Kampf um Dominanz

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Kid bemerkte, dass er schon längst aus der Starre befreit war. Wieder raufte er sich die Haare, weil ihn das Weib so einfach um den Finger gewickelt hatte. Er hatte seine Beherrschung verloren als er die süße, flinke Zunge auf seinen Lippen spürte. Schnell stand er wieder auf, starrte der Frau hinterher, die ihn in der Zelle zurückließ und ihm versprach, dass er sich bald freier bewegen durfte. "Scheiße!", murmelte er und legte sich auf die Pritsche, sehnte sich nach der Adventure Galley, auf der er das Sagen hatte, sich frei fühlen konnte wie sonst nirgendwo. Einem Abenteuer nach dem anderen hinterher jagte. Doch jetzt war er das Schoßhündchen irgendeiner Frau, die ihn wohl als Sexsklaven benutzen wollte. Das klang zwar mit viel Fantasie sehr reizvoll, doch in der Realität war das allerdings etwas ganz anderes. Kid schwor sich schon als Kind, dass er lieber stehend sterben würde, als kniend zu leben und jetzt wurde er von einer Menschenhändlerin durch irgendeine seltsame Kraft genau dazu gezwungen.

Sarana war zufrieden, hatte den rothaarigen Hünen gekonnt um den Finger gewickelt und legte sich lächelnd in das große Bett, in dem Oz schon schlummerte. Er bemerkte sofort die Wärme seiner Gefährtin und drehte sich mit halboffenen Lidern zu ihr um. Der Blauhaarige wollte nicht wissen, was sie mit dem Piraten anstellte, sah sie nur zärtlich an und legte einen Arm um sie. Zuerst etwas verwirrt starrte sie ihn an, wehrte sich gegen diese Art von Beziehung vehement. Doch er war immer so gut zu ihr, deswegen legte sie ihren Kopf zaghaft auf seine Brust und schlief ein.

Einige Tage vergingen an Bord der Dark Shadow und sie kamen ihrer Heimat immer näher.
Sarana fragte sich, wie es mit Kid auf dem Anwesen der Storms werden würde. Er würde wahrscheinlich nach kurzer Zeit durchdrehen, immerhin war er Pirat und liebte die weite See und ohne sie würde ein Stück fehlen. Der wilde Pirat benahm sich immer noch nicht, tötete zwei ihrer Männer, als sie ihn rausließen. Nur um ein Zeichen zu setzen, schließlich wusste er, dass er von einem Schiff mitten am Meer schwer flüchten konnte. Sarana Storm besuchte ihn in seiner Zelle und sah ihn etwas mitleidig an. Er war dreckig, stank und sein Knurren war nervös und unruhig. Diese Zelle gefiel ihm nicht, er erinnerte die junge Frau an einen Tiger, der auf viel zu engem Raum leben musste. "Komm schon, Kid!", sagte sie und bot ihm ihre Hand an. Genervt ging er an ihr vorbei, ignorierte die Geste und ließ sich in ihre Kajüte führen. Dieses Mal war er ruhig, allein schon, weil er die Sonne auf seiner Haut spüren konnte und ihm der salzige Duft des Wassers in die Nase stieg. Ein kühler Wind umspielte seine Haare und nur durch diese Kleinigkeiten fühlte er sich schon wieder besser. Was schnell wieder verging, als er in der Kajüte der Frau eintraf.

"Was soll ich hier?"
"Baden und etwas essen!", sagte sie gebieterisch und ging in das Bad, deutete ihm zu ihr zu kommen. "Ich bin Teufelsfruchtnutzer und bade nicht!", knurrte er, auch wenn er sich nur zu gerne waschen würde. Sarana lächelte nur, während sie ihm das schwarze Hemd von den Schultern strich und zu Boden fallen ließ. Schnell zupfte sie an seiner Hose und hob ihre Augenbrauen, als sie ihn in voller Pracht bestaunen durfte. "Geh schon", flüsterte sie und er stieg in die Wanne. Dieses Herumkommandieren nervte ihn immer noch, als wäre er ein kleines, bockiges Kind, aber wahrscheinlich war es das Beste, solange er auf diesem verfluchten Schiff festsaß. Sarana nahm einen Schwamm und fing an Kid sanft damit abzureiben, ihre Berührungen waren untypisch für sie, doch bei Kid hatte sie aus irgendeinem Grund keine Hemmschwelle. Er runzelte die Stirn, ließ es aber über sich ergehen.
"Heute so freundlich?", entkam es ihm dennoch, deutlich sarkastisch. Die hübsche Frau lächelte, setzte sich hinter Kid und fing an ihre Finger durch das samtig rote Haar zu streichen. Genoss das fremde, neue Gefühl zwischen ihren Fingern. Sie shampoonierte es leicht ein und wunderte sich über die gepflegte Struktur, so wie sie meistens abstanden. Anschließend wusch sie es aus und streichelte dem starken Piraten über den Hals und seine Brust, war völlig hingerissen von seinen körperlichen Vorzügen.
Kid krallte sich am Beckenrand fest, als er ihre Berührungen spürte und versuchte ihre forschen Finger nicht sofort wegzuschlagen und sie für ihre Frechheit anzuschreien.
"Wo bringst du mich eigentlich hin?" Ihre Finger hielten inne, sie atmete enttäuscht aus, weil Kid sie störte. Sie strich mit ihrer Nase seine Wange entlang, atmete noch einmal tief ein und sagte: "Nach Hause!" Kid rollte mit den Augen, fühlte sich wie ein Objekt in ihren Händen, da sie ohne Hemmung alles an ihm begutachtete und anfasste. Es reichte ihm und er ergriff grob ihr Handgelenk, knurrte dunkel und sah sie bedrohlich an. Doch sie war schnell und umklammerte seinen Hals mit dem anderen Arm und drückte zu. Er fluchte und fühlte sich zum ersten Mal verwundbar. Schnell schob er den Gedanken beiseite. Verflucht, immerhin war er ein kaltherziger Pirat.

Die beiden lieferten sich einen Kampf, rein durch ihren respekteinflößenden Austausch ihrer gefährlichsten Blicke. Kid zog sie zu sich in die Wanne, das Wasser schwappte über und sie gab einen erschrockenen Schrei von sich, als sie auf ihm landete. Diesmal war er es der selbstgefällig grinste, was sie konnte, konnte der gutaussehende Pirat schon lange. Vielleicht war es Zeit seinen Charme einzusetzen, um sie rumzukriegen. Er hielt sie immer noch fest und ihre Gesichter waren nur einige Millimeter voneinander entfernt. Sarana konnte nicht glauben, was sich der Sklave erlaubte, war aber wie erstarrt als er ihr so nahe kam und dreckig grinste. Sie musste zugeben, er gefiel ihr immer besser. Die beiden starrten sich noch immer eindringlich an, bewegten sich nicht, warteten auf eine Handlung des Anderen. Bis plötzlich die Tür aufgerissen wurde und einen besorgten Blauhaarigen sahen, der wegen dem Schrei sofort zu seiner Chefin rannte. Kid und Sarana sahen Oz erschrocken an und ihm entwich eine wutverzerrte Miene, als er die beiden sah. Seine Chefin, die sich in den Armen eines anderen Mannes befand und es ihr eine allzu bekannte Röte ins Gesicht trieb, die er einige Mal an ihr bestaunen durfte, als er bei ihr war. Das unangenehme Gefühl des Verrats und Betrugs machte sich in seiner Brust breit. "Oz!", sagte die Schwarzhaarige warnend und sah ihn mit funkelnden Augen an. "Tut mir leid. Ich habe mir nur Sorgen gemacht, weil du geschrien hast!", erklärte er ruhig und versuchte sich wieder zu beruhigen. Er wusste, wofür sie Kid wollte, aber das es so schnell ging, versetzte ihn in Rage. Sie seufzte und sagte etwas sanfter: "Alles in Ordnung. Ich kann mich gut alleine gegen ihn wehren." Oz nickte und ging aus der Tür, biss die Zähne zusammen, als er wieder an Deck ankam.

Kid grinste und zog Sarana noch etwas näher, als der Mann endlich wieder verschwand. "Ich glaube, da ist jemand eifersüchtig!" Sie gab einen verächtlichen Ton von sich und küsste den Piraten leidenschaftlich, wollte wieder die Oberhand gewinnen, doch Kid hatte sie fest im Griff und packte ihre schwarzen Haare. Ein leises Keuchen entfuhr ihr, als sich der starke nackte Körper von Kid immer näher an ihren drückte. Die herzlose Sklavenhändlerin konnte ihre Gedanken nicht ordnen, ihre Kraft nicht einsetzen und Kid nicht stoppen, viel zu gut fühlte er sich an. Er machte sich über ihren Hals her, verwöhnte sie mit seiner Zunge und lockerte für keinen Moment seinen Griff. Als sich der Verstand der jungen Frau fast verabschiedete, drückte sie den Piraten von sich, schlang ihre zarte Hand um seinen Hals und schnaufte. "Du glaubst du hast mich, stimmts?" Kid legte den Kopf etwas in den Nacken und hob entschuldigend seine Hände, grinste diabolisch und leckte sich lasziv über die Lippen. Er war sich des Sieges bewusst und bekam das Gefühl, dass er zumindest etwas Kontrolle zurück gewann.

Sei der Sturm [One Piece ● Eustass Kid ● OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt