„Mingyu? Ein unbeholfener Welpe? Wie meinst du das? Reden wir wirklich von dem Mingyu, der eben noch vor mir stand?", mischte sich nun Seokmin ungläubig in das Gespräch ein.
Schmunzelnd nickte ich. „Nach einer kleinen Standpauke, weil er so ein Arsch war, hat er indirekt zugegeben, dass das vorhin sein erster Kuss war. Da ihn die Situation einfach überfordert hat, habe ich dich angerufen, Jeonghan, damit er Jisoo erklären kann, weshalb er so reagiert hat. Er wollte ihn damit nicht verletzen oder von sich treiben."
Diese Neuigkeiten mussten die beiden einen Moment sacken lassen. Einen Moment, den Tana nutzte, um sich etwas Futter von Jeonghan zu klauen. Durch den Rüssel an seiner Hand wurde er wieder aufmerksamer und zog sie im letzten Moment zurück. Anschließend gab er Tana ein Kommando, das sie sofort ausführte. Daraufhin bekam sie auch das Obst aus Jeonghans Hand. Die tiefe Bindung der beiden war immer wieder beeindruckend.
„Glaubst du ihm, dass es sein erster Kuss war?", hakte er anschließend nach, was ich ebenfalls mit einem Nicken bestätigte.
„Ja. Sonst wäre er sicher nicht so unsicher gewesen im Verlauf des restlichen Gesprächs und hätte weniger nach meinen Ratschlägen gefragt. Er hat ja nicht einmal verstanden, dass ich mit dir über Jisoo geredet habe am Telefon."
„Oh man... Wieso musste Jisoo sich auch so einen hoffnungslosen Fall aussuchen? Wie sich das anhört, wird Mingyu ja nie verstehen, was Jisoo eigentlich von ihm möchte. Hoffentlich ist der nachher nicht noch niedergeschlagener, wenn das alles ist, worüber Mingyu mit ihm reden will... Es war schwer genug, ihn so weit zu kriegen, dass er nicht mehr weinte." Ein schweres Seufzen verließ Seokmins Lippen und Jeonghan stimmte ihm zu.
„Wer sagt denn, dass das alles ist, worüber Mingyu mit ihm reden will?", fragte ich unschuldig lächelnd in die Runde.
„Was soll das denn heißen? Ist da etwa mehr, was du uns verschweigst?" Misstrauisch zog Jeonghan eine Augenbraue hoch, als er mich ansah. Nebenbei tätschelte er Tana an der Schulter. Seokmin kraulte derweil ab und an leicht Swenis Kopf.
„Vielleicht? Lasst euch überraschen. Ich will erst wissen wie ihr Aufeinandertreffen ausgeht." Verschwörerisch grinste ich sie an, woraufhin sie nur die Köpfe schüttelten.
„Du bist schlimm, Jun. Hoffen wir, dass Mingyu keinen Schaden anrichtet.", murmelte Seokmin und schien sich nicht ganz entscheiden zu können, was er nun davon hielt.
„Das wird schon!", versuchte ich die beiden zu beruhigen, was mir eher mäßig gut gelang.
Wenig später begleiteten wir die beiden Elefanten wieder nach drinnen. Es war ein unglaublich erhebendes Gefühl, wenn diese großen Tiere so ruhig hinter einem liefen und einem so sehr vertrauten.
Ich konnte gar nicht zählen, wie viel Obst und Gemüse ich verfütterte bis plötzlich Jeonghans Diensthandy klingelte. Als er einen Blick darauf warf und Jisoos Namen las, ging er sofort ran und stellte auf Lautsprecher, damit wir mithören konnten.
Zuerst war gar nichts zu hören außer Jisoos Schluchzen. Panisch tauschten Jeonghan und Seokmin einen Blick aus, trauten sich aber nicht etwas zu sagen. Auch ich fing an mir Sorgen zu machen. Hatte etwas nicht geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte? Und wenn ja, was und weshalb? Die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Gespräch waren meiner Ansicht nach gegeben gewesen.„Jisoo...?", sprach Jeonghan ihn schließlich leise an, als außer Schluchzen noch immer nichts kam. Bevor Jisoo jedoch antworten konnte, betrat ein breit grinsender Mingyu den Raum, der nicht recht ins Bild passen wollte. Irritiert sahen wir ihn an. Besonders Jeonghan warf ihm einen bösen Blick zu. Allerdings kam er nicht dazu, Mingyu zur Rede zu stellen, da Jisoo seine ersten Worte hervor brachte.
„Das glaubst du nicht, Hani. I-Ich... Ich...", leicht räusperte Jisoo sich, damit seine Stimme weniger verheult klang. „Ich habe ein Date!"
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Elefant, Erdmännchen & Co - Jun FF
FanfictionSchon seit einiger Zeit freute Jun sich auf das Praktikum im Zoo. Endlich durfte er den Tieren etwas näher kommen als er es als normaler Besucher durfte. Besonders auf die Erdmännchen freute er sich sehr, da sie schon immer seine Lieblingstiere ware...