Tag 5 - 8

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„Ist es das was du willst? Mit Jeonghan glücklich werden? Bin ich dir nicht mehr... gut genug?" Mit jedem Wort wurde meiner Stimme leiser. Mit jedem Wort fiel mir das Sprechen schwerer. Ehrlich gesagt wollte ich die Antwort gar nicht hören, auch wenn ein Teil von mir noch immer hoffte, es sei alles nur ein mieser Scherz gewesen. Ich wollte meinen Chwe nicht verlieren.

„Jun... Nein..."

„Sei ehrlich, Hansol. Willst du mich noch?" Wenn, dann wollte ich es auch jetzt klären und es nicht später erst erfahren.

„Jun, bitte, es tut weh, wenn du mich so nennst. Ich bin immer noch dein Chwe..."

Mit einem trockenen Auflachen unterbrach ich ihn. „Bist du das? Mein Chwe würde mir nicht so schamlos von einem anderen vorschwärmen und mir unter die Nase reiben, dass er zum Verlieben sei! Mein Chwe würde mir nicht wissentlich wehtun..."

Wären wir doch nie zusammen dorthin gegangen. Dann würden wir diese Unterhaltung nicht führen und alles wäre wie immer zwischen uns. So wie es war, war es doch perfekt. Ich wollte nicht, dass es anders wurde. Nur mit meinem Chwe war ich glücklich.

Mit Nachdruck drehte Hansol mein Gesicht wieder zu sich, sodass ich gezwungen war ihn anzusehen. In seinem Gesicht spiegelten sich Schuldbewusstsein und Verzweiflung.

„Jun! Jetzt lass mich doch einmal ausreden, verdammt! Ich habe nie gesagt, dass ich dich nicht mehr will! Und gemeint schon gar nicht! Du bist immer gut genug für mich! Der einzige, der hier nicht gut genug ist, bin ich, wenn man sieht was ich hier angerichtet habe... Ich könnte mich dafür schlagen so gedankenlos gewesen zu sein. Es tut mir weh, dich so verletzt zu sehen und verdammt, es tut mir unendlich leid, dass ich der Grund dafür bin. Aber bitte glaub mir, dass ich das alles nicht ernst gemeint habe!"

Hansol atmete einmal tief durch und sah mich eindringlich an. Ich schwieg. Seine Worte gaben mir Hoffnung, es könnte doch wieder alles gut werden. Mit meinem Chwe. In seinen Augen lag diese Ernsthaftigkeit, die er nur hatte, wenn ihm etwas wirklich wichtig war. Aber noch war die Erinnerung an seine Schwärmerei zu frisch, um sie wieder zu vergessen und so zu tun, als hätte es sie nie gegeben.

„Natürlich ist Jeonghan ein super Typ, den ich gerne wiedersehen würde und der sich fürsorglich um seine Mitmenschen kümmert. Aber er ist eben auch nur einer von vielen. Ein Kumpel. Du dagegen... Du bist nicht einer von vielen, Jun. Du warst schon immer besonders und in meinen Augen wirst du es auch immer bleiben. Nur neben dir will ich abends einschlafen und morgens wieder aufwachen."

Ruhig ließ ich mir das Gesagte noch einmal durch den Kopf gehen. Jetzt, wo Hansol meine schlimmsten Befürchtungen größtenteils zerschlagen konnte, konnte ich auch wieder vernünftiger an die ganze Sache herangehen. Ohne überall den drohenden Untergang zu sehen. Seine braunen Augen, die so unglaublich treu zu mir aufsahen, trugen einen großen Teil dazu bei. Wenn er mich so ansah, konnte ich ihm einfach nicht lange böse sein. Diesen treuen Ausdruck in seinen Augen hatte er nur, wenn es um mich ging. Langsam schwand mein Unwohlsein wieder und wich einem leichten Anflug von Glück. Bevor ich mich jedoch zu sicher fühlte, wollte ich noch eine letzte Sache klären, die mich störte.

Elefant, Erdmännchen & Co - Jun FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt