hat das Mädchen. ,,Wer bist du?", frage ich sie misstrauisch. ,,Oh verzeih wie unhöflich von mir. Meine Name ist Estelle kannst mich auch Ell nennen", spricht sie und sieht mich aus ihren brauen Augen warm an. An ihrem Akzent kann ich hören, dass sie gebrochenes englisch spricht was mich aber nicht wirklich stört.
,,Ich bin Luna", antworte ich ihr und bitte sie, sich irgendwo hinzusetzen. Kaum hat sie sich gesetzt, herrscht unangenehmes Schweigen. ,,Also, wollen wir anfangen? Wenn wir bis heute Abend kein Kleid gefunden haben, macht mich Jordan einen Kopf kürzer", spricht sie und schnaubt missbilligend. Anscheinend bin ich nicht die einzige, die ihn überhaupt nicht ausstehen kann, was mich wiederum zum schmunzeln bringt.
*** Seit Stunden sitzen wir vor dem Laptop von Jordan, suchen nach einem Brautkleid welches zu mir passt. Von Estelle habe ich erfahren, dass ich nicht auf den Preis achten soll, da es sowieso mit der Kreditkarte von ihm bezahlt wird.
,,Wie sieht es mit dem hier aus?", fragt mich Ell und zeigt mir ein wirklich wunderschönes Brautkleid, was ich mit großen Augen betrachte.
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(Ein Traum von Kleid)
,,Wow", ist das einzige was ich dazu sagen kann. Es ist unbeschreiblich, dieses Kleid ist atemberaubend schön und auch verdammt teuer. ,,Ich glaube wir haben das perfekte Brautkleid für dich gefunden Luna", spricht Ell und ich nicke.
Der Gedanke an die bevorstehende Hochzeit, jagt mir immer noch ein Schauer über den Rücken doch ich kann nichts tun. ,,Du wirst so unglaublich schön darin aussehen", spricht sie weiter, doch ich höre sie nicht mal mehr zu. Viel zu sehr bin ich auf das Kleid fixiert.
Nachdem wir das Kleid bestellt hatte, laufen wir zusammen nach unten in die Küche, wo auch Jordan am Tisch sitzt. ,,Habt ihr eins gefunden?", fragt er schaut mich jedoch dabei an. Wir zwei nicken, setzen uns an den Tisch und lassen uns das Essen bringen. Schon als der Geruch vom Essen mir in die Nase steigt, knurrt mein Magen wie verrückt, was Estelle zum lachen bringt. Peinlich berührt, schaue ich auf meine Hände die auf meinem schoß liegen und spüre wie mir die Röte ins Gesicht steigt.
Bevor es noch peinlicher wird, fange ich an zu essen und bleibe still. Allerdings wird die Stille von einem Mann gestört, der mit schnellen Schritten auf Jordan zu geht und ihm etwas ins Ohr flüstert. Der Blick von Jordan, verdunkelt sich augenblicklich, was echt gruselig aussieht und mich schlucken lässt, als er mich ansieht.
,,Mitkommen", zischt er, zieht mich an meine Hand hoch und aus der Küche. Was hab ich jetzt schon wieder gemacht, dass er mich so grob behandelt? ,,Wo bringst du mich hin?", frage ich ängstlich. Eine Antwort bekomme ich nicht, aber ich werde in ein Auto geschubst und die Tür wird zu gemacht. Mit großen Augen, muss ich zu sehen, wie das Auto langsam vom Grundstück fährt und Jordan wütend ins Haus marschiert.
,,Was ist eigentlich los?", will ich wissen und bekomme tatsächlich eine Antwort vom Fahrer. ,,Ich bringe dich zu mir Luna", sagt er und ich starre nach vorne. Im Rückspiegel kann ich das Gesicht von Mark sehen, was mich glücklich lächeln lässt. ,,Mark wie und warum?", frage ich und kann das alles gar nicht glauben.
,,Ich kann dir nur soviel sagen, dass dein Bruder mit einem Haftbefehl zu Jordan kommt und ihn mitnimmt. Ich soll dich bei mir behalten, solange bis er das geklärt hat. Wie du weißt, bist du eigentlich nicht mehr am Leben und dein Bruder soll das auch weiterhin glauben", sagt er und mein lächeln stirbt.
,,Wie kannst du das zu lassen? Verdammt ich bin siebzehn und noch minderjährig. Ich dachte du bist gegen das, was dein Bruder macht?", sage ich fassungslos. ,,Hör zu, ich bin auch dagegen, aber wenn sich Jordan etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er das auch durch, da komm nicht mal ich gegen ihn an. Du solltest es so hinnehmen wie es jetzt eben ist", sagt er und dann war Stille.
Meine Augen brennen, ich weiß nicht mehr weiter und ich fange an still vor mich hin zu weinen.
