Sarana stöhnte vor Schmerz. Ihr gesamter Körper war so geschunden und schlichtweg ausgebrannt, dass sie gegen Oni zum ersten Mal chancenlos war. Selbst die Deckung zu halten war schwierig. Die Blondine war zwar nicht so wendig wie Sar es von ihr gewohnt war, doch mittels der Rasur war sie immer noch verdammt schnell. Sars blaue Augen folgten der schemenhaften Gestalt, die sich vor ihr verzerrte und sobald sie zum Gegenschlag ansetzte, war Oni bereits wieder hinter ihr und trat ihr mit voller Wucht gegen das Steißbein. Keuchend wankte die Schwarzhaarige und versuchte an die abertausenden Kämpfe mit Oni zu denken. Niemand kannte sie so gut wie Sarana. Die Menschenhändlerin festigte ihren Stand, indem sie den rechten hinter den linken Fuß setzte und Oni im Augenwinkel wahrnahm. Schnell machte sie einen ausfallenden Schritt zur Seite und stoppte Onis Faust mit ihren bloßen Händen. Im letzten Moment umschlang sie sie mit Haki und hielt sie schützend vor ihr Gesicht, bevor die Blondine genau ihre Nase traf. Oni stemmte sich auf ihr linkes Bein und schwang das andere blitzartig hoch und traf genau die Schläfe von Sarana. Sie schnaubte verächtlich, als ihre schwarzhaarige Schwester keuchend zu Boden ging. Sie stützte sich auf ihre Unterarme und krallte langsam von Oni weg. „Sarana, steh auf! Das ist doch langweilig!", kicherte sie und holte mit einem Ruck den goldenen Dolch aus dem Hinterkopf von Vadim. Gereizt von der Schwäche der Sklaventreiberin ging sie auf sie zu, holte mehrmals zum Tritt aus und schlug die Spitze ihres Stiefels in den angespannten Bauch von Sar. Ihr Kopf bog sich nach hinten und die ächzenden Laute aus ihren geschwungenen Lippen waren für den Teufel der Storms wie Musik in den Ohren. Die schwarzen Haare breiteten sich über das trockene Gras aus und hingen ihr störend ins Gesicht. „Ich hoffe, du bist nicht schwanger!", lachte sie und zerrte Sarana an den Haaren hoch. „Als würde dich das aufhalten", zischte sie und wischte sich das Blut gemischt mit Speichel vom Kinn.
Oni lächelte und holte zum finalen Schlag aus, während sie ihrer Schwester in die blauen Augen starrte. Sarana durchzuckte ein Stromschlag, automatisch hob sie die Hand und ergriff den Unterarm von Oni, beide erzitterten durch die starke Anspannung und der Dolch glänzte verführerisch im schalen Abendlicht. Die Schwarzhaarige packte Oni bei der Schulter und hebelte sie über ihren Kopf hinweg, die mit einem erstickten Schrei auf der Erde landete. Sar sprang auf sie drauf, ergriff ihren Kragen und schlug ihr mit der Faust gegen das Jochbein. Mit einer Schnelligkeit, die Oni überrumpelte und dafür nun bitter bezahlte. Der Dolch war nur eine Armlänge weit entfernt und Sar konnte spüren, dass die Blondine danach lechzte und nun ihre Zaghaftigkeit bereute. Schnell umschlang sie die dünne Kehle von Oni und drückte zu, doch sie wand und ächzte unter ihr und die Schwarzhaarige konnte sie kaum auf der Erde behalten, so sehr hatte sie schon von ihrer Kraft eingebüßt. Mit einem dumpfen Schlag auf die Nase, knackste es unter Onis flinkem Angriff und ließ Sar zurückstraucheln. Schnell schob sie sie von sich und rang nach Luft. Die dicken Blutschwaden auf ihrem Gesicht ignorierte sie und packte Onis Beine und zog sie zurück, damit ihre Finger im letzten Moment vom Griff der Waffe glitten. Von hinten hatte sie sie im Schwitzkasten und drückte langsam zu. Die blonde Storm hechelte durch den immer stärker werdenden Druck auf ihre Luftröhre. Als letzten Ausweg krallte sie ihre Fingernägel in Saranas vorhandene Wunden, doch wurde sie dadurch nur noch mehr angespornt. Sie schrie und wütete, drückte Oni aber immer weiter die Luft ab. „Ich hätte das schon vor Jahren tun sollen."
Die blonde Storm würde lachen, wenn sie könnte. Stattdessen schob sie ihre Hände unter Saranas Arm und machte eine rudernde Bewegung, sodass sie kurz loslassen musste. Sie ergriff die Chance und holte mit dem Kopf aus, um Sars gebrochene Nase zu treffen. Mit einem Hechtsprung gelangte sie zu dem Dolch und holte mit Schwung aus, da Sar schon auf sie zuraste. Die Klinge unterstützte sie mit der zweiten Hand und jagte es in den Bauch ihrer Schwester. Ihre Augen weiteten sich geschockt, da sie wirklich ins sprichwörtliche Messer gelaufen war. Stöhnend sackte sie zusammen, hielt sich die klaffende Wunde, als Oni das Messer rauszog und sich langsam erhob. Sarana hatte verloren. Sie war fertig.
Oni ergriff ihren Schopf und beförderte ihr Gesicht wiederholt in die Erde. Sie hörte auf sich zu wehren, zu fluchen oder nur an Flucht zu denken. Bis zu Kid war es ein langer Weg, so dachte sie zumindest. Die Blondine zerrte an ihren Haaren und betrachtete zufrieden ihr Werk. Die zarte Nase war gebrochen, schimmerte in gelben und blauen Farbtönen und es quoll Blut daraus, das mittlerweile seine Bahnen bis zu ihrem Dekolleté zog. Schnittwunden, Prellungen und Verbrennungen entstellten ihre anmutigen Kurven. Doch nichts schmerzte mehr als Onis nächste Worte.
„Ich bringe dich zu meinem Captain, geliebte Schwester!"
Ein Schauer erschütterte ihre Glieder und sie linste vorsichtig in die braunen Augen ihrer stärksten Rivalin. Sie hoffte, sich verhört zu haben. Der Verrat von Oni war nichts, das sie in diesem Moment verwunderte. Nach allem war es durchaus logisch, dass sich die blonde Storm-Tochter in Sicherheit bringen musste. Und Kids Schiff war die ideale Lösung in diesem perfiden und abgefuckten Spiel, das nun seinen Höhepunkt fand. Sar wurde am Arm gepackt und schrie, als Oni ihr ihn fast auskugelte und hinter sich her schliff. Es war unmöglich, dass ausgerechnet die blonde Psychopathin nun Teil der Mannschaft war. Es konnte nicht sein. Eustass Kid war niemand, der so einfach verzieh.
DU LIEST GERADE
Sei der Sturm [One Piece ● Eustass Kid ● OC]
FanfictionSarana Storm ist kaltherzig, brutal und wunderschön. Eine der gefährlichsten Sklavenhändler der Grand Line entdeckt ein besonderes Schmuckstück auf einer der berüchtigten Human Auctions. Der rothaarige Pirat hat es ihr sofort angetan, als er wie ein...